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Skiflug-WM Planica: Karl Geiger kann am Samstag WM-Gold holen

Fünf Fakten, die man wissen sollte

Skiflug-WM: Karl Geiger kann heute WM-Gold holen

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    Skispringer Karl Geiger gehört bei der Skiflug-WM in Planica 2020 zu den Favoriten. Wir haben fünf Gründe, warum er heute WM-Gold holen könnte.
    Skispringer Karl Geiger gehört bei der Skiflug-WM in Planica 2020 zu den Favoriten. Wir haben fünf Gründe, warum er heute WM-Gold holen könnte. Foto: Geir Olsen, dpa

    Skispringer Karl Geiger vom Skiclub Oberstdorf hat am heutigen Samstag die große Chance, erstmals in seiner Karriere einen Einzeltitel bei Weltmeisterschaften zu gewinnen. Der 27-jährige Allgäuer liegt bei der Skiflug-WM in Planica nach zwei von vier Durchgängen in Führung. Dass Geiger nach einer knapp zweiwöchigen Pause so konzentriert gesprungen ist, obwohl zuhause seine Frau Franziska ihr erstes Kind erwartet, ist ein Beweis für die Nervenstärke des Allgäuers.

    Vor den Durchgängen drei und vier am Samstag ab 16 Uhr stellt sich den Skisprung-Fans in Deutschland also eine entscheidende Frage: Kann Karl Geiger, der dreifache Medaillengewinner bei der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld, eine Halbzeit-Führung verteidigen? Kann er verwalten - oder greift er seine Konkurrenten lieber von hinten an? Wir haben Geigers Statistiken diesbezüglich mal genauer angesehen:

    Hier fünf Fakten, die die Fans heute unbedingt wissen sollten, wenn sie vor dem Fernsehgerät dem Allgäuer die Daumen drücken:

    1. Ja, Geiger kann Halbzeitführungen verteidigen. Bei der Hälfte seiner sechs Weltcup-Siege lag er auch nach dem ersten Durchgang in Front. Das gute: diese Ereignisse liegen nicht lange zurück, Geiger müsste diese positiven Erinnerungen noch gut abrufen können. Im Januar verteidigte er seine Führung in Val di Fiemme, im Februar ließ er sich im rumänischen Rasnov nicht aus der Ruhe bringen und auch am 1. März in Lahti behauptete der Oberstdorfer seine hauchdünne Führung und hielt seine Verfolger Kobayashi und Kraft (Österreich) auf Distanz.
    2. Bei den restlichen drei Weltcup-Erfolgen kam Geiger aus der Lauerstellung. Beim Doppelsieg in Val di Fiemme (Januar 2020) überflügelte er von Platz zwei kommend Stefan Kraft, im Februar 2019 blies er in Willingen als Halbzeit-Dritter erfolgreich zur Aufholjagd und bei seinem Premieren-Weltcup-Erfolg im schweizerischen Engelberg im Dezember 2018 katapultierte sich Geiger von Rang fünf auf Platz 1.
    3. Auch bei keinem seiner weiteren Top-5-Ergebnisse im Weltcup oder auch bei Weltmeisterschaften verspielte Geiger bisher eine Führung. Meist rollte er das Feld dabei von hinten auf bzw. verteidigte im zweiten Durchgang seine Position.
    4. Ein einziges Mal allerdings fiel Geiger von Platz eins zurück auf Rang zwei. Und zwar ausgerechnet in Planica, beim Teamfliegen im März 2017. Mit der Bestweite im ersten Durchgang hatte Geiger großen Anteil an der Halbzeit-Führung des DSV-Teams. Zusammen mit Eisenbichler, Freitag und Wellinger reichte es am Ende aber nur zu Platz zwei. Die Norweger waren an den DSV-Adlern vorbeigezogen...
    5. Übrigens: bei einer Skiflug-WM in Planica stand nach dem ersten Tag schon einmal ein Oberstdorfer ganz oben in der Ergebnisliste. Und zwar der damals 23-jährige Georg Späth. Er flog auf 203,5 und 225 Meter und führte fast sensationell vor den beiden Finnen Tami Kiuru und Janne Ahonen. Dem vom Temperament her mit Karl Geiger sehr ähnlichen Georg Späth machten am zweiten Tag jedoch die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Am Ende landete er auf dem undankbaren vierten Platz – genauso wie einen Tag später beim Teamfliegen. Einzelweltmeister 2004 wurde dann Roar Ljoekelsoy, Teamweltmeister Norwegen. Da gibt’s für Karl Geiger also was zu korrigieren in der Skiflug-Historie.

    Statistik hin oder her. Geiger hat beste Chancen, als erster Allgäuer überhaupt und als sechster Gesamt-Deutscher Skiflug-Weltmeister zu werden. Vor ihm gelang das nur Hans-Georg Aschenbach (ehemals DDR, 1973 in Oberstdorf), Klaus Ostwald (ehemals DDR, 1983 in Harrachov), Dieter Thoma (1990 in Vikersund), Sven Hannawald (2000 in Vikersund und 2002 in Harrachov) sowie Severin Freund (2014 in Harrachov).

    Der Oberstdorf Karl Geiger in der Audi-Arena in Oberstdorf.
    Der Oberstdorf Karl Geiger in der Audi-Arena in Oberstdorf. Foto: Dominik Berchtold (Archivbild)
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