Sonne, Strand und Meeresbrise oder eben Ballermann – für viele klingt Mallorca nach der perfekten Auszeit vom Alltag. Doch wer glaubt, in südlicheren Gefilden auch der Pollenallergie zu entkommen, wird oft enttäuscht: Gerade auf der Baleareninsel beginnt die Pollensaison oft früher als in Deutschland – und kann Allergiker bereits mitten im Winter einholen. Welche Pollenarten besonders stark vertreten sind, wann die Luft auf Mallorca besonders belastet ist und wie Sie sich am besten schützen können – erfahren Sie hier.
Wann beginnt die Pollensaison auf Mallorca?
Die Pollensaison auf Mallorca beginnt in der Regel im späten Winter oder frühen Frühling, etwa ab Februar oder März und damit in Teilen früher als in Mitteleuropa. So wurde auf Mallorca beispielsweise im Jahr 2024 bereits im Februar eine erhöhte Pollenbelastung festgestellt, was auf einen vorzeitigen Beginn der Allergiesaison hindeutet, wie das Mallorca Magazin damals berichtete.
Betrachtet man die Belastungskarten des österreichischen Polleninformationsdienstes für Europa genauer, wird deutlich, dass ein milder Winter auch im Jahr 2025 für eine frühe Pollensaison auf der Urlaubsinsel gesorgt hat. In ganz Spanien flogen bereits Anfang des Jahres Pollen der Zypressengewächse und von Nessel- und Glaskraut. Ende Januar folgten dann Hasel und Erle.
Welche Pollenarten sind auf Mallorca besonders verbreitet?
Auf Mallorca sind laut dem Mallorca Magazin und der Mallorca Zeitung verschiedene Pollenarten verbreitet, die insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten Allergikern Beschwerden bereiten können. Die wichtigsten Pollenquellen umfassen Bäume, Gräser und Kräuter, die aufgrund des mediterranen Klimas der Insel in unterschiedlichen Zeiträumen blühen.
Mit folgenden Baumpollen müssen Sie bei einer Reise rechnen:
- Olivenbäume (Olea europaea): Die Pollen der Olivenbäume gelten als besonders allergen. Die Blütezeit beginnt meist im späten Frühjahr und kann bei Allergikern starke Reaktionen hervorrufen. Olivenbäume gelten als der größte Allergieauslöser auf der Insel.
- Platanen (Platanus): Diese Bäume sind in Städten wie Palma weitverbreitet. Ihre Pollen können selbst bei Nicht-Allergikern Atemwegsbeschwerden verursachen. Mit dem Flug muss ab März gerechnet werden.
- Zypressen (Cupressaceae): Zypressen blühen auf Mallorca von März bis Juni. Abseits ihrer Hauptblütezeit können Zypressen-Pollen aber schon im Januar auftreten. Ihre Pollen sind stark allergen und können Heuschnupfensymptome auslösen.
- Pinien (Pinus): Die Blütezeit der Pinien erstreckt sich von April bis August, mit einem Höhepunkt zwischen Mai und Juni. Ihre Pollen können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen.
Neben den Baumpollen müssen Urlauber allerdings auch mit Belastung durch Gräser- und Krautpollen rechnen. Wer glaubt, insbesondere den als aggressiv geltenden Gräserpollen mit einem Flug auf die spanische Insel entfliehen zu können, dem macht Sandra Lossau, Hausärztin in Santa Ponça, wenig Hoffnung. Gegenüber der Mallorca Zeitung gab die Medizinerin an: „Viele denken, sie könnten der Allergie entfliehen. Aber gerade Gräserallergiker finden auf Mallorca ähnliche Belastungen wie in Deutschland.“ Nach milden Wintern müsse inzwischen teilweise ab Januar mit Gräserpollen gerechnet werden. Ebenfalls als stärker allergen gelten zudem Krautpollen, vorwiegend des Mauer-Glaskrauts (Parietaria). Mit diesen sei die Luft auf Mallorca sogar zweimal im Jahr belastet: im Januar und dann erneut im Herbst.
