Ultraläufer Bernhard "Bam" Epple (49) hat schon viele Extrem-Rennen bestritten. Der Wirt der "Gifthütte in Kaufbeuren" landete vor vier Jahren bei der Deutschen Meisterschaft über 100 Kilometer beispielsweise in 8:07 Stunden in seiner Altersklasse auf dem Treppchen. Oder er spulte bei der deutschen Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf im Vorjahr in Bottrop 169 Kilometer zurück.
Doch sein jetziges Vorhaben stellt selbst für ihn eine neue Dimension dar.
"Manche sagen: Jetzt spinnt er komplett", ordnet er die Pläne für seinen Spenden-Lauf mit einem Augenzwinkern ein.
Am 11. und 12. September nimmt er die Schlosspark-Radrunde ums Ostallgäu zu Fuß in Angriff. 219 Kilometer, gespickt mit 1400 Höhenmetern, will er in unter 30 Stunden laufen!
Das wäre ein schier unglaublicher Rekord auf dem Radfernweg, der vor fünf Jahren eröffnet wurde.
Da wegen der Corona-Pandemie in diesem Sommer fast alle Wettkämpfe ausfielen, suchte sich Bam Epple selbst eine einzigartige sportliche Herausforderung, die er obendrein mit einem guten Zweck verbindet. Mit dem Extremlauf will er Spenden sammeln für die Kaufbeurer Hilfsorganisation ZimRelief, die Bildungsprojekte in Simbabwe unterstützt.
Den Vorsitzenden Bastian Mögele kennt er persönlich: "Dem vertraue ich hundertprozentig, dass jeder Euro eins zu eins unten ankommt", sagt Epple, der im Vorjahr den Kilimandscharo (5895 Metern hoch) in Tansania bestieg und sich Afrika gerade in der Corona-Krise verbunden sieht. "Die, die am wenigsten haben, trifft es am härtesten."
Der Trailer zum Spendenlauf: Bernhard Epple und Bastian Mögele im Interview
"Bam" Epple ist unter Allgäuer Ausdauersportlern als "wilder Hund" und vorbildlicher Sportsmann bekannt, der auf eine verblüffende Karriere verweisen kann. Sie begann am 17. Juli vor zwölf Jahren. An seinem 37. Geburtstag beschloss der damalige Kettenraucher, der bis zu 4 Schachteln am Tag qualmte, sein Leben radikal zu ändern.
Vom Kettenraucher zum Extremläufer
Er hörte mit dem Rauchen auf, achtete auf seine Gesundheit, begann mit Sport. Wobei er ganz klein anfing. Seinen ersten Joggingversuch brach er schon nach 300 Metern völlig ausgepumpt wieder ab. Doch davon ließ er sich nicht entmutigen. Sein Weg führte weiter. Immer weiter. Noch im gleichen Jahr meisterte er im Dezember 2008 beim Nikolauslauf in Marktoberdorf die Distanz von zehn Kilometern. Seinen ersten Marathon absolvierte er nach zwei Jahre bereits unter vier Stunden. Seit 2013 bestreitet er Ultra-Läufe, die über die Marathon-Distanz von 42,2 Kilometer hinausgehen und die in der Statistik der Deutschen Ultramarathon nachzulesen sind.
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Jetzt stellt er seine Kondition für den guten Zweck unter Beweis. Sollte er sein ehrgeiziges Ziel erreichen und die Schlosspark-Radrunde in unter 30 Stunden schaffen, spenden sechs Firmen insgesamt 1.500 Euro an ZimRelief. Überschreitet "Bam" Epple die angepeilte Zeit, dann spendet er selbst 1.000 Euro. Läuft alles nach Plan will der Ultraläufer am Samstag, 12. September, gegen 18 Uhr das Ziel im Spitalhof Kaufbeuren erreichen.
P.S.: Auch Privatleute könnte bei der Aktion von Bam Epple mitwetten: Die Spendensumme der „Wetter“ richtet sich nach Epples Laufzeit. Die Eingetragenen haben die Chance auf einen Gutschein, der sich ebenfalls nach der von ihm benötigten Zeit richtet. Weitere Infos gibt es unter: www.zimrelief.org/zissul
Übersicht: Das ist die Schlosspark-Radrunde
Quelle: Tourismusverband Ostallgäu e.V.