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Palliative Pflege: Wann sie beginnt und für wen sie ist

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Palliative Pflege: Wann beginnt diese Phase?

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    Bei der Palliativ-Medizin geht es nicht bloß um die Betreuung sterbender Menschen,  sondern um viele Aspekte der Begleitung und Linderung.
    Bei der Palliativ-Medizin geht es nicht bloß um die Betreuung sterbender Menschen, sondern um viele Aspekte der Begleitung und Linderung. Foto: Peter Förster, dpa-Zentralbild, dpa (Symbolbild)

    Gehen Menschen auf das Ende ihres Lebens zu, möchte man als Angehöriger, dass sie eine möglichst angenehme, schmerzfreie Zeit erleben. Ist man im Alter zum Beispiel schwer krank, bringt das oft Leiden mit sich. Dafür gibt es „Palliative Care“ oder auf Deutsch: Palliativ-Medizin. Hierbei geht es darum, den Lebensabend vor dem Sterben möglichst komfortabel zu gestalten. Woraus palliative Pflege besteht, wann die palliative Phase einsetzt und für wen Palliativpflege gedacht ist, erfahren Sie hier.

    Auch interessant: Die Klinik Immenstadt hat wieder eine palliative Station und auch im Klinikum Kempten finden Betroffene und Angehörige am Lebensende seit 25 Jahren Unterstützung bei der Palliativstation.

    Was macht die palliative Pflege?

    Das Wort „palliativ“ ist vom lateinischen Begriff „Pallium“ abgeleitet, was „Mantel“ beutet, schreibt das Universitätsklinikum Freiburg. Wie eine warme Decke soll Palliativ-Medizin Menschen Komfort und Geborgenheit spenden. Ihr Ziel ist es nicht, Krankheit zu heilen, sondern damit einhergehendes Leid zu lindern.

    „Palliative care“ ist so etwas wie ein internationaler Oberbegriff für eine Reihe von verschiedenen Maßnahmen, die den Sterbensprozess für Menschen erleichtern sollen. „Palliative care ist ein Ansatz, der die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien verbessert, die sich lebensbedrohlichen Erkrankungen stellen müssen“, definiert die Weltgesundheitsorganisation WHO palliative Pflege und deklariert sie als ein Gesundheits-Menschenrecht.

    Mit unheilbaren Krankheiten gehen oft bestimmte physische Leiden einher: Schmerzen, Übelkeit, Atemnot oder andere Symptome können die Lebensqualität verschlechtern, schreibt das Universitätsklinikum Freiburg. Bei einer allgemeinen Sterbebegleitung werden solche Beschwerden auf medizinischem Weg gelindert. Allerdings umfasst Palliative Care mehr als nur Körperliches. Bei dem umfassenden Ansatz sind neben Ärztinnen und Ärzten auch Pflegepersonal, Physiotherapeuten und Seelsorgerinnen involviert, schreibt der Deutsche Caritasverband.

    Wann beginnt die palliative Phase?

    Palliative Pflege kann ab dem Zeitpunkt beginnen, ab dem eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, schreibt das Universitätsklinikum Freiburg. Oder: „Wenn die kurativen Möglichkeiten weitestgehend ausgeschöpft sind und kaum mehr Aussicht auf Heilung besteht“, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung schreibt.

    Übrigens: Auch Musik hat eine Bedeutung in der Palliativmedizin, denn das Konzept stellt den einzelnen Menschen ins Zentrum der Behandlung und beinhaltet auch psychische Unterstützung. Wird man mit einer unheilbaren Krankheit diagnostiziert, wird man in der Folge als Palliativpatient eingestuft. Das kann sich unterschiedlich auf den Pflegegrad auswirken.

    Für wen ist palliative Pflege?

    Für Palliativpatientinnen und -patienten gibt es kein bestimmtes Alter oder Krankheitsbild. Die meisten von ihnen leiden unter chronischen Erkrankungen, wie Herzkreislauf- und Atmungserkrankungen, Krebs, AIDS oder Diabetes, schreibt die WHO. Anspruch auf Palliative Care haben aber alle Menschen, die schwer krank sind, an einer fortgeschrittenen Erkrankung leiden und dabei bereits Symptome zeigen, schreibt betanet.de.

    Palliativpflege verordnet in der Regel der Hausarzt, schreibt die Caritas. Aber auch die Palliativstation selbst entscheide, wen sie aufnimmt, schreibt betanet.de. Darüber hinaus ist das Einverständnis der kranken Person notwendig. Denn es muss verstanden werden, dass nicht mehr die Heilung, sondern nur noch Linderung der Symptome, dabei angestrebt wird. Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt, konkret festzuhalten, wie man sich seine Pflege am Lebensende vorstellt. Will man sichergehen, dass alle Wünsche berücksichtigt werden, sollte man eine Betreuungsverfügung, eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung aufsetzen.

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