Es hat nicht ganz gereicht: Profi-Boxer Michael „Diesel“ Eifert (22) aus Kaufbeuren hat seinen ersten großen Titel knapp verpasst und den Kampf um den WM-Gürtel der Junioren des Weltverbands IBF verloren.
Auf der Seebühne in Magdeburg entschieden die Punktrichter nach acht intensiven Runden zugunsten von Tom Dzemski (23), dem Lokalmatador (77:76, 77:76, 76:76). Dabei hätte das Duell, das live im TV übertragen wurde, durchaus auch anders ausgehen können.
Während sich der neue Weltmeister im Ring jubelnd den schmucken Gürtel umlegen ließ, war Eifert die Enttäuschung deutlich anzumerken. Er sagte: „Ich habe mich eigentlich knapp vorne gesehen. Aber so ist Boxen. Das ist die Entscheidung der Punktrichter und die muss ich akzeptieren.“
Die beiden Halb-Schwergewichtler (bis 79,3 Kilogramm) waren bis dahin im Profi-Lager noch ungeschlagen. Im November 2019 bestritten sie ihre jeweils letzten Kämpfe. Dzemski holte in Halle/Saale seinen 14. Sieg im 14. Kampf, Eifert baute im tschechischen Kladno seine Siegesserie im Profilager auf sechs Erfolge aus.
Eifert vs. Dzemski - ein Duell auf Augenhöhe
Zunächst sah es so aus, als würde der in Bautzen geborene Eifert seine Bilanz weiter aufbessern. Denn er gab in den ersten vier Runden den Takt vor, landete auch so manchen gut platzierten Treffer. Dann wurde er zunehmend unkonzentrierter, war jedoch im Ring weiter agil und aufmerksam. Die klaren Aktionen blieben auch bei Dzemski aus. Es war, wie von vielen bereits im Vorfeld erwartet, am Ende ein Duell auf Augenhöhe.
Das Urteil der Punktrichter war für manchen Zuschauer überraschend. Auch die Experten des Mitteldeutschen Rundfunks, die die Box-Gala aus Magdeburg live im Fernsehen übertragen hatten, sahen nicht Dzemski, sondern eigentlich Eifert vorn. Und daher schloss Eifert nach der knappen Niederlage einen Rückkampf nicht aus. Möglicherweise gibt es bald die Chance auf Revanche für den Allgäuer.