Ralf Schumacher sieht seinen Neffen Mick Schumacher beim Weg in Richtung Formel 1 auf Kurs. "Bis jetzt stehen die Zeichen gut. Er ist auch ein Ferrari-Junior, er hat also alle Möglichkeiten", sagte der Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher in einem Interview bei "Sport1". "Mick hat bewiesen, dass er Auto fahren kann. Sonst wäre er nicht Formel-3-Meister. Sein erstes Jahr in der Formel 2 war ganz passabel, er hatte einige gute Resultate und sogar einen Sieg." In seinem zweiten Jahr in der Formel 2 sei nun wichtig, im ganz vorderen Bereich zu landen. Schumacher sagte auch: "Man sollte ihm auch nicht zu viel Druck machen."
Ralf Schumacher sieht Probleme im deutschen Motorsport
Der Sohn von Michael Schumacher gilt derzeit als einzige deutsche Hoffnung auf ein Formel-1-Cockpit in näherer Zukunft. "In Deutschland tut sich der gesamte Motorsport schwer. Ich rede seit acht Jahren davon, dass wir ein Riesenproblem haben", sagte Ralf Schumacher. "Das fängt schon im Kartsport an: Wir haben kaum noch Strecken, die Kartfahrer werden immer weniger. Wenn ich keine Setzlinge habe, habe ich am Ende des Tages auch keine Bäume. Das ist jetzt das, was uns passiert."
Weil Sebastian Vettel und Ferrari sich auf keinen neuen Vertrag einigen konnten und ein Ende der Formel-1-Karriere des Heppenheimers im Raum steht, könnte in der Saison 2021 erstmals seit Anfang der 1990er Jahre kein deutscher Fahrer aktiv sein.

Ex-Formel-1-Teamchef: Sebastian Vettel könnte zu McLaren wechseln
Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kann sich indes eine Fortsetzung der Formel-1-Karriere von Sebastian Vettel bei McLaren gut vorstellen. "McLaren und Vettel wäre eine mega Story. Ich glaube sehr wohl, dass McLaren im nächsten Jahr mit Mercedesmotoren noch einen Schritt gehen kann", sagte der 67-Jährige bei Sky. Der viermalige Weltmeister Vettel verlässt zum Ende dieses Jahres Ferrari nach dann sechs gemeinsamen Saisons. McLaren wollte sich am Dienstag nicht zu Spekulationen über eine mögliche Verpflichtung des 32-Jährigen äußern.
Haug hofft, dass Vettel seine Karriere in der Königsklasse des Motorsports nicht beenden wird. "Dann ginge dem deutschen Motorsport und auch dem internationalen Motorsport eine absolute Größe und ein Kerl verloren", sagte er. "Das ginge mir zu weit um in diese Richtung zu spekulieren. Ich glaube nicht, dass er nach Ferrari keine andere Alternative hat."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat ein Engagement von Vettel nach dessen Ende bei Ferrari zumindest nicht ausgeschlossen. "Wenn ein Fahrer vom Kaliber eines Sebastian Vettel auf dem Markt ist, muss man sich als fähiger Teamchef eines Topteams mit diesem Thema auseinandersetzen", sagte Haug der "Pforzheimer Zeitung" (Mittwoch). "Dass dies dann zu einer künftigen Zusammenarbeit führt, heißt es indes noch lange nicht."