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Uwe Seeler ist tot

Trauer um Uwe Seeler

Uwe Seeler ist tot - die Fußballwelt trauert um ein Hamburger Idol

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    Uwe Seeler ist tot. Die Fußballwelt trauert um ein Idol.
    Uwe Seeler ist tot. Die Fußballwelt trauert um ein Idol. Foto: Axel Heimken/dpa (Archiv)

    Uwe Seeler ist tot. Das Fußball-Idol des Hamburger SV starb im Alter von 85 Jahren. Das bestätigte sein früherer Verein HSV unter Berufung auf die Familie Seelers am Donnerstag.

    Als Stürmer spielte Uwe Seeler von 1952 bis 1973 für den damaligen Bundesligisten HSV und war 16 Jahre lang Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. 1966 wurde er mit dem DFB-Team in England Vizeweltmeister und wurde vier Jahre später in Mexiko WM-Dritter. Seine Erfolgsbilanz: mehr als 400 Pflichtspieltore für den HSV, 72 Länderspiele mit 43 Treffern zwischen 1954 und 1970, dreimal "Fußballer des Jahres", deutscher Meister und Pokalsieger.

    Uwe Seeler ist tot: Sein Traum vom Fußball-Weltmeistertitel blieb unerfüllt

    Ein Traum blieb trotz aller sportlichen Erfolge unerfüllt. "Wenn ich schon bei vier Weltmeisterschaften dabei war, hätte ich auch gern einmal den Titel geholt. Aber ich hatte nicht das Glück. Trotzdem war alles wunderschön. Ich vermisse nichts"", sagte vor ein paar Jahren "Uns Uwe", der seinem HSV stets treu blieb. 1961 widerstand er einem Millionen-Angebot von Inter Mailand, zog Heimat und Familie vor.

    Fußball-WM 1966: Angeführt von Kapitän Uwe Seeler betritt die deutsche Mannschaft am 23.07.1966 das Spielfeld in Sheffield.
    Fußball-WM 1966: Angeführt von Kapitän Uwe Seeler betritt die deutsche Mannschaft am 23.07.1966 das Spielfeld in Sheffield. Foto: Karl Schnoerrer, dpa

    Seeler galt immer als Muster an Bescheidenheit. Mit Ehefrau Ilka war er mehr als 60 Jahre verheiratet, aus der Ehe sind drei Töchter hervorgegangen. Sein Enkel Levin Öztunali spielt bei Mainz 05 in der Bundesliga.

    Neid auf die Millionen-Gehälter der modernen Fußball-Generation kannte Uwe Seeler nicht. Er stammt aus einer Arbeiter- und Fußballer-Familie. Sein Vater Erwin war Schutenführer im Hafen und zu seiner Zeit selbst ein bekannter Fußballer in Hamburg. Mit seinem älteren Bruder Dieter stürmte Uwe Seeler beim HSV.

    Goldene Zeiten: (V.l:) Reinhard Stan Libuda, Uwe Seeler, Horst-Dieter Höttges und Gerd Müller bei der WM 1970 in Mexiko.
    Goldene Zeiten: (V.l:) Reinhard Stan Libuda, Uwe Seeler, Horst-Dieter Höttges und Gerd Müller bei der WM 1970 in Mexiko. Foto: Horstmüller GmbH, imago

    Als HSV-Präsident Volksparkstadion-Neubau angeschoben

    Schlechte Erfahrungen machte Seeler als HSV-Präsident von 1995 bis 1998, als Finanzskandale und sportliche Misserfolge an seinem makellosen Image kratzten. Später räumte er ein, seine Entscheidung sei ein Fehler gewesen. Positiv sah er in der Präsidentschaft immerhin, dass er den Neubau des Volksparkstadions und des HSV-Internats angeschoben hatte.

    Nach Fertigstellung sagte er über die Bedeutung des neuen Stadions: "Es ist zu bezweifeln, ob wir im alten Volkspark noch in der ersten Klasse spielen würden." 2018 stieg der HSV erstmals in seiner Geschichte in die Zweitklassigkeit ab - trotz der modernen Arena.

    Dabei blieb es bisher auch. Uwe Seelers Traum vom Wiederaufstieg des HSV wurde ihm nicht mehr erfüllt.

    In den vergangenen Jahren musste Uwe Seeler, der auch DFB-Ehrenspielführer war, wiederholt gesundheitliche Rückschläge einstecken. Seit einem Autounfall im Jahr 2010 war der einstige Torjäger auf dem rechten Ohr taub und klagte über Gleichgewichtsprobleme. Zudem erhielt er einen Herzschrittmacher und musste sich einen Tumor in der Schulter entfernen lassen.

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    Trauer um Uwe Seeler: Seine Karriere in Schlaglichtern

    • 5. November 1936: Geburt in Hamburg.
    • 1948: Aufnahme in die Knaben-Mannschaft des Hamburger SV.
    • 1953: Erste internationale Berufung in die Jugend- Nationalmannschaft beim UEFA-Turnier in Belgien.
    • 29. August 1953: Debüt in der Oberliga-Mannschaft des HSV gegen den VfB Oldenburg. Erstes Oberliga-Tor.
    • 1954: Beim UEFA-Jugendturnier in Deutschland erzielt er 13 der 20 deutschen Tore.
    • 16. Oktober 1954: Erstes Länderspiel gegen Frankreich
    • 1958: WM-Teilnahme in Schweden. Erstes Länderspieltor gegen Argentinien
    • 18. Februar 1959: Hochzeit mit Ilka Buck.
    • 25. Juni 1960: Einziger deutscher Meistertitel durch ein 3:2 im Endspiel gegen den 1. FC Köln in Frankfurt. Zweifacher Torschütze: Seeler.
    • 20. September 1961: Gegen Dänemark (5:1) erstmals Kapitän der Nationalelf. Dreifacher Torschütze: Seeler.
    • 1962: Zum siebten Mal Torschützenkönig der Oberliga Nord mit 28 Treffern. Zweite WM-Teilnahme.
    • 1964: Torschützenkönig der neugegründeten Bundesliga mit 30 Treffern.
    • 26. September 1965: Mit dem Tor zum 2:1 gegen Schweden schießt Seeler Deutschland zur WM 1966.
    • 23. Mai 1968: Der HSV steht im Finale um den Europapokal der Pokalsieger und verliert in Rotterdam mit 0:2 gegen den AC Mailand.
    • 31. Mai 1968: Seeler erklärt seinen Rücktritt aus der Nationalelf.
    • 21. September 1969: Rückkehr in die Nationalmannschaft beim 1:1 in Wien gegen Österreich.
    • 1970: Vierte und letzte WM. Platz drei in Mexiko.
    • 1970: Zum dritten Mal nach 1960 und 1964 "Fußballer des Jahres".
    • 9. September 1970: 72. und letztes Länderspiel in Nürnberg gegen Ungarn (3:1).
    • 1. Mai 1972: Abschied vom Profi-Fußball beim Spiel des HSV gegen eine Weltauswahl vor 70 000 im Volksparkstadion.
    • 5. Oktober 1995: Präsident des HSV.
    • 10. Juni 1998: Aufnahme in die "Hall of Fame des deutschen Fußballs"
    • 30. Juni 1998: Rücktritt als HSV-Präsident
    • November 2003: Ernennung zum 30. Ehrenbürger der Stadt Hamburg
    • 31.12.2011: Seeler beendet nach mehr als 50 Jahren seine Tätigkeit als Repräsentant für Adidas.

    (mit dpa)

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