Wie kann ich mich über die aktuelle Pollenbelastung auf Mallorca informieren?
Wer sich über die aktuelle Pollenbelastung auf Mallorca informieren möchte, findet die verlässlichsten Daten auf dem Online-Portal PIA – aerobiologia.cat, das von der Universität Barcelona betrieben wird. Die Seite bietet wöchentliche Informationen zur Pollenkonzentration in der Luft, wobei die Daten aus einer Messstation beim Krankenhaus Son Espases in Palma stammen.
Wichtig: Die auf der Plattform abrufbaren Informationen gelten ausschließlich für den Raum Palma und können je nach Region auf der Insel deutlich abweichen. Zudem handelt es sich bei den angezeigten Werten um Schätzungen, die auf den Daten der Vorwoche basieren. Wetterereignisse wie starker Regen oder plötzliche Hitzeeinbrüche können die Pollenverteilung kurzfristig verändern und so von den Prognosen abweichen.
Über den österreichischen Polleninformationsdienst können Nutzerinnen und Nutzer zudem Belastungskarten für ganz Europa einsehen. Einen Überblick über den täglichen Pollenflug liefern zudem polleninformation.eu und das Spanische Netzwerk für Aerobiologie (REA). Fündig wird man hinsichtlich der Balearen-Insel zudem über die Website wetter.com.
Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um Pollenallergien im Urlaub vorzubeugen?
Viele Urlauber aus Deutschland unterschätzen die Pollenbelastung auf der Insel – insbesondere, weil sie denken, in südlicheren Gefilden ihrer Allergie entkommen zu können. Doch gerade das kann zum Verhängnis werden, da sich neue Allergien auch erst nach wiederholtem Kontakt mit bestimmten Pollen entwickeln.
Laut der Hausärztin Sandra Lossau sollten stark allergiegefährdete Personen, die bereits bei früheren Aufenthalten Beschwerden hatten, bereits vor dem Urlaub mit der Einnahme von Antihistaminika beginnen. Diese Medikamente gibt es in Spanien zwar auch rezeptfrei in der Apotheke und meist unter denselben Namen wie in Deutschland, doch sollte man sie idealerweise schon im Vorfeld einnehmen, damit sich der Schutz im Körper aufbauen kann. Dies rät die Medizinerin in einem Beitrag der Mallorca Zeitung.
Die Allergologin Dr. Patricia López De Los Santos weist im gleichen Artikel zudem darauf hin, dass der Klimawandel die Situation für Allergiker weiter verschärft. Die Pollen – insbesondere von Gräsern und dem Mauer-Glaskraut – sind nicht nur früher in der Luft, sondern auch aggressiver als früher. Umso wichtiger sei es, sich rechtzeitig über die aktuelle Pollensituation zu informieren und die eigenen Allergieauslöser botanisch zu kennen, um gezielter vorbeugen zu können.
Zusätzlich raten die Expertinnen zu einem gewissen Maß an Selbstbeobachtung: Wer in einem früheren Urlaub keine Symptome hatte, kann dennoch bei einem erneuten Aufenthalt plötzlich mit tränenden Augen und laufender Nase reagieren. Grund dafür ist die sogenannte Atopie – eine genetische Veranlagung, bei der Betroffene im Laufe der Zeit auf weitere Allergene empfindlich reagieren können. Man sollte also selbst bei scheinbarer Beschwerdefreiheit nicht zu sorglos in seinem Mallorca-Urlaub sein.
Übrigens: Mallorca ist so viel mehr als nur der Ballermann. Besonders für Profi- und Amateursportler, die gerne Radfahren, gibt es auf der Insel einige schöne Strecken zu entdecken. Während sich einige Mallorca-Routen eher für Rennrad-Fahrer eignen, gibt es auch längere Routen für Einsteiger und Kinder.
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