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Allgäu-Orient-Ralley: Oberstaufen zu klein für große Pläne

Abenteuer

Allgäu-Orient-Ralley: Oberstaufen zu klein für große Pläne

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    Allgäu-Orient-Ralley: Bisher Start in Oberstaufen. Das soll sich jetzt ändern. Auch der Name wird anders.
    Allgäu-Orient-Ralley: Bisher Start in Oberstaufen. Das soll sich jetzt ändern. Auch der Name wird anders. Foto: Günter Jansen

    Infokasten

    Ein Kamel für den Sieger


    Grundide

    Die Veranstaltung soll kein Rennen sein. Im Vordergrund stehen Spaß, Völkerverständigung und humanitäre Hilfe.


    Startgel

    Wer mitfährt, zahlt 222,22 Euro. Ein Team besteht in der Regel aus sechs Teilnehmern. Auch Motorradfahrer können teilnehmen.

    Regeln

    Die Fahrzeuge der Mannschaften müssen mindestens 20 Jahre alt oder dürfen höchstens 1111,11 Euro bei Pkw oder 1,11 Euro pro Kubikzentimeter Hubraum bei Motorrädern wert sein. Es darf nur im Auto, im Zelt, im Freien oder in Hotels übernachtet werden, die nicht mehr als 11,11 Euro pro Nacht kosten. Autobahnen, Mautstraßen sowie Navigationssysteme sind nicht erlaubt.

    Siegprämie

    Gewinner ist nicht das schnellste Team, sondern jenes, das das beste Ergebnis aus der Kombination Zeit und Sonderprüfungen schafft. Als Siegprämie gibt es ein Kamel.

    Soziales

    Bisher wurden über 2,5 Millionen Euro an soziale Einrichtungen verteilt.

    Internet:

    allgaeu-orient.de

    Abenteuerlust und Idealismus gehören auch künftig zu den Voraussetzungen, um die über 6000 Kilometer lange Reise nach Jordanien zu überstehen. Doch die Teilnehmer machen sich nicht mehr von Oberstaufen aus in Richtung Morgenland. Die Veranstaltung heißt jetzt „Europa-Orient-Rallye“, sagt Organisator Wilfried Gehr.

    „Wir haben zwölf erfolgreiche Fahrten organisiert. Jetzt gehen wir neue Wege“, sagt der 62-Jährige. Mit einem neuen Startort - im Gespräch für 2018 sind Brüssel, Straßburg oder Stuttgart – wollen Gehr und seine Kollegen vom Organisationsteam das Abenteuer-Spektakel über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt machen. Ein Namenswechsel wurde auch von den Partnern der Veranstaltung gewünscht. Unter anderem von Mercedes Benz.

    Das Unternehmen war heuer erstmals in die Veranstaltung eingestiegen und will weg vom Image einer lokalen hin zu einer überregionalen Veranstaltung, berichtet Gehr. Ferner gebe es in Europa viele schöne und attraktive Startplätze. Zahlreiche Regionen und Städte hätten schon bei ihm angefragt, ob Gehr sich vorstellen könnte, von Oberstaufen in einen anderen Veranstaltungsort zu wechseln.

    Ein Aus für das Oberallgäu falle auch deshalb leicht, „weil die Rallye zuletzt zu wenig wertgeschätzt wurde“, sagt Gehr. Die Oberstaufner und Allgäuer Touristiker sowie Lokalpolitiker und Behörden hätten „den Werbe- und Geldwert unserer Rallye noch nicht richtig erkannt“. Dem widerspricht jedoch Oberstaufens Bürgermeister Martin Beckel.

    Die Kritik sei überzogen. „Wir haben dem Veranstalter alle Möglichkeiten geboten“, sagt Beckel. Gehr habe sich nie beschwert oder um ein Gespräch gebeten. Dass der Abenteuer-Tripp nicht mehr von Oberstaufen in den Orient führt, findet das Staufner Gemeindeoberhaupt „sehr schade“. Denn das Spektakel sein eine tolle Veranstaltung gewesen.

    Beckel hat Verständnis dafür, dass Gehr und seine Kollegen mit der Europa-Orient-Rallye künftig die Möglichkeit haben, die Veranstaltung noch besser zu vermarkten. Die Entscheidung komme allerdings nicht überraschend, nachdem Gehr nicht mehr in Oberstaufen lebe und im vergangenen Jahr in die Türkei gezogen sei.

    Über die Türkei und Israel

    In welchem Ort die Teilnehmer im nächsten Jahr von der Startrampe rollen, soll in den nächsten Wochen entschieden werden. In Frage kommen Brüssel oder Straßburg. „Aber auch das Mercedes-Museum in Stuttgart wäre eine Option“, sagt Chef-Organisator Gehr.

    Allgäu-Orient-Rallye: Organisator Wilfried Gehr
    Allgäu-Orient-Rallye: Organisator Wilfried Gehr Foto: Günter Jansen

    Losgehen soll es 2018 am ersten Mai-Wochenende. Die Route bleibt unverändert. Über die Türkei und Israel geht die Reise nach Jordanien, wo sich das Ziel befindet. Auch die sozialen Projekte – dazu zählen die Unterstützung von Schulen in der Türkei und Israel – sollen fortgeführt werden.

    Gehr rechnet auch mit mehr Anmeldungen für die Rallye 2018. Denn durch den neuen Namen werde die Veranstaltung attraktiver für Teilnehmer aus ganz Europa. Der 62-Jährige geht davon aus, dass im nächsten Jahr alle Startplätze ausgebucht sein werden. Heuer hatten die Hälfte der Teilnehmer aufgrund der politischen Lage in der Türkei ihre Anmeldung zurückgezogen. 120 Fahrzeuge und 240 Teilnehmer machten sich auf die Reise von Oberstaufen nach Jordanien.

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