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Ski Alpin: Diese Brüder haben ihr Hobby zum Beruf gemacht

Ski Alpin

Ski Alpin: Diese Brüder haben ihr Hobby zum Beruf gemacht

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    Fabian Himmelsbach startete vergangenes Jahr beim Nachtslalom im österreichischen Schladming. Derzeit fährt er beim Europacup in Italien mit.
    Fabian Himmelsbach startete vergangenes Jahr beim Nachtslalom im österreichischen Schladming. Derzeit fährt er beim Europacup in Italien mit. Foto: Fotopresse Kornatz

    Wie sagt man doch so schön: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Schon die Urgroßeltern von Fabian (21) und Kilian (18) Himmelsbach genossen den alpinen Skisport als elementaren Bestandteil ihrer Freizeit in der Nachkriegszeit. Diese Verbundenheit setzte sich fort. Vater Thomas, ehemaliger Rennläufer, fungiert als Trainer beim Skiclub Sonthofen. Also kein Wunder, dass Fabian und Kilian diese Begeisterung nicht nur teilen, sondern inzwischen zu ihrem Beruf gemacht haben.

    Was das Ziel von Fabian Himmelsbach ist

    Fabian zählt fest zur Europacup-Mannschaft des Deutschen Skiverbands (DSV). Erste Einsätze im Weltcup zeigen, wohin der Weg führen könnte. Aber Fabian ist realistisch: „Mein Nahziel ist es, mich im Europacup unter den Top Ten zu etablieren. Klar nehme ich Einsätze im Weltcup mit und freue mich auch über einen dritten Platz im Team-Parallel-Weltcup-Wettbewerb letzten März in Andorra. In Schladming hatte ich sehr hohe Startnummern, also keine guten Pisten mehr. Das heißt, hier gilt es sich peu à peu bessere Startnummern zu erfahren. Einfacher ist es, diese über gute Ergebnisse im Europacup zu bekommen.“

    Wo die nächsten Rennen sind

    Nächste Station für den Slalom-Spezialisten sind derzeit die Europacuprennen in Val di Fassa (Italien). Dass hier auch die Weltcupathleten am Start sind, kommt daher, dass in Alta Badia ein Weltcup-Riesenslalom (Sonntag) und -Slalom (Montag) auf dem Programm stehen. Für den Slalom und auch für den darauffolgenden am Dienstag in Madonna di Campiglio steht Fabian Himmelsbach im DSV-Aufgebot.

    Was das Highlight von Kilian Himmelsbach war

    Sein Bruder Kilian fuhr, bis er 16 Jahre alt war, im deutschen Schülercup, bekam aber nach einer mittelmäßigen Saison die Empfehlung, zum Skicross zu wechseln – was er auch tat. In seiner mittlerweile dritten Saison fährt er in der Europacup-Mannschaft zusammen mit Sebastian Veit (Rettenberg). „Mein bisheriges Highlight war die Teilnahme an den Youth Olympic Games (YOG) in Lausanne 2020, wo ich im Einzel den neunten und zusammen mit dem Team den fünften Platz belegte,“ erklärt er. „Da ich erst seit zwei Jahren dabei bin, heißt es für mich, auf europäischer Ebene Wettkampferfahrung zu sammeln.“ Dass dies mit vielen Reisen verbunden ist, wird klar, wenn man weiß, dass es im Allgäu nur dann einen Skicross-Parcours auf Grasgehren gibt, wenn dort ein Wettkampf stattfindet. „Ich bin froh, dass wir in diesen Corona-Zeiten die Möglichkeit haben, im Ausland auf Schnee zu trainieren.“ Die ersten Wettkämpfe steigen vor Weihnachten in San Pellegrino (Italien). „Im Team sind wir fünf Jungs und drei Mädels. Mit Sebi Veith und Anna-Maria Mangold aus Oy, die aber beide gerade verletzt sind, bin ich derzeit der einzige Allgäuer.“ Zum Weltcupteam zählen Cornel Renn (Hindelang) und Tobias Müller (Fischen), die Himmelsbach aber nur bei Wettkämpfen trifft. „Sie nutzen die Europacups, um Wettkämpfe zu fahren, ansonsten leben und trainieren sie in ihrer Corona-Blase.“

    Kilian Himmelsbach war schon bei der Jugendolympiade in Lausanne in der Schweiz dabei.
    Kilian Himmelsbach war schon bei der Jugendolympiade in Lausanne in der Schweiz dabei. Foto: haug

    Die Brüder sind beide bei Behörden angestellt

    Fabian und Kilian Himmelsbach hatten nach dem Abitur die Möglichkeit genutzt, sich bei einer Behörde zu bewerben, um ihren Sport professionell ausüben zu können. Fabian erhielt eine Anstellung beim Zoll, Kilian ging zur Bundeswehr. Wie wichtig diese Unterstützung ist, wird deutlich, wenn man auf Nationen blickt, die dieses System nicht kennen. In Deutschland erhalten die Athleten eine finanzielle Grundsicherung, die es ihnen erlaubt, sich ganz auf ihren Sport zu konzentrieren. So wird auch der elterliche Geldbeutel entlastet. Zudem haben die Sportler die Möglichkeit, nach ihrer aktiven Zeit eine Berufsausbildung zu machen, denn zu einem Studium oder einer Lehre neben Training und Wettkämpfen bleibt kaum Zeit.

    „Wir haben das Privileg, unser Hobby zu unserem Beruf gemacht zu haben. Das ist uns bewusst“, betonen Fabian und Kilian. „Dafür müssen wir auf andere Annehmlichkeiten verzichten, die gleichaltrige Freunde erleben können. Dennoch sind wir zufrieden und sind froh, diese Entscheidung getroffen zu haben.“ Und Urgroßvater Himmelsbach wäre vermutlich ziemlich stolz auf seine Urenkel.

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