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Sina van Thiel träumt von Olympia, MIchael Eifert vom WM-Kampf

Sportgala in Kempten

Sina van Thiel und Michael Eifert sind Kemptens Sportler des Jahres

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    Michael Eifert (links) und Sina van Thiel wurden bei der Sportgala in Kempten ausgezeichnet.
    Michael Eifert (links) und Sina van Thiel wurden bei der Sportgala in Kempten ausgezeichnet. Foto: Matthias Becker

    Sina van Thiel setzt eine Tradition fort. Seit 2014 hat der RSC Kempten mit seinen Mountainbikerinnen regelmäßig den Titel „Sportlerin des Jahres“ abgesahnt. Nach Mirjam Wittmann (geborene Horn/2014), Paulina Wörz (2016), Birgitt Wittmann (geb. Hühnlein/2018) und Nadine Perks (geb. Rieder/2019) geht der Titel zum fünften Mal in acht Jahren an eine RSC-Radlerin.

    Die Blaichacherin, die in der Vorwoche ihren 20. Geburtstag feierte, war total verblüfft, als Laudator Ferdinand Ganser (2008 selbst Sportler des Jahres in Kempten) begann, am Samstagabend bei der Sportgala im Stadttheater plötzlich über ihre Karriere zu erzählen. „Ich dachte, nur Goldmedaillen-Gewinner können Sportler des Jahres werden“, zeigte sich van Thiel überrascht. Weil sie sich vom Oberrang des Theaters zur Bühne aufmachte, verpasste sie mehrere Strophen von Gansers Lobeshymnen. Er erinnerte daran, wie die Familie Thiel 2016 mit einer kompletten Kinder- und Jugend-Gruppe von Sonthofen zum RSC wechselte.

    Sina van Thiel gehört zu den größten Mountainbike-Talenten

    Die Erfolge stellten sich schnell ein. Van Thiel wurde U17-Europameisterin im Sprint, holte in der U19 ihren ersten Weltcup-Sieg und wurde 2021 deutsche Meisterin im Cross- und Cyclo Cross. Bei der WM gewann sie mit dem Nationalteam Bronze. Auch die kleinen Hürden beim Wechsel ins Profi-Lager umkurvte sie geschickt. National und international gehört sie zur Spitze.

    Ferdinand Ganser (links) würdigte die Erfolge von Sina van Thiel.
    Ferdinand Ganser (links) würdigte die Erfolge von Sina van Thiel. Foto: Matthias Becker

    Mit dem U23-Querfeldein-Titel ist Thiel fix dabei bei der nächsten Gala in Kempten. Ganser traut der „erfolgshungrigen, gefräßigen und doch bescheidenen“ Sportlerin noch viel zu. Und ihre Ziele? „Im Weltcup dauerhaft unter die Top Ten kommen und auf lange Sicht mal bei Olympia zu starten.“

    Michael Eifert bestreitet im März den wichtigsten Kampf seiner Karriere

    Die Vitrine, in der Michael „Diesel“ Eifert seine Gürtelsammlung aufbewahrt, ist um eine Attraktion reicher. Künftig wird dort auch die Trophäe einen Platz finden, die der Boxer anlässlich seiner Ehrung zum „Sportler des Jahres 2022“ bekam. „Im Boxstudio ist sie wesentlich besser aufgehoben als bei mir daheim“, sagt Eifert, der mit Freundin Lilia sowie Trainer Ali Celik zur Sportgala gekommen war.

    Michael Eifert (links) und sein Laudator Ali Celik.
    Michael Eifert (links) und sein Laudator Ali Celik. Foto: Matthias Becker

    Die Auszeichnung ist für den 25-Jährigen, der als Kleinkind mit seiner Familie von Bautzen nach Kaufbeuren zog und mittlerweile in Kempten wohnt, so etwas wie ein fehlendes Puzzle-Stück. „Ich war schon Junioren-Weltmeister, aber noch nicht Sportler des Jahres. Ich freue mich sehr, es ist eine Ehre“, sagte Eifert, der 2022 den IBF-Intercontinental-Titel im Halbschwergewicht holte und zu den spannendsten Box-Talenten Deutschlands zählt.

    Michael Eifert in Begleitung seiner Freundin Lilia

    Bei der Sportgala fungierte Celik als „Ersatz-Laudator“, eigentlich war Eiferts Manager Benedikt Poelchau eingeplant gewesen. Dieser fehlte allerdings erkrankt – und so zählte Celik die bisher größten Erfolge Eiferts auf bayerischer und nationaler Ebene auf. „Fleiß, Disziplin und Durchhaltevermögen zeichnen Michael aus“, sagte Celik. „Wir haben uns vor fünf Jahren auf eine gemeinsame Reise begeben, die noch lange nicht am Ende ist.“

    Dem stimmte Eifert, der für den Ses-Boxstall aus Magdeburg antritt, ohne Zögern zu. Der Kampf gegen den Kanadier Jean Pascal Anfang März dürfte der bisher wichtigste in seiner Karriere werden. Bei einem Sieg wäre das „Gürtelmonster aus Kempten“ (Celik über Eifert) Pflichtherausforderer von Weltmeister Artur Beterbijew.

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