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Vulkan: Vulkanausbruch auf La Palma: Kanareninsel ist Katastrophengebiet

Nach kurzer Pause des Vulkans

Vulkanausbruch auf La Palma: Kanareninsel ist jetzt Katastrophengebiet

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    Am Montag ist der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma wieder zum Leben erwacht. Zuvor war er für wenige Stunden verstummt.
    Am Montag ist der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma wieder zum Leben erwacht. Zuvor war er für wenige Stunden verstummt. Foto: Kike Rincón, dpa

    Update, 18.40 Uhr: La Palma ist jetzt Katastrophengebiet

    Die zu Spanien gehörende Vulkaninsel La Palma ist am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Zugleich stellte die Regierung in Madrid 10,5 Millionen Euro Soforthilfe für die Betroffenen auf der Kanareninsel bereit, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Damit sollten 107 Wohnungen und die dringendsten Ausgaben der Menschen finanziert werden, deren Häuser von der Lava zerstört wurden.

    Bisher wurden fast 600 Gebäude von der glühend heißen Masse zerstört. Die Zahl der Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, ging leicht zurück auf 5600, nachdem einige Bewohner wieder zurückkehren durften. Die Schäden belaufen sich Schätzungen der Regionalregierung zufolge auf mehrere Hundert Millionen Euro.

    Die um die 1000 Grad heiße Lava schob sich unterdessen weiter Richtung Meer voran und zerstörte dabei Bananenplantagen und große Gewächshäuser nahe der Küste. Deren Plastikplanen und dort gelagerter Kunstdünger fingen Feuer, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Da dabei giftige Dämpfe freigesetzt wurden, mussten einige Menschen nahe gelegene Häuser verlassen, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".

    Vulkanausbruch auf La Palma: Ausgangssperre für vier Ortsteile

    Es fehlten nur noch wenige Hundert Meter, bis sich der Lavastrom an der Steilküste ins Meer ergießen würde. Da sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser ebenfalls giftige, mit Salzsäure versetzte Gase bilden können, wurde eine Ausgangssperre für vier Ortsteile mit insgesamt etwa 300 Bewohnern aufrecht erhalten. Die Menschen sollten Fenster und Türen geschlossen halten.

    Der Flugverkehr mit der Insel war weiterhin eingestellt. Als Alternative blieben nur Fähren zur größeren Nachbarinsel Teneriffa. Allerdings wurde von langen Wartezeiten berichtet.

    Der Vulkan in dem Höhenzug Cumbre Vieja im Süden der Insel vor der Westküste Afrikas war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten auch Vulkanologen nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.

    Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma hat am Montag eine kurze Pause eingelegt

    Der Vulkan auf der Kanareninsel La Palma hat am Montag überraschend eine kurze Pause eingelegt. Plötzlich waren in der Live-Übertragung des spanischen Fernsehens nur noch Hundegebell, Autohupen in der Ferne und Vogelstimmen zu hören. Aber die Ruhe hielt nur etwa zweieinhalb Stunden an.

    Dann war wieder das Grollen und Fauchen zu hören, das seit dem Beginn des Ausbruchs am 19. September an den Nerven der Inselbewohner zerrt. Auch Lava trat wieder aus - es wurde nicht ausgeschlossen, dass einer der Lavaströme, die sich bergab wälzten, in Kürze die Küste erreichen könnte. Die Zeitung "La Vanguardia" berichtete, dazu fehlten nur noch 800 Meter.

    Die Behörden verhängten deshalb für mehrere kleine Ortschaften nahe der Küste eine Ausgangssperre. Die Menschen sollten Fenster und Türen geschlossen halten, denn beim Kontakt der um die 1000 Grad heißen Lava mit dem salzigen Meerwasser könnten sich giftige Dämpfe bilden, die Salzsäure enthalten, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.

    Nach einer kurzen Pause von etwa zwei Stunden ist der Vulkan auf der Kanareninseln La Palma am Montag wieder erwacht.
    Nach einer kurzen Pause von etwa zwei Stunden ist der Vulkan auf der Kanareninseln La Palma am Montag wieder erwacht. Foto: Saul Santos, dpa

    Vulkanausbruch auf La Palma: Lavastrom zerstört Kirche San Pio X.

    Der mehrere Meter dicke und bis zu 600 Meter breite Lavastrom bewegte sich seit Sonntag wieder etwas schneller bergab und zerstörte dabei in dem Ort Todoque auch die Kirche San Pio X. Im Fernsehen war zu sehen, wie der weiße Glockenturm eingehüllt in eine riesige Rauchwolke umstürzte. Zuvor waren die meisten sakralen Gegenstände wie Kruzifix, Heiligenstatuen und Bilder in Sicherheit gebracht worden. Der große Altar allerdings konnte nicht mehr gerettet werden. (Lesen Sie auch: Erdbeben erschüttert Kreta: Laut Berichten mindestens ein Toter und mehrere Verletzte)

    Neue Evakuierungen gab es nicht, weil schon in den Tagen zuvor alle Menschen aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht worden waren. Der Flugverkehr mit der Insel wurde am späten Nachmittag wieder eingestellt. Die Fluggesellschaft Binter teilte nach einem Flug mit, die Bedingungen ließen keinen sicheren Betrieb zu. Live-Flug-Tracker, die im Internet alle gemeldeten Flüge in Echtzeit anzeigen, verzeichneten am Abend keine Flugbewegungen von oder zu der Insel. Alternativ konnten Reisende auf Fähren Richtung Teneriffa ausweichen, um von dort ein Flugzeug zu nehmen. Allerdings gab es vor den Fähren lange Warteschlangen.

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