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Gehalt in Pflege: Wie viel verdient man mit Zeitarbeit?

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Gehalt in Pflege: Wie viel verdient man mit Zeitarbeit?

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    Nicht alle Pflegekräfte sind fest angestellt. Wie ist das Gehalt eines Leiharbeiters in der Pflege?
    Nicht alle Pflegekräfte sind fest angestellt. Wie ist das Gehalt eines Leiharbeiters in der Pflege? Foto: Marijan Murat, dpa

    Im vergangenen Jahr gab es fast 1,8 Millionen Beschäftigte in der Pflege. Laut dem Deutschlandfunk waren 2,5 Prozent davon Leiharbeiter. Sie waren also nicht direkt in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung angestellt, sondern wurden von einer Leasingagentur 2023 bezahlt. Im Jahresdurchschnitt 2023 hatten 45.000 Leiharbeitnehmer einen Pflegeberuf, wie aus einem Report der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Doch wie viel verdient man mit Zeitarbeit in der Pflege?

    Pflege: Wie viel Gehalt zahlen Zeitarbeitsfirmen?

    Obwohl fest angestelltes Pflegepersonal und jene Kräfte, die bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt sind, den gleichen Job ausüben, ist ihr Gehalt unterschiedlich. Dem Gesamtverband der Personaldienstleister zufolge verdienen Leiharbeiter im Durchschnitt 3,4 Prozent mehr, wie der Deutschlandfunk berichtet.

    Die Zeitarbeitsfirma Doctari, die in Berlin, Hamburg und München vertreten ist, verspricht auf ihrer Webseite: „Das Pflegepersonal erfährt in der Zeitarbeit eine höhere Wertschätzung seitens der Zeitarbeitsagentur, hat eine bessere Work-Life-Balance, bessere Arbeitsbedingungen und verdient noch dazu mehr Geld“. Der Stundenlohn einer erfahrenen Pflegefachkraft mit Fachweiterbildung in der Arbeitnehmerüberlassung liegt der Beschreibung zufolge bei bis zu 38 Euro. Hinzukämen übertarifliche Zuschläge für Wochenend- oder Nachtschichten, heißt es. So sei inklusive der Zuschläge ein Gehalt von über 7000 Euro brutto pro Monat möglich.

    Von Caprivi, eine Zeitarbeitsfirma in Stuttgart, hat verschiedene Stellen ausgeschrieben, die ebenfalls lukrative Gehälter in Aussicht stellen. Ein Altenpfleger soll demnach einen monatlichen Verdienst ab 4400 Euro zuzüglich Zuschlägen erhalten. Zudem wird ein Verpflegungsgeld von bis zu 28 Euro pro Arbeitstag netto gezahlt, sowie 12.000 Euro Treueprämie. Bei einer Anstellung als Krankenpfleger sind die Konditionen größtenteils gleich, wobei der Verdienst mindestens 4800 Euro beträgt. Ein Fachkrankenpfleger in der Anästhesie und Intensivmedizin soll hier mindestens 7200 Euro brutto verdienen.

    Warum gibt es Kritik an der Leiharbeit in der Pflege?

    Aufgrund der immer weiter zunehmenden Zahl pflegebedürftiger Menschen werden in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt bis zum Jahr 2049 voraussichtlich zwischen 280.000 und 690.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Leiharbeiter in der Pflege können dem bundesweiten Personalmangel und Ausfällen entgegenwirken.

    Doch das Konzept der Leiharbeit in der Pflege ist umstritten. So gibt es etwa Kritik daran, dass Leiharbeitskräfte sich attraktivere Dienste aussuchen könnten, was letztlich zu zusätzlichen Belastungen des Stammpersonals führe, schreibt der Deutschlandfunk. Die Folge sei womöglich ein Abwandern der Festangestellten in die Leiharbeit. Heimleiterin Iris Danes vom evangelischen Altenheim im nordrhein-westfälischen Bonn wies gegenüber dem WDR auf eine weitere Problematik hin: „Senioren brauchen eine feste Bindung zu ihrem Pfleger oder ihrer Pflegerin. Die ist nicht mehr gewährleistet, wenn monatlich neue Leihkräfte eingesetzt werden.“

    In einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages von 2023 hieß es dem Deutschlandfunk zufolge außerdem, dass ein Verbot von Leiharbeit in der Pflege vermutlich gegen die Berufswahlfreiheit, den Schutz der unternehmerischen Freiheit und die Dienstleistungsfreiheit verstoße.

    Übrigens: Kliniken wollen den Pflegeberuf wieder attraktiver machen. Dabei liegt der Mindestlohn für Pflegepersonal mit und ohne Ausbildung über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und steigt schrittweise bis 2025. Wie viel Pflegekräfte im Jahr 2024 verdienen, zeigt eine Tabelle.

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