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IOC erntet im Fall Peng Shuai heftige Kritik von Athletenverbänden

Olympia 2022 in Peking

Athleten-Initiative zu Fall Peng Shuai: IOC ist Komplize geworden

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    IOC-Chef Thomas Bach (Mitte) und die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai (rechts) verfolgen die olympischen Spiele in Peking.
    IOC-Chef Thomas Bach (Mitte) und die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai (rechts) verfolgen die olympischen Spiele in Peking. Foto: Jae C. Hong, dpa

    Athleten-Vereinigungen haben im Fall Peng Shuai scharfe Kritik am Internationalen Olympischen Komitee geübt. "Das IOC hat sich zum Komplizen gemacht - in mehrfacher Hinsicht", schrieb am Dienstag Maximilian Klein, der Beauftragte für internationale Sportpolitik der Initiative Athleten Deutschland, auf Twitter und stellte die Frage, wie das IOC künftig glaubwürdig für Themen wie Safe Sport und andere einstehen wollen, die die Rechte von Athletinnen und Athleten berühren. "Vertrauen lässt sich schlecht mehren, wenn keins mehr da ist", betonte Klein.

    Das Sportler-Bündnis Global Athlete schrieb in den Sozialen Netzwerken, dass die Athleten angewiesen worden seien, "zu China zu schweigen, weil du nicht weißt, was dir passieren könnte". (So äußert sich ein Oberallgäuer Skiclub-Vorsitzender zur Vergabe der Spiele nach Peking)

    Athleten bei Olympia sollen zu China schweigen: Peng Shuai mit kurzem Auftritt neben Thomas Bach

    Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai hatte bei den Winterspielen in Peking IOC-Präsident Thomas Bach getroffen und in einem Interview der "L'Équipe" erneut einen sexuellen Übergriff durch einen chinesischen Spitzenpolitiker bestritten. Der Fall bewegt die Welt, seit die frühere Weltranglisten-Erste im Doppel im November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht hatte.

    Während einer Probe für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2022 explodiert Feuerwerk über dem Nationalstadion. +++ dpa-Bildfunk +++
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    In Peking hat die Eröffnungsfeier für die 24. Olympischen Winterspiele begonnen. Die chinesische Hauptstadt ist als erster Ort Gastgeber auch für Winterspiele.

    Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um Peng Shuais Wohlergehen. Sie hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Ihre Aussagen wirkten jedoch gestellt. Der "L'Équipe" sagte sie nun: "Ich habe niemals gesagt, dass irgendwer mich irgendwie sexuell belästigt hat." Erneut sprach sie von einem "enormen Missverständnis".

    Peng Shuai: Beklemmender Auftritt bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking

    In Peking war sie am Samstag beim Curling und am Montag beim Eiskunstlauf. "Peng Shuai besucht Sportstätten. Sie scheint ruhig, lächelnd. Das IOC erzählt, es gehe ihr gut. Es sollte einem Magenschmerzen verursachen", schrieb Global Athlete am Dienstag weiter. "So verdeckt man etwas. Man macht es vor der ganzen Welt." (Lesen Sie auch: "Die Funktionäre machen, was sie wollen" - Claudia Pechstein übt Kritik am IOC)

    IOC-Sprecher Mark Adams hatte am Montag auf eine Frage in einer Pressekonferenz gesagt: "Wir als Sportorganisation tun alles dafür, um sicherzustellen, dass sie glücklich und zufrieden ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, und es ist nicht Ihre Aufgabe zu bewerten, wie ihre Position einzuschätzen ist."

    Peng Shuai hat unterdessen die Olympische Blase mittlerweile wieder verlassen.

    Lesen Sie auch: "China ist bereit" - Thomas Bachs heikles Winter-Olympia in Peking

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