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Pflege zu Hause: Wie viele Pflegebedürftige und Angehörige betrifft das?

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Pflege zu Hause: Wie viele Pflegebedürftige und Angehörige betrifft das?

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    Viele Menschen kümmern sich selbst um ihre Angehörigen, wenn es zum Pflegefall kommt.
    Viele Menschen kümmern sich selbst um ihre Angehörigen, wenn es zum Pflegefall kommt. Foto: pikselstock, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die Pflege in Deutschland steht mehr und mehr auf wackligen Beinen. Dieses Problem ist längst auch in der Politik angekommen - und wird im neuen Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD behandelt. In den Pflegekassen herrscht finanzielle Not, es besteht ein Mangel an Pflegekräften und die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt Jahr um Jahr an. Die Regierungsparteien haben daher eine große Pflegereform angekündigt. Unter anderem sollen pflegende Angehörige entlastet werden. Sie übernehmen nämlich einen Großteil der Pflege.

    Laut dem Statistischen Bundesamt und der aktuellen Pflegestatistik 2023 werden 85,9 Prozent der Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5 zu Hause versorgt. Die Pflege übernehmen dann in der Regel Verwandte alleine oder zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst. Wie viele Menschen betrifft das?

    Wie viele Pflegebedürftige werden zu Hause gepflegt?

    Die Zahl pflegebedürftiger Menschen ist in den vergangenen Jahren stärker angestiegen als gedacht. Laut dem Statistischen Bundesamt war eine Pflegevorausberechnung zwischen 2021 und 2023 von einem demografiebedingten Anstieg um rund 100.000 Pflegebedürftige ausgegangen. Ende 2024 wurde schließlich die neue Pflegestatistik veröffentlicht – und es hat sich gezeigt: tatsächlich ist die Zahl um 730.000 gestiegen.

    Während 2021 noch 4,96 Millionen Menschen einen Pflegegrad hatten, sind es 2023 bereits 5,69 Millionen. Hinzukommt, dass auch der Anteil der Pflegebedürftigen, die zu Hause versorgt werden, gestiegen ist – von 84,0 auf 85,9 Prozent. Was bedeutet das nun in Zahlen?

    • 2021 wurden 4.167.685 Menschen mit einem Pflegegrad zu Hause gepflegt. Das entspricht einem Anteil von 84 Prozent.
    • 2023 wurden 4.888.882 Pflegebedürftige zu Hause gepflegt. Das entspricht einem Anteil von 85,9 Prozent und einer Steigerung um knapp 721.200 Menschen.

    Aus der Pflegestatistik 2023 sowie anhand der Zahlen für 2021 lässt sich ablesen, dass Pflegebedürftige entweder allein durch Angehörige oder zusammen mit oder durch einen ambulanten Pflegedienst betreut werden. Aber es gibt in der Statistik noch eine weitere Kategorie.

    Etwa zwölf Prozent der Betroffenen haben aktuell einen Pflegegrad 1 (2021: 11,4 Prozent) und können von der Pflegekasse nur bestimmte Leistungen erhalten – Pflegegeld für die Versorgung durch Angehörige sowie Pflegesachleistung für die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst zählen nicht dazu. In der Statistik wird Pflegegrad 1 daher einzeln aufgeführt. Trotzdem kann es sein, dass auch diese Menschen von Angehörigen unterstützt werden oder einen Pflegedienst aus der eigenen Tasche bezahlen. In der Pflegestatistik 2021 fallen rund 565.300 Personen und in der Statistik für 2023 etwa 683.500 Personen in diese Kategorie.

    Pflege allein durch Angehörige: So viele Menschen betrifft das

    Von allen Pflegebedürftigen wurden 2021 51,5 Prozent zu Hause gepflegt. Auch hier ist ein prozentualer Anstieg zu erkennen: 2023 lag der Wert bei 54,5 Prozent. Wie viele Menschen werden also allein von Verwandten, Freunden und anderen ehrenamtlichen Pflegepersonen versorgt?

    • 2021 wurden 2.553.921 Pflegebedürftige allein von Angehörigen gepflegt. Das entspricht 51,5 Prozent aller Pflegebedürftigen. Bezogen auf die Personen, die zu Hause gepflegt werden, liegt der Anteil bei rund 61,3 Prozent.
    • 2023 wurden 3.103.007 Pflegebedürftige allein von Angehörigen versorgt. Das entspricht einem Anteil von 54,4 Prozent. Bezogen nur auf die Pflegebedürftigen in häuslicher Pflege liegt der Anteil bei rund 63,5 Prozent. Im Vergleich zu 2021 werden fast 549.100 mehr Menschen allein durch Angehörige gepflegt.

    Ambulante Pflege: Wie viele Pflegebedürftige nutzen einen Pflegedienst?

    Ab Pflegegrad 2 können Menschen, die zu Hause versorgt werden, laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) nicht nur Pflegegeld, sondern auch Pflegesachleistungen für die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst bekommen. Beide Leistungen können über die sogenannte Kombinationsleistung miteinander kombiniert werden, wenn Angehörige die Pflege zusammen mit einem Pflegedienst leisten.

    Im Vergleich zu 2021 ist dieser Anteil bis 2023 gesunken – zumindest prozentual gesehen. Die tatsächliche Zahl pflegebedürftiger Menschen, die ambulant versorgt werden, ist trotzdem gestiegen, aber nicht so stark wie in anderen Bereichen. Wie viele Pflegebedürftige nutzen also einen ambulanten Pflegedienst?

    • 2021 wurden 1.046.798 Pflegebedürftige von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Wie viele davon auch von Angehörigen gepflegt wurden, erläutert die Statistik nicht. Insgesamt entspricht die Zahl einem Anteil von 21,1 Prozent. Bezogen nur auf Pflegebedürftige in häuslicher Pflege liegt der Wert bei rund 25,1 Prozent.
    • 2023 wurden 1.100.672 Pflegebedürftige alleine von oder zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst gepflegt. Das entspricht einem Anteil von 19,3 Prozent. Bezogen nur auf die Pflegebedürftigen in häuslicher Pflege liegt der Anteil bei rund 22,5 Prozent. Das bedeutet im Vergleich zu 2021 eine Steigerung um knapp 53.900 Menschen

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