Nach seinem ersten WM-Rennen am vergangenen Samstag schwieg er erst einmal. Florian Notz war enttäuscht über Rang 48 im Skiathlon. Über jeweils 15 Kilometer in der klassischen und freien Technik trennten ihn am Ende über sieben Minuten vom neuen Weltmeister, dem Russen Alexander Bolshunov. Gut, der Ski lief nicht optimal. Der eigene Anspruch ist trotzdem ein anderer.
Florian Notz: Reaktion auf das WM-Rennen
Erst am Morgen danach gab’s eine erste Reaktion. Aus dem deutschen Teamhotel setzte der 28-Jährige einen Post im sozialen Netzwerk Facebook ab: „Das war hart. Aber anders als erwartet. Nächste Woche gehts weiter.“ Mehr braucht’s nicht. Jetzt erst recht, scheint die Devise für das 15-Kilometer-Rennen am Mittwoch zu sein.
Florian Notz wohnt im Allgäu und hat schon für mit dem Langlaufen begonnen
Mit dem Skisport hat er schon früh begonnen, zum Langlaufen zog es ihn aber erst im Alter von elf Jahren. Bei der Skizunft Römerstein auf der Schwäbischen Alb wurde er schnell zu einem der vielversprechenden Talenten. 2009 wechselte Notz aufs Skiinternat nach Furtwangen. Dort konnte er unter optimalen Bedingungen Leistungssport und Abitur unter einen Hut bringen. Mittlerweile hat er seinen Lebensmittelpunkt im Allgäu, ist mit Langläuferin Laura Gimmler liiert.
Dass er es kann, hat der Wahl-Oberstdorfer in dieser Saison schon mehrfach bewiesen. Beim Weltcup im finnischen Lahti Ende Januar wurde er Zwölfter im Skiathlon, während der Tour de Ski beendete er das Skating-Rennen in Toblach gar als Elfter. Notz war einer der wenigen im Team, einer von sechs deutschen Langläufern, die mit der vollen Qualifikation zur WM nach Oberstdorf kamen. „Ich hatte mir im Sommer und Herbst ein konstantes Level erarbeitet. In den Weltcups bin ich konstant in die Top-15 gelaufen. Damit bin ich zufrieden. Was gefehlt hat, war ein Ausreißer ganz nach vorne“, sagt er. Den Medaillenspiegel zur Nordischen Ski-WM finden Sie hier.
Florian Notz: "Man läuft eigentlich gegen sich"
Der Skiathlon war eines der beiden Rennen, auf denen er seinen Fokus gelegt hatte. Längst abgehakt. „Für mich persönlich ist außerdem der Skating-Einzelstart wichtig“, meint Notz. Es ist seine Parade-Strecke, auf der er 2015 in Kasachstan sogar U23-Weltmeister wurde. „Man läuft eigentlich gegen sich“, erklärt der 28-Jährige. Immer wieder geht es dabei den Burgstall hoch, diesen zermürbenden Anstieg. „Ich weiß nicht, wie viel Freude ich da in den letzten Runden noch haben werde. So einen langen Anstieg haben wir im Weltcup selten. Hier wird der Kampf um die Medaillen entschieden“, sagt Notz.
Am Dienstagmittag war er als stiller Beobachter beim Zehn-Kilometer-Lauf der Frauen an der Strecke – und holte sich danach womöglich Tipps fürs richtige Renn-Outfit bei den warmen Temperaturen. Notz meint lachend: „Mal schauen, ob wir noch was anpassen müssen. Ich denke, dass ich auch kurzärmlig laufen werde. Mit kurzer Hose, wie es die Amerikanerinnen gemacht haben, wäre es mir aber zu kalt.“
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