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Papst Franziskus: Einfaches Begräbnis und letzte Wünsche nach seinem Tod

Begräbnisfeier für Franziskus

Bei diesem Papst ist auch nach seinem Tod vieles anders

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    Stille Stunden der Trauer in Rom: Eine Nonne steht auf dem Petersplatz. Franziskus hat sich in seinem Testament ein schlichtes Grab gewünscht.
    Stille Stunden der Trauer in Rom: Eine Nonne steht auf dem Petersplatz. Franziskus hat sich in seinem Testament ein schlichtes Grab gewünscht. Foto: Francisco Seco, AP/dpa

    Der Tod des Papstes bringt das Leben der katholischen Kirche durcheinander. Insbesondere die Kardinäle, denen mit dem Papst zusammen offiziell die Führung der Kirche anvertraut ist, sind aufgefordert, sich unverzüglich nach Rom zu Beratungen, den sogenannten Kongregationen zu begeben. Am Dienstag fand die erste der nun täglichen Versammlung der Purpurträger statt. Von den insgesamt 252 katholischen Kardinälen nahmen bereits rund 60 an der ersten Beratungsrunde teil, deren wichtigstes Ergebnis der Zeitpunkt der Begräbnisfeier von Papst Franziskus ist. Sie findet am kommenden Samstag ab 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Bis dahin soll auch der Rest des Kollegiums eingetrudelt sein. 

    Die täglichen Beratungen werden vom bereits 91 Jahre alten Kardinaldekan Giovanni Battista Re geleitet, der auch der Begräbnisfeier vorsteht. Per Mehrheitsvotum werden hier die wichtigsten Entscheidungen während der Sedisvakanz getroffen. Alle Teilnehmer müssen einen Schwur auf Geheimhaltung leisten. Für kleinere, alltägliche Entscheidungen ist ein anderes, vierköpfiges Gremium zuständig, dem der Kardinalkämmerer (Camerlengo) Kevin Farrell vorsteht. Am Dienstag wurden die drei weiteren Mitglieder ausgelost, die drei Tage lang im Amt sein werden. Danach wird neu gelost. Es sind der bisherige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Pole Stanislaw Rylko sowie der Italiener Fabio Baggio. Das Plenum entschied am Dienstag auch, dass der Leichnam von Papst Franziskus am Mittwochmorgen aus der Kapelle des Vatikangästehauses Santa Marta in den Petersdom verlegt wird. Die Gläubigen sollen sich dort bis zum Begräbnis am Samstagvormittag von Franziskus verabschieden können. 

    Angehörige, Vertrauete und Mitarbeiter konnten sich bereits verabschieden

    Bilder, die der Vatikan am Dienstag veröffentlichte, zeigen den Leichnam des Papstes in der Kapelle von Santa Marta. Dort konnten sich Angehörige, Vertraute und Mitarbeiter, etwa die Leiter der Kurienbehörden bis Dienstagabend verabschieden. Zu sehen ist der Leichnam in einem offenen Holzsarg, Franziskus, der vor seinem Tod die Begräbnisbestimmungen simpler gestalten ließ, trägt die Bischofsmütze und einen roten Mantel. Während der Leichnam Benedikt XVI. vor zwei Jahren im Petersdom noch auf einem Podest zur öffentlichen Würdigung aufgebahrt wurde, bleibt der Körper von Franziskus etwas dezenter im offenen Holzsarg. Für die Begräbnisfeier am Samstag wird dieser dann geschlossen und anschließend auf Wunsch von Franziskus nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt.

    Nach dem Begräbnis folgt eine neuntägige Trauerzeit

    Wie bereits am Abend des Todestages wurde auch am Dienstagabend auf dem Petersplatz ein Rosenkranz für Papst Franziskus gebetet. Nach dem Papstbegräbnis folgt eine neuntägige Trauerzeit mit täglichen Messfeiern zu Ehren des Verstorbenen. Das Konklave soll der Apostolischen Verfassung „Universi dominici gregis“ aus dem Jahr 1996 zufolge frühestens 15, spätestens aber 20 Tage nach dem Tod des Papstes beginnen. Sollten sich die derzeit 135 zum Konklave berechtigten Kardinäle aber bereits früher in Rom befinden, kann die Papstwahl eher beginnen. Diesen Vorgaben zufolge dürfte das Konklave in etwa zwei Wochen zwischen dem 6. und dem 9. Mai beginnen. Wahlberechtigt sind die Kardinäle, die zum Zeitpunkt des Todes von Papst Franziskus noch nicht 80 Jahre alt sind.

    Wie der Vatikan mitteilte, las bei der ersten Kardinalsversammlung am Dienstag Camerlengo Kevin Farrell auch das bereits 2022 verfasste Testament von Papst Franziskus vor. Darin ordnet Franziskus an, in Santa Maria Maggiore begraben zu werden. Dort betete Franziskus vor und nach jeder seiner Apostolischen Reisen sowie nach seiner Rückkehr aus dem Gemelli-Krankenhaus. Auch genauen Ort und Stil seines Grabes hat Franziskus bestimmt. Es solle „in der Nische im Seitenschiff zwischen der Paulinerkapelle und der Sforza-Kapelle“ liegen. Die Grabstätte solle „in der Erde sein, einfach, ohne besondere Dekoration und mit der einzigen Inschrift: Franciscus“. Im Testament ist auch von einem bislang unbekannten „Wohltäter“ die Rede, der die Bestattungskosten übernommen habe.

    Auf dem undatierten Handoutfoto hält der damalige argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio und jetzige Papst Franziskus in Buenos Aires einen Wimpel des Fußballclubs San Lorenzo de Almagro, dessen Anhänger er ist. Papst Franziskus ist seit seiner Kindheit ein eingefleischter Fußballfan. Papst Franziskus wurde am 13. März 2013 zum Papst gewählt. +++ dpa-Bildfunk +++
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    Papst Franziskus ist tot. Der 266. Bischof von Rom ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war der erste Papst aus Lateinamerika und benannte sich nach Franz von Assisi. Ein Rückblick auf sein Leben.

    Medien berichten über die letzten Worte des Papstes

    Italienische Medien berichteten auch über die letzten Worte des Papstes am Ostersonntag. „Glaubst du, ich schaffe das?“, soll der von einer schweren Lungenentzündung gezeichnete Franziskus seinen persönlichen Gesundheitsassistenten Massimiliano Strappetti vor dem Segen Urbi et Orbi auf dem Petersplatz an Ostern gefragt haben. Strappetti schob den Rollstuhl des Papstes. Nach dem Segen soll sich Franziskus mit folgenden Worten bedankt haben: „Danke, dass du mich auf den Platz zurückgebracht hast.“ Am folgenden Morgen starb der Papst.

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