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Schalengge-Rennen in Pfronten: "Die fahred em Deifl a Ohre weck"

Spektakel am Samstag!

Schalengge-Rennen in Pfronten: "Die fahred em Deifl a Ohre weck"

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    Mutig, Mädels: Vor zahlreichen Zuschauern stürzen sich rund 200 Teilnehmer(innen) am Samstag beim traditionellen Pfrontener Schalengge-Rennen auf Hörnerschlitten vom Berg.
    Mutig, Mädels: Vor zahlreichen Zuschauern stürzen sich rund 200 Teilnehmer(innen) am Samstag beim traditionellen Pfrontener Schalengge-Rennen auf Hörnerschlitten vom Berg. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Die Veranstaltung ist nach Informationen auf der Internetseite der Gemeinde Pfronten eine Mischung aus Klamauk und Tradition. Zum einen sind die Teilnehmer verkleidet und es wird beim und nach dem Rennen kräftig Fasching gefeiert. Zum anderen erinnert die wilde Talfahrt an frühere Zeiten, als die Hörnerschlitten genutzt wurden, um Heu und Holz von den Bergwiesen und -wäldern ins Tal zu befördern. Ein gefährliches Unterfangen. Denn da der Aufstieg mit den großen Schalenggen beschwerlich war, wurden sie so voll wie möglich beladen, um sich unnötige Wege zu sparen. Einige Orginal-Schalengge befinden sich jedes Jahr in der Mitte des Teilnehmerfeldes. Die Zuschauer bekommen so ein Gefühl für die beschwerliche Berglandwirtschaft.

    Anmeldungen und Informationen bei Hanne Allgayer unter Telefon 08363/5146 oder im Internet unter www.kappelar-schalenggar.de oder www.pfronten.de

    Bis in 1960er Jahre im Einsatz

    Eine, die die gefährliche und mühevolle Art des Transportes noch aus ihrer Jugend kennt, ist die Vorsitzende des veranstaltenden Kappeler Schalengger Vereins, Hanne Allgayer. „Damals gab es nur die Möglichkeit, mit Schalenggen Holz und Heu über den steilen Weg ins Tal zu bringen“, erzählt sie. "Zwei kräftige Männer fuhren die schwer beladen hölzernen Schlitten ohne Metallbeschlag und ohne Bremse ins Tal, um Holz und Heu für Ofen und Stall herbei zu schaffen. Die Schalenggar waren daher immer froh, wenn sie nach einem unfallfreien Tag sagen konnten „Guat isch gange, koi Schalengge isch hee woare.'" Bis weit in die 1960er Jahre hinein wurden Heu und Holz auf diese Weise vom Berg abtransportiert.

    Zwei kräftige Männer fuhren die schwer beladen hölzernen Schlitten ohne Metallbeschlag und ohne Bremse ins Tal, um Holz und Heu für Ofen und Stall herbei zu schaffen. Die Schalenggar waren daher immer froh, wenn sie nach einem unfallfreien Tag sagen konnten 'Guat isch gange, koi Schalengge isch hee woare.'Hanne Allgayer

    Zum Rennen werden wieder tausende Zuschauer erwartet, die die Teilnehmer beim Kampf um den Siegertitel anfeuern. Alle Mannschaften haben ein Ziel: in die Wertung kommen. Das können sie selbst dann, wenn sie nur noch mit Bruchteilen ihres Hörnerschlittens im Ziel eintrudeln. Damit nimmt das Reglement Rücksicht auf die gefährliche Fahrt. Sie dauert rund eine Minute und führt über eine eigens präparierte Piste in den auf 905 Metern Höhe gelegenen Zieleinlauf. Dort bremsen Strohballen die Schlitten. Begleitet werden die Teilnehmer von den launigen Kommentaren des Moderatorenduos Reinhard Gschwend und Andi Fichtl.

    Sogar Bürgermeisterin und Bergwiesenkönigin nehmen teil

    Auch lokale Prominente nehmen an dem Rennen teil, neben Pfrontens Bürgermeisterin Michaela Waldmann wird auch die zehnte Bergwiesenkönigin Anna I. sich stilecht auf einem Heuhaufen auf die Strecke begeben. Pfrontens Pfarrer Werner Haas eröffnet die traditionsreiche Veranstaltung, bei der auch nach dem Rennen bis weit in den Abend kräftig im eigens errichteten Partyzelt gefeiert wird. Ihm wird dann auch heuer nicht entgehen, wenn die wagemutigen Schallengar traditionsgemäß im Ziel bewundernd begrüßt werden mit „dia fahred em Deifl a Ohre weck”.

    Parkplätze stehen bei den Firmen Haas, Allgaier, Geiger und Heer-Kiesgruben in Nesselwang-Wank zu Verfügung. Von dort wird zusätzlich zum Bus-Shuttle aus den Pfrontener Ortsteilen ein weiterer Buspendel eingerichtet. Die Busse können kostenfrei benutzt werden. In Pfronten-Kappel selbst gibt es keine Parkplätze.

    So spektakulär ging's im vergangenen Jahr zu:

    Original Pfrontener Schalengge-Rennen
Traditionelles Hörnerschlittenrennen am Faschingssamstag: 10. Februar 2018 
Traditionell stürzen sich am Faschingssamstag  ab 12 Uhr bis zu 200 mutige Teilnehmer mit den als „Schalenggen“ bezeichneten hölzernen Hörnerschlitten im Pfrontener Ortsteil Kappel den 1.000 Meter langen Hang hinab. Mit diesen „Schalenggen“ genannten Großschlitten wurden früher Heu und Holz von den Bergwiesen und Bergwäldern in das Tal befördert.
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