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Spalier für die Allgäuer WM-Heldin Lavinja

Gratulation!

Spalier für die Allgäuer WM-Heldin Lavinja

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    Lavinja Jürgens wurde von mehr als 30 Freunden, Trainingskollegen und Familie empfangen.
    Lavinja Jürgens wurde von mehr als 30 Freunden, Trainingskollegen und Familie empfangen. Foto: Dominik Berchtold

    Sie wollte eigentlich nur trainieren - sich in Form bringen für einen weiteren Höhepunkt des Jahres. Denn am nächsten Wochenende kämpft Lavinja Jürgens um Edelmetall bei der deutschen Leichtathletik-Junioren-Meisterschaft in Ulm.

    30 Menschen hatten aber anderes im Sinn. Freunde, die Familie aus Rieder bei Rettenberg und Trainingskollegen vom TSV Kranzegg fingen die WM-Bronzemedaillengewinnerin auf dem Weg ins Training ab und bereiten der 17-Jährigen einen rühmlichen Empfang.

    Unerwarteter Empfang

    "Es kam vollkommen überraschend, aber es war auch sehr, sehr cool, was sie für mich vorbereitet haben", freute sich der Teenager: "Ich habe niemals damit gerechnet, dass überhaupt jemand so etwas für mich macht." Jürgens hatte sich am 14. Juli bei der Junioren-Weltmeisterschaft im kenianischen Nairobi mit der Höhe von 1,79 Metern Hochsprung-Bronze geholt.

    Deshalb hatte sich neben dem Rettenberger Bürgermeister Oliver Kunz und der Vorsitzenden des TSV Kranzegg, Martina Renn, auch Leichtathletik-Urgestein und -Statistiker Karl-Heinz Utz etwas für den blonden Lockenkopf überlegt.

    Es ist noch immer ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich daran denke, was ich da geschafft habe.Lavinja Jürgens

    "Außergewöhnliches geschafft"

    Der Sonthofer las Lavinjas Erfolge vor, ordnete sie in die Chronik der ewigen Allgäuer Bestenliste ein und würdigte sie als erste Athletin, die aus dem Allgäu eine Medaille holte. Zuletzt hatte Frank Kobor vom TV Kempten vor 31 Jahren mit der 4 x 100 Meter-Staffel bei der U20-WM in Athen Edelmetall gewonnen.

    "Wir haben einige Starter, vor allem in Laufdisziplinen, gehabt. Aber Lavinja hat wirklich Außergewöhnliches geschafft", lobte Utz das Leichtathletik-Juwel. Schon nach ihrer Ankunft aus Kenia habe sie Utz angerufen, um zu gratulieren, erzählt Lavinja. Die große Bühne bekam die Gymnasiastin aber "erst" jetzt, weil sie nach der WM noch auf Studienfahrt in Berlin war.

    Wasserski-Gutschein und Schokolade als Belohnung

    Beim Empfang in der Heimat gab es nun schließlich eine Fragerunde, die Trainingskollegen standen mit Hula-Hoop-Reifen Spalier, ihre Geschwister haben das Kinderzimmer in Rieder wild geschmückt und zum Geschenk gab es einen Wasserski-Gutschein und Schokolade als Nervennahrung für Wettkämpfe.

    Die Platzierung ist super, die Höhe aber noch nicht

    "Es ist noch immer ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich daran denke, was ich da geschafft habe", sagt die bodenständige Ausnahme-Athletin. Dabei wäre bekanntlich noch mehr gegangen - "mit der Höhe von 1,79 bin ich nach wie vor nicht zufrieden", berichtet Lavinja: "Dafür aber mit der Platzierung umso mehr." Und das zählt schließlich.

    Es kam vollkommen überraschend, aber es war auch sehr, sehr cool, was sie für mich vorbereitet haben.Lavinja Jürgens

    Denn Erfahrungen hat die amtierende deutsche Meisterin in Afrika genug gesammelt. Unvergessen sei der Start mit der deutschen Staffel über 400 Meter vor vollem Haus und 50.000 Zuschauern. "Als wir durch den Tunnel gekommen sind und die Leute ausgeflippt sind: das werde ich nie vergessen. Nur weil ich da war? Unglaublich", schwärmt Lavinja noch immer.

    Auch eine der Fähigkeiten, weshalb ihre Karriere vielversprechend scheint, wie Utz bestätigt. "Man spürt, wie mental robust sie ist. Natürlich kommt man bei Großveranstaltungen mal ins Zittern", sagt der Oberallgäuer und fügt an: "Aber sie lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Und noch dazu bleibt sie freundlich und achtet die Gegnerinnen immer mit großem Fairplay."

    Titelverteidigung in Ulm

    Und doch will der lebensfrohe Lockenkopf am besten die Mission Titelverteidigung an diesem Wochenende erfüllen. Im Vorjahr hatte Lavinja Jürgens bei ihrem "Goldsprung" ihre Bestmarke mit 1,84 Metern aufgestellt. "Ich habe mir nichts vorgenommen. Außer, dass ich 1,80 packen möchte", sagt die 17-Jährige. Für Karl-Heinz Utz ist klar: "Eine Medaille ist allemal drin. Ich bin zuversichtlich, dass sie sehr, sehr weit kommen kann."

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