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Allgäuer Langläufer beim Weltcup in Davos - aber die Top-Nationen fehlen!

Skilanglauf

Allgäuer Langläufer beim Weltcup in Davos - aber die Top-Nationen fehlen!

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    Laura Gimmler bereitet sich im winterlichen Davos auf das Sprintrennen vor. Die 27-Jährige versucht am Samstag, ihr WM-Ticket zu lösen.
    Laura Gimmler bereitet sich im winterlichen Davos auf das Sprintrennen vor. Die 27-Jährige versucht am Samstag, ihr WM-Ticket zu lösen. Foto: Nadine Herrmann

    Was ist eigentlich im Skilanglauf-Weltcup los? Das Starterfeld dünnt sich weiter und weiter aus. Nach der Top-Nation Norwegen verzichten auch die Schweden und Finnen auf den zweiten Weltcup, der am Wochenende in Davos/Schweiz stattfindet. Der Luftkurort in Graubünden war schon mehr als 20 Mal Austragungsort eines Skilanglauf-Weltcups. Egal ob Einzelstartrennen, Sprint oder Staffel – aufgrund der Höhenlage auf 1560 Metern in den Schweizer Alpen ist Davos bei Sportlern und Zuschauern gleichermaßen beliebt. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Aufgrund der Corona-Pandemie sind keine Fans zugelassen – auch am Streckenrand nicht. Die Oberstdorferin Laura Gimmler (27) freut sich trotzdem.

    Ist der Weltcup ohne die Langlauf-Asse noch ein richtiger Weltcup?

    „Es sind weniger Läuferinnen am Start. Es wird deutlich einfacher, Weltcup-Punkte zu sammeln und eine neue Bestplatzierung im Weltcup aufzustellen“, sagt sie. In den vergangenen Jahren habe sich das deutsche Team in Davos gegen die starken Skinationen immer schwergetan. „Die Schwedinnen und Norwegerinnen haben in den letzten Jahren in Davos dominiert“, meint Gimmler Aber ist der Langlauf-Weltcup ohne die starken Skandinavier überhaupt noch ein richtiger Weltcup? Wie wird sich ihr Fehlen auf das sportliche Niveau der Wettbewerbe auswirken?

    Skandinavier haben Angst vor Ansteckung

    Wie die norwegischen Langlauf-Asse fürchten auch die Finnen und Schweden die Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Damit bleiben drei der erfolgreichsten Skinationen den Wettbewerben in der Schweiz fern und treten auch nächstes Wochenende nicht beim Heimweltcup in Dresden an. Der schwedische Skiverband zitiert in einer Pressemitteilung den Teamarzt Per Andersson. Der meint, man könne zurzeit „keine sichere Hin- und Rückreise von und nach Davos und Dresden garantieren“. Noch ist zudem nicht entschieden, ob der finnische, der schwedische und der norwegische Skiverband ihre Teams im Januar 2021 bei der Tour de Ski in der Schweiz und Italien antreten lassen. Für Gimmler hat der Langlauf-Weltcup trotzdem noch den gleichen Stellenwert: „Also die Rennen heißen immer noch Weltcup“, sagt die 27-Jährige lachend. sie sagt aber auch: Die stärksten Gegner auf der Strecke fehlen. Gimmler: „Die Startliste ist schon ganz schön abgespeckt. Zehn bis zwölf Norwegerinnen und Schwedinnen, die gewinnen hätten können, bleiben zuhause.“ Beim Deutschen Skiverband sieht das anders aus. Bundestrainer Peter Schlickenrieder sagt: „Wir werden alle Startplätze besetzen. Wir haben ein gutes Konzept und sind gut aufgestellt.“ Zusammen mit Gimmler sind auch noch Sofie Krehl (Bolsterlang), Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Friedrich Moch (Isny) sowie die Wahl-Allgäuer Katharina Hennig (Sonthofen), Pia Fink, Janosch Brugger (beide Fischen) und Florian Notz (Oberstdorf) am Start. Auf die Frage, wie der Weltverband Fis auf die besondere Situation und die Absagen der Favoriten reagiere, antwortet der Bundestrainer: „Wie immer: Gar nicht. Das ist ein Armutszeugnis, was da gerade passiert.“

    Gimmler hat in Davos Testrennen absolviert

    Konkurrenzlos sind Gimmler und das deutsche Team trotzdem nicht. Mit den Amerikanern, den Italienern und den Russen, die schon seit vergangener Woche in Davos trainieren, sind weitere starke Sprinter und Distanzläufer mit von der Partie. Als Ersatz für den abgesagten Weltcup im norwegischen Lillehammer absolvierten die Athleten vor einigen Tagen sogar noch mit den Deutschen zusammen ein Testrennen auf der Wettkampfstrecke. „Das war eine wertvolle Trainingseinheit und die beste Vorbereitung für den Sprint am Samstag“, sagt Gimmler. Sie sei gut in Form – obwohl sie in den vergangenen Jahren mit den Strecken in Graubünden ihre Probleme gehabt habe.

    Was sich die Oberstdorferin für Samstag vornimmt

    Die Hoffnung gibt die Oberstdorferin nicht auf: „Vielleicht platzt dieses Wochenende endlich der Knoten und es läuft bei mir.“ Denn die 27-Jährige hofft, sich bei dem Sprintrennen für die Heim-WM in Oberstdorf zu qualifizieren. „Das ist eine Riesenchance, das Ticket zu lösen und mich im Weltcup zu präsentieren“, sagt Gimmler.

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