Im Zuge der Brände an der türkischen Mittelmeerküste und in weiteren Regionen sind mehrere Menschen gestorben. Bei dem Feuer in der Region Antalya seien drei Menschen getötet worden, sagte Bekir Pakdemirli, Minister für Land- und Forstwirtschaft am Donnerstag. Es gebe 183 Verletzte. Unter anderem in den Regionen Mersin, Alanya und Mugla gab es weitere Feuer.
Der staatliche Fernsehsender TRT berichtete, in der Mittelmeerstadt Marmaris seien auch Hotels evakuiert worden, nachdem ein Brand nahe der Stadt ausgebrochen war. Auch in der Nähe des Urlaubsortes Bodrum habe ein Hotel evakuiert werden müssen, sagte Pakdemirli.
Mehrere Tote nach Bränden an türkischer Mittelmeerküste
Insgesamt seien 53 Waldbrände in unterschiedlichen Provinzen des Landes ausgebrochen, von denen 36 unter Kontrolle seien, sagte Pakdemirli. Die Löscharbeiten gingen weiter. Laut dem Minister waren dabei unter anderem 3 Flugzeuge, 38 Hubschrauber und etwa 4000 Rettungskräfte im Einsatz. Das Feuer habe große landwirtschaftliche Flächen zerstört und in großer Zahl Vieh getötet. Ermittlungen zur Ursache der Brände seien im Gange.
Teilweise hatten starke Winde Berichten zufolge die schnelle Ausbreitung der Brände vorangetrieben, Menschen aus mehreren Ortschaften mussten in Sicherheit gebracht werden. (Lesen Sie auch: Unwetterschäden im südlichen Oberallgäu: Landrätin ruft zu Spenden auf)

Wetter-Extreme weltweit: Waldbrände hier, Starkregen dort in Schweden
Schweden hat derzeit sowohl mit Waldbränden als auch mit lokalem Starkregen zu kämpfen. Einsatzkräfte waren am Donnerstag dabei, einen am Mittwoch entstandenen Brand im Wald nahe Ånge gut 450 Kilometer nördlich von Stockholm in Schach zu halten. Wie die schwedische Nachrichtenagentur TT berichtete, umfasste das Feuer am Morgen weiterhin ein Gebiet mit einer Länge von etwa 1000 Metern. Ein Risiko, dass sich die Flammen auf bebaute Gebiete ausbreiteten, bestand demnach nicht.
Die Einsatzkräfte hofften im Kampf gegen den Brand auf Regen - der andernorts in dem skandinavischen Land dagegen für Probleme sorgte: Nach Tagen mit teils kräftigen Schauern in Südschweden warnte die meteorologische Behörde SMHI am Donnerstag vor Starkregen und Gewittern, darunter in den mittelschwedischen Provinzen Gävleborg und Dalarna. Zuletzt standen nach plötzlichen Wolkenbrüchen unter anderem in den Städten Kalmar und Kristianstad Straßen unter Wasser. Der Klimawandel mache extreme Wetterbedingungen häufiger, sagte ein Meteorologe zur derzeitigen Wetterlage im Rundfunksender SVT. (Lesen Sie auch: Hochwasser: Situation in Flutgebieten laut Ärzteverband erschreckend)
Hitzewelle und Waldbrände in Bulgarien
In Bulgarien ist es zu großen Waldbränden gekommen, außerdem sind die Temperaturen an die 40-Grad-Marke geklettert. 60 Hektar Nadelwälder wurden bei einem Großbrand bei Twardiza in Mittelbulgarien vernichtet. Das Feuer wurde am Donnerstag unter Kontrolle gebracht, konnte aber nicht gelöscht werden, wie bulgarische Medien berichteten. Ein Hubschrauber, Soldaten, Feuerwehrleute und Freiwillige waren im Einsatz. Der Brand soll sich von einer Mülldeponie ausgebreitet haben. Kleinere Waldbrände tobten zudem im Südwesten des Balkanlandes.
Bulgarien macht seit Tagen eine zweite Hitzewelle in diesem Sommer mit kontinuierlich steigenden Temperaturen zu schaffen. Am Donnerstag galt fast im ganzen Land die zweithöchste Warnstufe Orange für gefährlich hohe Temperaturen Im südwestlichen Sandanski nahe der Grenze zu Griechenland wurden Werte über 40 Grad erwartet. In der Hauptstadt Sofia war es bei 36 Grad am frühen Nachmittag bedrückend heiß. Die Temperaturen sollen Meteorologen zufolge in den kommenden Tagen weiter steigen. (Lesen Sie auch: Unwetter in Belgien: Autos weggespült und Häuser evakuiert)
Italien kämpft landesweit gegen Hunderte Waldbrände
In Italien sind die Rettungskräfte landesweit weiterhin im Kampf gegen zahlreiche Waldbrände im Einsatz. Die Regionen hätten 34 Mal die Unterstützung von Löschflugzeugen angefordert, teilte die Zivilschutzbehörde am Donnerstagabend mit. Die Anfragen kamen aus dem süditalienischen Kalabrien, Latium - wo die Hauptstadt Rom liegt - und von den Inseln Sizilien und Sardinien. Zu drei Bränden konnte die Behörde keine Flieger schicken. Dort mussten die Feuerwehren am Boden gegen die Flammen kämpfen. Die meisten Brände würden durch unachtsames oder böswilliges Verhalten ausgelöst, erklärte die Behörde weiter.

