Mit einem weiten Satz auf 138 Meter hat Karl Geiger vom SC Oberstdorf im zweiten Durchgang des Neujahrspringens in Garmisch-Partenkirchen noch einmal richtig viel Boden gut gemacht und sich um neun Plätze bis auf Rang fünf verbessert. Der 27-Jährige erwischte mit 131 Metern im ersten Durchgang keinen guten Auftakt in das neue Jahr. Nur als 14. kam er in die Runde der besten 30 Skispringer, während die ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee, allen voran der Norweger Halvor Egner Granerud, bereits ordentlich vorgelegt hatten. Den Tagessieg holte sich der Pole Dawid Kubacki mit 139 Metern und Schanzenrekord von 144 Metern vor Granerud und dem Polen Pjotr Zyla.
Karl Geiger: "Hätte nicht gedacht, dass es noch so weit nach vorne geht"
Nach dem Springen lieferten sich Geiger und sein Teamkollege Markus Eisenbichler ein launiges Interview-Duell am ARD-Mikrofon. Der Oberstdorfer zog dabei ein zufriedenes Fazit. Er sagte: "Der zweite Sprung war hervorragend. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so weit nach vorne geht." Auf die dritte Station in Innsbruck freut sich Geiger. Der Oberstdorfer meinte: "Innsbruck war in den vergangenen Jahren oft turbulent. Die Schanze ist nicht ganz einfach. Ein bisschen Glück braucht man da auch. Aber ich freue mich. Wie haben auch viele gute Erinnerungen an den Bergisel."
Vier deutsche Springer scheiden im ersten Durchgang von Garmisch-Partenkirchen aus
Eisenbichler lag als Vierter nach dem ersten Durchgang noch gut im Rennen um einen Podestplatz. Der 29-Jährige sprang 137,5 Meter weit und jubelte anschließend im Auslauf. Im zweiten Durchgang musste er sich aber mit 134 Metern noch hinter Geiger einreihen und wurde Siebter. Neben den beiden erreichten auch Martin Hamann (11.), Pius Paschke (16.) und Richard Freitag (27.) den zweiten Durchgang. Für Severin Freund, Moritz Baer, Constantin Schmid sowie David Siegel war der Wettkampf bereits nach dem ersten Durchgang zu Ende.
Nach Neujahrsspringen: So steht es in der Gesamtwertung
In der Gesamtwertung der Vierschanzentournee musste Karl Geiger das Dress des Führenden nach zwei von vier Stationen an den Norweger Granerud abgeben. Der führt nun mit 555 Punkten und hat vier Zähler mehr als Geiger auf Rang zwei (551). Dahinter folgen Kamil Stoch (Polen/548,3 Punkte), Dawid Kubacki (Polen/546,4) und Markus Eisenbichler (531,5).
Vierschanzentournee: So geht es jetzt weiter
Nach dem Jahreswechsel in Garmisch-Partenkirchen zieht der Tournee-Tross nun weiter nach Innsbruck. Die Skispringer haben kaum Zeit zum Durchatmen. Denn schon am Samstag geht es ab 11.15 Uhr mit zwei Trainingsdurchgängen auf der Bergisel-Schanze weiter. Ab 13.30 Uhr müssen sich Karl Geiger und Co. ihre Ausgangspositionen für das K.o.-Springen in der Qualifikation erarbeiten. Am Sonntag ab 13.30 Uhr geht es dann im dritten von vier Wettbewerben um wertvolle Punkte für die Gesamtwertung (wir berichten weiter in unserem Vierschanzentournee-Newsblog). Im Fernsehen übertragen das ZDF und Eurosport live.
Lesen Sie auch: Karl Geiger nimmt nach dem Heimsieg auch den nächsten Corona-Test mit Gelassenheit. Warum ihm Ex-Trainer Werner Schuster den Gesamtsieg zutraut.
Und: Skiflug-Weltmeister Karl Geiger aus Oberstdorf freut sich über die Geburt der kleinen Luisa. Der 27-jährige Vater spricht von "der perfekten Woche".