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Gesundheitsversorgung: Telenotarzt hilft über Lautsprecher und Bildschirm

Gesundheitsversorgung

Telenotarzt hilft über Lautsprecher und Bildschirm

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    Im niederbayerischen Bogen hat Bayerns erster Telenotarzt seinen Dienst aufgenommen.
    Im niederbayerischen Bogen hat Bayerns erster Telenotarzt seinen Dienst aufgenommen. Foto: Armin Weigel/dpa

    Bayerns erster Telenotarzt-Standort im niederbayerischen Bogen hat seinen Betrieb aufgenommen. Seit zwei Wochen sind zwei Telenotärzte im Schichtbetrieb im Einsatz und unterstützen bei Bedarf die Besatzung von Rettungswagen. Per Kamera und Mikrofon können sie mit den Sanitätern kommunizieren. In schweren Fällen kommt weiterhin ein Notarzt persönlich zum Patienten.

    Nach einer Probephase soll das Projekt ab März in den Regelbetrieb übergehen, kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an. Von Bogen aus sollen die acht Rettungsdienstbereiche Landshut, Oberpfalz-Nord, Passau, Regensburg, Rosenheim, Region Ingolstadt, Straubing und Traunstein telemedizinisch versorgt werden.

    Zwei weitere Standorte geplant

    Zwei weitere Standorte sind für den Freistaat vorgesehen: Ab Ende 2026 soll der Posten Würzburg für Unter-, Mittel- und Oberfranken an den Start gehen. Der dritte Standort stehe noch nicht fest, so Herrmann.

    Finanziert wird der Telenotarzt den Angaben nach in erster Linie von den Krankenkassen. Betreiber des Telenotarztstandortes Bogen ist der Rettungsdienst RKT aus Regensburg. Die Zahl der Telenotärzte am Standort Bogen soll bis auf sieben aufgestockt werden.

    Das Projekt sei unter anderem als Lösung für einen zunehmenden Ärztemangel gedacht, sagte der Minister. Nun würden nach und nach die Rettungswagen technisch ausgestattet, das bedeute Kamera, Tablet, Monitor und Kopfhörer.

    Konkret sieht das Konzept vor, dass der Telenotarzt den Rettungsdienst unterstützt, sodass auf einen physisch anwesenden Notarzt verzichtet werden kann. Alternativ kann der Telenotarzt den Zeitraum überbrücken, bis ein Notarzt vor Ort eintrifft. Die Entscheidung, ob ein Notarzt zum Einsatz fährt, werde in der Regel von der integrierten Leitstelle getroffen, sagte RKT-Geschäftsführer Jürgen Zosel.

    Kommunikation mit Patient und Sanitäter

    Der Telenotarzt sieht über dem Bildschirm den Patienten sowie die Besatzung des Rettungswagens und die medizinischen Daten. Er kann Anweisungen für die Behandlung geben und Medikamente anordnen. Umgekehrt sehen Patient und Besatzung den Telenotarzt.

    Der Notfallmediziner Fabian Ripke aus Mindelheim hat seine ersten Schichten als Telenotarzt in Bogen bereits absolviert und hält das Konzept für eine sinnvolle Ergänzung. In vielen Fällen sei ein physisch vor Ort anwesender Notarzt aus seiner Sicht gar nicht erforderlich. Denn oftmals reiche es zum Beispiel aus, wenn man den Sanitätern mitteilt, welches Schmerzmittel sie einem Patienten verabreichen sollen. Um Missverständnisse zu vermeiden, gebe er derlei Anweisungen per Textnachricht durch.

    Ganz ersetzen werde der Telenotarzt den Notarzt aber nicht, ist Ripke überzeugt. Gerade bei Patienten in hochkritischem Zustand werde es weiterhin wichtig sein, einen Notarzt vor Ort zu haben.

    Innenminister Joachim Herrmann (2.v.r.) lässt sich von Fabian Ripke (rechts) die Arbeit des Telenotarztes erläutern. Mit im Bild ist Josef Laumer, Landrat des Landkreises Straubing-Bogen (links).
    Innenminister Joachim Herrmann (2.v.r.) lässt sich von Fabian Ripke (rechts) die Arbeit des Telenotarztes erläutern. Mit im Bild ist Josef Laumer, Landrat des Landkreises Straubing-Bogen (links). Foto: Armin Weigel/dpa
    Der Sanitäter im Rettungswagen kann mit dem Telenotarzt kommunizieren.
    Der Sanitäter im Rettungswagen kann mit dem Telenotarzt kommunizieren. Foto: Armin Weigel/dpa
    Der Telenotarzt hat den Patienten im Rettungswagen im Blick.
    Der Telenotarzt hat den Patienten im Rettungswagen im Blick. Foto: Armin Weigel/dpa
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