Viele ältere oder pflegebedürftige alleinlebende Personen könnten in Notfällen Probleme haben, Hilfe zu rufen, etwa weil sie gestürzt sind und nicht mehr aufstehen können. Für diese Fälle gibt es Hausnotrufsysteme, die den Menschen dabei helfen können, sich Hilfe zu holen. Was ist der Hausnotruf, wer braucht ihn und wer zahlt dafür?
Hausnotruf: Was ist das Notrufsystem für pflegebedürftige Menschen?
Das Hausnotrufsystem ist laut Verbraucherzentrale ein elektronisches Meldesystem, mit dem Menschen in Not ohne große Schwierigkeiten Hilfe rufen können. Meistens wird der Apparat den alleinlebenden Menschen in Form eines Armbands oder einer Halskette gegeben und besteht häufig einfach aus einem Alarmknopf, mit dem im Notfall Hilfe gerufen werden kann.
Wird der Knopf betätigt, wird die Verbindung zu einer Notrufzentrale hergestellt, mit der die Person in Not dann über eine Freisprechanlage, die an die Telefondose und ans Stromnetz angeschlossen wird, kommunizieren kann. Die Notrufzentrale kann dann die nötigen Schritte zur Hilfeleistung einleiten.
Wer braucht den Hausnotruf?
Grundsätzlich ist der Hausnotruf für alle Menschen sinnvoll, die ein erhöhtes Unfallrisiko haben und alleine leben. Das können ältere Menschen sein, aber auch jüngere Menschen, die etwa durch eine chronische Erkrankung oder eine Behinderung womöglich gefährdet sind, in Notlagen nicht das Telefon zu erreichen. Der Hausnotruf ist die perfekte Option für diese Menschen, das Risiko zu verringern und gleichzeitig ihre Selbstständigkeit zu erhalten.
Laut der Verbraucherzentrale ist der Hausnotruf für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nicht geeignet. Es könnte bei diesen Menschen sein, dass sie nicht entscheiden können, wann sie Hilfe benötigen oder dass sie den Notruf unkontrolliert betätigen. Hier ist eine Begleitung durch Pflegepersonal, etwa in Form von ambulanter Pflege, die sinnvollere Maßnahme.
Hausnotruf: Wie viel kostet er und wer muss es bezahlen?
Einen Hausnotruf anzubringen ist durchaus teuer, in der Regel kostet es einmalig zwischen zehn und 50 Euro, der Basistarif kostet monatlich dann normalerweise 20 bis 25 Euro. Zusätzliche Leistungen können zu Kosten von 30 bis 50 Euro führen. Die meisten Besitzer von Hausnotrufsystemen tragen die Kosten selbst.
In einigen Fällen übernimmt die Pflegekasse die Kosten von monatlich 25,50 Euro (darin ist der Anschluss des Notrufsystems eingeschlossen). Wer im Rahmen der Pflegeversicherung als pflegebedürftig anerkannt ist, kann eine Unterstützung durch die Pflegekasse beantragen. Der Antrag wird geprüft und in der Regel zugelassen, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:
- Der Pflegebedürftige wohnt allein oder über weite Teile des Tages allein
- Es ist jederzeit mit dem Eintritt einer Notsituation zu rechnen (aufgrund des Gesundheitszustands)
- In einer Notsituation wäre es dem Pflegebedürftigen nur mit Hilfe des Hausnotrufsystems möglich, einen Notruf abzusetzen
Auch wenn die pflegebedürftige Person in einer häuslichen Gemeinschaft lebt, aber dennoch in einer Notsituation aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Einschränkungen nicht in der Lage wäre, einen Hilferuf selbstständig abzusetzen, kann die Pflegekasse sich entscheiden, die Kosten für ein Hausnotrufsystem zu übernehmen.