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Private Pflegeversicherung: Wie viel kostet sie?

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Private Pflegeversicherung: Wie viel kostet sie?

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    Die Pflege wird immer teurer.
    Die Pflege wird immer teurer. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Friedrich Merz wird Olaf Scholz (SPD) als Bundeskanzler ablösen. Der CDU-Politiker machte sich kurz vor der Bundestagswahl 2025 noch stark für eine verpflichtende private zusätzliche Pflegeversicherung. Denn der Fachkräftemangel in der Pflege und steigende Kosten hoben die Preise zuletzt in neue Höhen. Wie der Ersatzkassenverband VDEK zuletzt meldete, müssen Heimbewohner inzwischen fast 3000 Euro durchschnittlich im Monat zahlen. Eine zusätzliche verpflichtende private Pflegeversicherung soll diese extremen finanziellen Risiken für den Pflegefall besser abdecken.

    In den Koalitionsvertrag von Union und SPD, der am 9. April vorgestellt wurde, hat es die Pflicht zur privaten Vorsorge für den Pflegefall trotzdem nicht geschafft – zumindest nicht in diesem Wortlaut. In dem Vertrag wird eine „große Pflegereform“ angekündigt. Wie diese konkret aussehen wird, soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeiten und ihre Ergebnisse noch 2025 vorlegen. Die Arbeitsgruppe soll unter anderem „Anreize für eigenverantwortliche Vorsorge“ erarbeiten. Hier könnte die Merz-Idee einer verpflichtenden Zusatzversicherung eine Rolle spielen. Daher die Frage: Wie hoch sind die Kosten für eine private Zusatzpflegeversicherung?

    Übrigens: Wird eine Person pflegebedürftig, müssen sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte zunächst einen Pflegeantrag stellen.

    Private Pflegezusatzversicherung: Was kostet das?

    Zunächst einmal muss unterschieden werden zwischen der gesetzlichen Pflegeversicherung, in die jeder automatisch einzahlt, der gesetzlich krankenversichert ist, und der privaten Pflegeversicherung, die man abschließt, wenn man privat krankenversichert ist. Des Weiteren gibt es die Pflegezusatzversicherung – und diese könnte laut der Idee von Friedrich Merz verpflichtend werden, wie er im TV-Duell am 9. Februar vorgeschlagen hat.

    Bei einer Pflegezusatzversicherung unterscheidet man drei Arten, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt:

    • Pflegetagegeld-Versicherung
    • Pflegekosten-Versicherung
    • Pflege-Rentenversicherung

    Bei allen drei Modellen hängt der Beitrag vom Alter und dem Gesundheitszustand der Person ab, die den Vertrag abschließt. Je später im Leben die Pflegezusatzversicherung abgeschlossen wird, desto höher sind in der Regel die Beiträge. Außerdem gibt es das Pflege-Bahr, eine Pflegetagegeld-Versicherung, die mit fünf Euro pro Monat vom Staat bezuschusst wird und dafür keine Gesundheitsprüfung erfordert. Hier ist allein das Alter für die Beitragshöhe entscheidend.

    Neben einer zusätzlichen Vorsorge hatte Merz außerdem noch weitere Finanzierungssäulen für die Pflege im Sinn: Unternehmen sollen stärker zur Kasse gebeten werden, zusätzlich sollen Steuergelder in das System fließen. Eine vollständige Umstellung auf eine staatlich organisierte Vollversicherung lehnte der CDU-Chef jedoch ab. „Ich persönlich bin skeptisch, das zu tun“, sagte er im TV-Duell mit Olaf Scholz im Februar.

    Die Deutsche Stiftung Patientenschutz wies den Vorschlag von Merz als nicht bezahlbar für zahlreiche Versicherte zurück. Wie der DLF berichtete, sagte Vorstand Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur, viele Menschen könnten sich eine private Pflegevorsorge nicht leisten. Auch gebe es keine einzige private Versicherung, die jungen Menschen über Jahrzehnte hinweg eine verlässliche Absicherung bieten könne.

    Die genaue Höhe der Beiträge für eine solche verpflichtende private Pflegezusatzversicherung, wie sie sich Friedrich Merz vorstellt, steht derzeit noch nicht fest, da es sich zunächst um einen Vorschlag handelt. Konkrete gesetzliche Regelungen sowie Tarifberechnungen der Versicherungsunternehmen stehen noch aus – je nachdem, wie stark der Staat hier mitfinanzieren würde. In der Regel hängen die Beiträge laut Verbraucherzentrale Niedersachsen für private Pflegezusatzversicherungen von Faktoren wie dem Eintrittsalter, dem gewünschten Leistungsumfang und dem Gesundheitszustand der versicherten Person ab.

    Übrigens: Insgesamt gibt es fünf Pflegegrade, die unterschiedliche Leistungen abdecken – insgesamt gibt es 5,7 Millionen Menschen, die Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

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