Corona. Ausgerechnet im Dezember. Markus Schweiger, das 17-jährige Sturmtalent des ESV Kaufbeuren, hatte sich das Virus eingefangen. Er war einer von acht Spielern der deutschen U 20-Eishockey-Nationalmannschaft, die kurz vor dem Start der Weltmeisterschaft im kanadischen Edmonton positiv getestet worden waren. „Mich hatte es nicht stark erwischt. Ich hatte zwei, drei Tage lang eine verschnupfte Nase und ein bisschen Husten“, berichtet Schweiger.
Positiver Corona-Test: 16 Tage lang in Quarantäne
Obwohl bei der Abreise aus Deutschland alle Tests negativ ausgefallen waren, schaffte es das Virus mit der Mannschaft irgendwie nach Kanada. Dort angekommen, brach es aus. Anstatt der Spiel- und Trainingsstätten sah der gebürtige Peißenberger dementsprechend 16 Tage lang in Kanada nur sein kleines Hotelzimmer von innen.
Während seine Mannschaftskollegen mit einem Rumpfkader bereits die ersten Vorrundenspiele bestritten, war der Allgäuer noch isoliert. „Die Tage gingen schnell vorbei. Trotzdem war das ziemlich ärgerlich“, sagt Schweiger, der letztlich nur zwei WM-Spiele absolvierte. Er bekam für seine Auftritte im letzten Vorrundenspiel gegen die Schweiz und im Viertelfinale gegen Russland Lob, obwohl er selbst kein Tor schoss und auch keines vorbereitete.
Deutsche Mannschaft erstmals im Viertelfinale
„Das war ein toller Erfolg und ein cooles Erlebnis“, zieht der ESVK-Stürmer ein positives persönliches WM-Fazit. Doch trotz des guten Abschneidens – immerhin zog die deutsche U 20 erstmals bei einer A-Weltmeisterschaft ins Viertelfinale ein – schmerzt das 1:2 gegen Russland noch. „Es war sehr knapp. Mit etwas mehr Glück hätten wir es schaffen können“, sagt Schweiger und berichtet von kollektiver Enttäuschung im Team. Zuvor sei die Stimmung während des Turniers, trotz der erschwerten Bedingungen, sehr gut gewesen. Er selbst habe mit seinem Ex-ESVK-Kollegen Justin Volek (inzwischen bei Ravensburg) viel Zeit verbracht, letztlich aber sei der Kontakt zwischen allen Spielern „sehr eng“ gewesen.
Zurück ins Training und in den Liga-Alltag
Für Schweiger geht der Blick nun wieder Richtung Liga-Alltag. „Ich hoffe, ich bekomme den Jetlag in den Griff“, meint er. Dann könnte es ganz flugs gehen, sich wieder bei seinem Heimatverein ESV Kaufbeuren einzuleben. „Ich will jedenfalls schnellstmöglich wieder ins Training einsteigen“, sagt er. In der laufenden Saison bestritt Schweiger bis dato zwei Pflichtspiele für die Joker, zahlreiche weitere sollen nun in den kommenden Wochen folgen.