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Skiflug-WM 2024: Nächstes Wintersport-Highlight für Oberstdorf?

Nach Harrachov-Absage

Skiflug-WM 2024: Nächstes Wintersport-Highlight für Oberstdorf?

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    Wird Oberstdorf auch 2024 wieder zum Mekka der Skiflug-Elite? Derzeit laufen Überlegungen, sich als WM-Ersatzveranstalter zu bewerben.
    Wird Oberstdorf auch 2024 wieder zum Mekka der Skiflug-Elite? Derzeit laufen Überlegungen, sich als WM-Ersatzveranstalter zu bewerben. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Seit 1983 haben sich fünf Veranstalter weltweit in einer festen Rotation die Skiflug-Weltmeisterschaften aufgeteilt. Doch nun ist das tschechische Harrachov wohl endgültig raus. Die Certak-Skiflugschanze, zuletzt 2014 in Betrieb, wurde aus Kostengründen stillgelegt. Bei einem Treffen des Internationalen Skiverbandes (Fis) am Wochenende in Konstanz am Bodensee unterstrich der tschechische Vertreter Roman Kumpost, dass die Schanze voraussichtlich nicht mehr saniert werden und die ursprünglich für 2024 geplante WM somit nicht in der 1.400 Einwohner-Gemeinde am Westrand des Riesengebirges direkt an der polnischen Grenze stattfinden könne.

    Wie die Allgäuer Zeitung exklusiv erfuhr, erwägt nun der Deutsche Skiverband zusammen mit Oberstdorf für die Titelkämpfe in viereinhalb Jahren einzuspringen. In den nächsten Wochen und Monaten, so Fis-Vorstandsmitglied Alfons Hörmann aus Sulzberg, soll über eine Bewerbung außerhalb des bislang zehnjährigen Turnus beraten werden.

    Drei Titelkämpfe in sechs Jahren – das wäre ein absolutes Novum in der weltweiten Ski-Geschichte und eine schöne Bestätigung für die herausragende Positionierung, die wir für das Allgäu im Skisport zwischenzeitlich erreicht haben.

    Alfons Hörmann

    Weltweit sind aktuell nur noch vier Skiflugschanzen in Betrieb: in Oberstdorf, wo letztes Jahr die Skiflug-WM über die Bühne ging, in Planica (Slowenien, dort finden die Titelkämpfe im März 2020 statt), in Vikersund (Norwegen/2022) und am Kulm in Bad Mitterndorf in der Steiermark. Die Österreicher, die 2026 wieder an der Reihe wären, haben aber nach Hörmanns Ansicht kein allzu großes Interesse gezeigt, die Skiflug-WM schon 2024 zu übernehmen. Der Österreichische Skiverband konzentriere sich auf die Kandidatur von Saalbach-Hinterglemm für die Alpin-WM 2025, für die übrigens auch der Deutsche Skiverband mit Garmisch-Partenkirchen seinen Hut in den Ring werfen will.

    Skiflug WM Oberstdorf 2018Daniel Andre Tande
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    Nach der Absage von Harrachov hat der Fis-Vorstand am Wochenende in Konstanz beschlossen, die seit 1. November abgelaufene Bewerbungsfrist für die Skiflug-WM 2024 zu verlängern – auf den 1. März nächsten Jahres. Bis dahin, so Hörmann, müssen nun der Deutsche Skiverband und die Verantwortlichen in Oberstdorf darüber beraten, ob man nach der Skiflug-WM 2018 und der Nordischen Ski-WM 2021 innerhalb von sechs Jahren eine dritte Weltmeisterschaft auf die Beine stellen möchte. Für Hörmann steht fest: „Für Oberstdorf und das gesamte Allgäu wäre das zweifelsohne eine wertvolle Perspektive. Drei Titelkämpfe in sechs Jahren – das wäre ein absolutes Novum in der weltweiten Ski-Geschichte und eine schöne Bestätigung für die herausragende Positionierung, die wir für das Allgäu im Skisport zwischenzeitlich erreicht haben.“ Vergeben wird die Skiflug-WM 2024 im Juni nächsten Jahres beim Fis-Kongress in Thailand.

    Gian-Franco Kasper tritt zurück

    Dort wird übrigens WeltverbandsPräsident Gian-Franco Kasper sein Amt nach 23 Jahren niederlegen. Das gab der 75-jährige Schweizer ebenfalls am Wochenende bekannt. Alfons Hörmann, seit 2010 Mitglied im Fis-Council, hat keine Ambitionen für die Nachfolge Kaspers. Er tritt bei den Kommunalwahlen am 15. März nächsten Jahres als Kandidat für den Landratsposten im Oberallgäu an. Hörmann wörtlich: „Für den Fall der erfolgreichen Wahl ist die Sachlage sonnenklar: Dann gilt die volle Konzentration dem Allgäu und nicht mehr dem internationalen Skisport!“

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