Landesweit sprach die Feuerwehr von 240 Buschbränden, bei denen sie im Einsatz sei. Seit dem vergangenen Wochenende wüteten bereits Flammen auf der Urlaubsinsel Sardinien und richteten große Zerstörung und Schäden in Millionenhöhe an. Am Donnerstagabend berichtete die dortige Feuerwehr von neuen Brandherden in der Provinz Oristano im Westen der Insel.
In Süditalien meldete die Feuerwehr am Abend Dutzende Einsätze. In Scanzano Jonico in der Region Basilikata wurde ein Zeltlager evakuiert. In Agrigent auf Sizilien standen Feuerwehrleute vor einer fünf Kilometer langen Brandfront. In der Gegend um die Stadt Palermo rückten die Retter mehr als 40 Mal im Zusammenhang mit den Feuern aus.
Trockenheit, Hitze und teils starke Winde in den vergangenen Tagen begünstigten die Ausbreitung der Flammen. Ganz anders sah es dagegen zuletzt in Norditalien aus. Dort sorgten starke Regenfälle für Überschwemmungen und Erdrutsche. Stark betroffen waren die Provinzen um den Comer See in der Lombardei.
"Schönes Geschenk des Himmels": Kältewelle bringt Schnee in Brasilien
Eine Kaltfront, die derzeit über Brasilien zieht, hat dem von deutschen Einwohnern geprägten Süden des Landes Schnee gebracht. "Mehr als zehn Städte in dem Bundesstaat Santa Catarina registrierten das Phänomen, das Touristen und Bewohner der hoch gelegenen Gegenden erfreute", berichtete das regionale Portal "São Joaquim Online" am Donnerstag. Es bezeichnete die Ankunft des Schnees als "schönes Geschenk des Himmels".
In dem benachbarten Bundesstaat Rio Grande do Sul registrierten laut dem Nachrichtenportal "G1" sogar mindestens 31 Städte Schnee. Verschiedene Städte wie Urupema, das als einer der kältesten Orte Brasiliens gilt, verzeichneten Minusgrade.

Zwar schneit es in den südlichen Bundesstaaten Brasiliens im Winter immer wieder einmal, dennoch gingen Menschen bei den bisher niedrigsten Temperaturen des Jahres auf die Straße, um die Schneeflocken zu bewundern, wie auf Fotos zu sehen war. Brasilianische Medien zeigten auch Bilder von Schneemännern, Eiszapfen und weiß überzogenen Hausdächern, Straßen und Feldern in Gegenden, die in Kombination mit der Bauweise der Einwanderer umso mehr an Deutschland erinnern.
Den Südosten mit den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro sollte die Kältewelle, die Meteorologen zufolge polarer Luft aus dem Süden des Kontinents und dem Klimawandel geschuldet ist, bis Samstag treffen. Für Rio wurden Windböen und bis zu vier Meter hohe Wellen vorhergesagt. Besondere Vorsorge trafen die Städte für Obdachlose. Eine der schlimmsten Kältewellen zwischen dem tropischen Amazonas-Gebiet und dem europäisch geprägten Süden hatte etwa in São Paulo Ende der 1990er Jahre zwei Menschenleben gefordert.
Lesen Sie auch: Wetterdienst gibt Entwarnung - aber noch kein Sommer im Allgäu in Sicht