Der Pflege kommt in Deutschland eine immer wichtige Bedeutung zu. Denn die Bevölkerung wird im Durchschnitt zunehmend älter, was auch der steigenden Lebenserwartung zu verdanken ist. Umso mehr kommt es darauf an, dass die Pflegekräfte ihre Aufgaben bestens beherrschen.
Dabei sind die Experten nicht nur in Pflegeeinrichtungen gefragt, da die Plätze hier begrenzt sind. Auch in Pflege-WGs oder in privaten Haushalten werden immer mehr Menschen gepflegt.
Da auch an Pflegekräften ein Mangel herrscht, müssen sich immer öfter Privatmenschen selbst um ihre Angehörigen kümmern – ob es nun Eltern, Großeltern, Geschwister oder sogar die eigenen Kinder sind, die als pflegebedürftig gelten. Darauf vorbereitet werden sie etwa in Form der familialen Pflege, die diverse Krankenhäuser in Zusammenarbeit mit der AOK anbieten. Aber auch andere kostenlose Pflegekurse sind möglich.
Der Weg zur Fachkraft führt dagegen über die Generalistische Ausbildung. Um dieses Thema dreht sich dieser Text.
Generalistische Ausbildung: Was steckt dahinter?
Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt, absolvieren im Zuge des neuen Pflegeberufegesetzes zunächst alle Auszubildenden in der Pflege eine gemeinsame, generalistisch ausgerichtete Ausbildung über zwei Jahre. In dieser wählen sie einen Vertiefungsbereich in der praktischen Ausbildung. Setzt ein Auszubildender im dritten Ausbildungsjahr die Generalistische Ausbildung fort, steht am Ende der Berufsabschluss Pflegefachfrau oder Pflegefachmann.
Ziel ist es, den Grundstein für eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung zu legen. Die Generalistische Pflegeausbildung wird demnach über die EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen automatisch in anderen EU-Mitgliedsstaaten anerkannt.
Alternativ zur Generalistischen Ausbildung können Auszubildende im dritten Lehrjahr im Falle des Schwerpunkts auf die Pflege alter Menschen oder auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben. Diese können im Rahmen einer Einzelfallprüfung weiterhin in anderen EU-Mitgliedsstaaten anerkannt werden.
Das Bundesfamilienministerium ergänzt, dass die Generalistische Pflegeausbildung dazu befähigt, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Den Absolventen stehen demnach nach der Ausbildung vielfältige Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen.
Den Auszubildenden eröffnet sich durch den generalistischen Ansatz der Zugang zu den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Pflege, von der Akutpflege über den ambulanten Bereich bis zur Langzeitpflege, wie das Gesundheitsministerium erläutert. Somit können die Pflegekräfte ihre Berufstätigkeit noch besser an ihre eigene persönliche Entwicklung und Lebenssituation anpassen.
Gefördert wird also eine größere Flexibilität, die wohl auch der Lebenswirklichkeit näherkommt. In diesem Zusammenhang wird betont, dass der Begriff Generalistik die Zusammenführung mehrerer Berufe zu einem gemeinsamen Berufsbild beschreibt.
Generalistische Ausbildung: Wie läuft sie ab?
Die Generalistische Pflegeausbildung umfasst nach Angaben des Gesundheitsministeriums eine dreijährige Fachkraftausbildung, die Unterricht an Pflegeschulen und eine praktische Ausbildung bei einer Ausbildungseinrichtung und weiteren Einrichtungen aus den unterschiedlichen Pflegebereichen beinhaltet. Der praktische Teil erfolgt überwiegend beim sogenannten Träger dieser praktischen Ausbildung, mit dem ein Ausbildungsvertrag geschlossen wurde.
In dieser praktischen Ausbildung finden Einsätze in den verschiedenen Versorgungsbereichen statt. Am Ende steht eine staatliche Abschlussprüfung. Die berufliche Pflegeausbildung ist für die Auszubildenden kostenlos. Sie bekommen „eine angemessene Ausbildungsvergütung“.
Generalistische Ausbildung: Wem steht sie offen?
Als Voraussetzung für eine Pflegeausbildung nennt das Gesundheitsministerium eine zehnjährige allgemeine Schulbildung. Für Schüler, die lediglich einen neunjährigen Hauptschulabschluss vorweisen können, bietet sich die Pflegehelferinnen- und Pflegehelferausbildung beziehungsweise Pflegeassistenzausbildung als Einstieg an.
Diese Ausbildungszeit wird angerechnet, sollte sich der oder die Auszubildende danach für eine weitergehende Ausbildung zur Pflegefachkraft entscheiden. Alternativ ist der Weg zu einer Pflegeausbildung auch über einen neunjährigen Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren möglich.
Übrigens: Für das Jahr 2025 wird das Pflegegeld wieder erhöht. Auch die Pflegesachleistungen steigen erneut. Die Entwicklung bei der Anzahl der Auszubildenden in der Pflege war zuletzt positiv.
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