Trotz steigender Infektionszahlen in Vorarlberg wird die Grenze zwischen Österreich und Deutschland nicht geschlossen. Das sagte Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Auch verstärkte Grenzkontrollen soll es nicht geben. Berufspendler aus Deutschland dürfen sich weiterhin 48 Stunden in Vorarlberg aufhalten, ohne dass sie in Quarantäne müssen.
Die Bundesregierung hatte Vorarlberg zum Risikogebiet erklärt. „Die Warnung aus Deutschland, diese Einstufung aus Deutschland uns gegenüber, ist eine besondere Situation“, betonte Wallner. Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 60. Der Landeshauptmann schätzte: "Wir sollten zwei bis drei Wochen unter der 7-Tage-Inzidenz von 50 sein, um in Berlin zu fordern, die Einstufung als Risikogebiet aufzuheben."
Wallner appellierte daher an die Bevölkerung, verantwortlich zu handeln und die sozialen Kontakte im privaten Kreis zu reduzieren. Private Feiern sollen abgesagt werden. Deutsche dürfen nicht für Sport- und Freizeitveranstaltungen einreisen. Skifahren in Österreich ist daher also auch nicht möglich. Umgekehrt sollen Österreicher in Deutschland nicht zum Einkaufen gehen können, erklärte Wallner.
Corona-Pandemie: Vorarlberg arbeitet eng mit dem Landkreis Lindau zusammen
Wallner betonte außerdem, dass Vorarlberg die Bekämpfung der Pandemie in enger Abstimmung mit Bayern angehen möchte. „Ich habe unmittelbar Kontakt aufgenommen mit unserem Nachbarn Stegmann.“ Elmar Stegmann ist Landrat im Landkreis Lindau, der direkt an Vorarlberg grenzt.
"Wir haben schon einmal bewiesen, dass wir gemeinsam die Infektionszahlen senken können", sagte Wallner abschließend. Das Ziel: Den Wert der 7-Tage-Inzidenz auf 50 senken. "Wenn wir diese Zahlen nicht in den Griff bekommen, müssen sich die Maßnahmen in den nächsten Monaten intensiv verschärfen.“ In der kommenden Woche bekommen Bund und Länder die rechtlichen Möglichkeiten, Kontakte einzuschränken.
Auch Wien gilt als Risikogebiet
Auch Wien gilt seit vergangener Woche als Risikogebiet. Landesrat Christian Gantner wies darauf hin, dass Reisende aus Vorarlberg, die aus Wien kommen, bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis vorlegen müssen, das nicht älter als 48 Stunden ist. Ausgenommen sind
- der Güter- und Warenverkehr
- der Pendlerverkehr
- notwendige dringende medizinische Behandlung
- Lebenspartner, die nicht unter einem Dach leben
- Deutsche, die weniger als 48 Stunden in einem der Risikogebiete waren
- Durchreise nach Deutschland
Gantner sieht die aktuelle Lage in Vorarlberg als einen herben Rückschlag für den Tourismus. Er ist aber auch optimistisch: "Wenn es gelingt, die Zahlen zu reduzieren, gibt es eine Chance auf Wintertourismus." Für rückreisende Gäste aus Deutschland soll es in den Tourismusgebieten Testkapazitäten geben.
Landesrat Johannes Rauch appellierte vor allem auf emotionaler Ebene an die Bevölkerung: "Wir brauchen die Unterstützung der Bevölkerung. Wir brauchen auch die Skeptiker." Und er bat die jungen Menschen, Rücksicht zu nehmen: "Ohne euch geht es nicht."