Die Innenminister von Bund und Ländern haben bei ihrer Frühjahrskonferenz einen klaren Arbeitsauftrag an den Profi-Fußball für mehr Sicherheit im Stadion formuliert. Die Ministerinnen und Minister hätten bekräftigt, «dass wir in der Tat mit dem, was seit dem Treffen mit Spitzen von DFB und DFL passiert ist, noch nicht zufrieden sind», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Das gelte insbesondere für die Umsetzung von Stadionverboten.
Seit einem Spitzentreffen der Innen- und Sportminister mit dem Deutschen Fußball-Bund und dem Ligaverband sei man nicht weiter vorangekommen. «Es liegt nicht an uns, sondern an DFB und DFL», betonte Herrmann. Bei dem Treffen im vergangenen Oktober hatten die Minister die Verbände zu härterem Durchgreifen und konkreten Maßnahmen aufgefordert. Fanverbände hatten der Politik Populismus auf dem Rücken der Fußball-Anhänger vorgeworfen.
Verbände sollen «Strauß von Maßnahmen» umsetzen
«Wir sind uns als Länder relativ einig, dass in den Stadien etwas passieren muss und dass DFB, DFL und Veranstalter ihre Verantwortung für die Stadionsicherheit mehr annehmen müssen», sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD).
Bei Hochrisikospielen wie etwa den Derbys zwischen den Zweitligisten Hannover 96 und Eintracht Braunschweig dürfe es nicht toleriert werden, wenn eine kleine Minderheit aggressiver Fans das ganze Spiel dominiere und Fußball als Ausrede nutze, um Gewalt auszuüben. «Das erlauben wir in keinem anderen Bereich.»
Die Vereine könnten mit Sicherheitstechnik, Kameras und Stadionverboten für gewaltbereite Fans für mehr Sicherheit sorgen. Notfalls könnten sie die Zahl der Gästekarten reduzieren oder personalisierte Tickets anbieten. «Es gibt einen ganzen Strauß an Maßnahmen, die der DFB selbst beschreibt, die in der Praxis aber nicht genutzt werden», kritisierte Behrens. Das gehe zulasten der Polizei und auf Kosten der Allgemeinheit.
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