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Wie viel kostet der Einkehrschwung? Das zahlt man in Oberallgäuer Berg-Restaurants

Brotzeit oder Pommes?

Wie viel kostet der Einkehrschwung? Das zahlt man in Oberallgäuer Berg-Restaurants

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    Elf Euro für eine Currywurst mit Pommes im SB-Restaurant am Fellhorn mag für eine Person bezahlbar sein. Ist aber eine Familie mit drei Kindern Skifahren und will einkehren, kommen da schon mal 80 Euro zusammen. „Zu viel für uns“, sagt eine dreifache Mutter aus Blaichach. „Wir fahren vormittags Ski und essen dann mittags zu Hause.“

    So wie diese Familie machen es viele Oberallgäuer. Der Heimweg ist ja in der Regel nicht weit. „Wenn wir in Ofterschwang Skifahren gehen, sind es nur zehn Minuten mit dem Auto nach Hause“, sagt die 53-jährige Blaichacherin. Die Weltcup-Hütte in Ofterschwang, so stellt sich heraus, ist eine der günstigen im Oberallgäu. Eine Suppe ist für unter fünf Euro zu haben, Spaghetti mit Tomatensoße für 6,50 Euro. „Wir sind ein familienfreundliches Bergrestaurant“, sagt Wirtin Dana Stäger. Eine Currywurst mit Pommes kostet dort 9,80 Euro.

    Preislich auf Familien ausgerichtet ist auch die Gletscheralp an den Schwärzenliften in Eschach. Dort gibt es Currywurst mit Pommes für 7,80 Euro, Pommes allein kosten 3,50 Euro. „Wir sind ein Familienskigebiet. Das Essen sollte erschwinglich sein“, sagt Betriebsleiterin und Wirtin Sonja Schön. Mitgebrachtes darf nicht gegessen werden. „Im Winter haben wir nichts Ausgefallenes, das ist von den Skifahrern nicht gewünscht“, sagt Schön zum Angebot.

    Sie habe mal Gemüseragout angeboten, doch das sei nicht gut angekommen. Was es aber gebe, sei Kürbis- und Linsensuppe: „Vegane Gerichte sind immer mal wieder gefragt.“ Viele Skifahrer möchten aber Gulasch, Currywurst oder Pommes, sagt sie. Da auch Unverträglichkeiten immer öfter Thema seien, kommen in die Fritteuse ausschließlich Pommes, nicht etwa Knödel oder Teigtaschen. „Die Gäste wollen sich darauf verlassen, dass die Pommes glutenfrei sind.“

    Regionale Produkte

    Im SB-Restaurant am Fellhorn kostet eine Currywurst mit Pommes elf Euro. „Ein Preis, der dem Produkt gerecht wird“, sagt Jörn Homburg, Pressesprecher der Oberstdorf-Kleinwalsertal-Bergbahnen. „Wir haben keine 0-8-15-Ware, wir setzen auf Qualität und unterstützen regionale Produzenten.“ Sechs Restaurants betreiben die Bergbahnen selbst, weitere sind verpachtet. „Wir gehen auf die Wünsche der Gäste ein“, sagt Homburg. Es gebe Schnellrestaurants wie an der Fellhorn-Mittelstation für die Skifahrer, die rasch wieder auf die Piste wollen und auch kulinarisch Hochwertiges. Das gibt es unter anderem im Restaurant „s’Urbar“ in der neugebauten Schwendhütte am Fellhorn.

    An der Kanzelwand (Hammerspitzbar) ist die Antipasti-Platte mit Walser Rinderschinken beispielsweise im Angebot. Im „Adlerhorst“ bei der Kanzelwand-Bergstation backt Koch Jürgen Scharnagel Kuchen und bietet Bergbauernbrot mit selbst gemachten Dips. Das kostet dann 12,80 Euro. Es gibt auch vegane Karotten-Kokos-Ingwer-Suppe mit Brotchips. Früher, sagt Scharnagel, war er in der Sterne-Gastronomie tätig. Heute, am Berg, möchte er den Skifahrern auch Besonderes bieten.

    Gäste, die Besonderes wünschen, und auch Gäste, die sich günstig verpflegen wollen – beide kommen im Imberghaus in Oberstaufen zum Zug. Pommes mit Ketchup sind ab 3,80 Euro zu haben, sagt Wirtin Wilma Lewandowski. Dieses schnelle Essen für die Hand gibt es aber nur draußen im überdachten Bereich. „Der Verzehr von mitgebrachten Speisen ist allerdings auch dort nicht erlaubt“, sagt die Wirtin. Im Restaurant innen gibt es keine Pommes, die Gäste werden bedient und können das ruhige Ambiente genießen – zu höheren Preisen.

    Im Skigebiet Oberstdorf-Kleinwalsertal gibt es indes Räume, in denen sich Skifahrer aufwärmen und dabei die mitgebrachte Brotzeit verzehren können. Die Vielfalt sei da, weil „wir die Wünsche unserer Gäste befriedigen wollen“, sagt Homburg. Selbstverpflegungsräume gibt es an der Fellhorn-Mittelstation und der Kanzelwand-Bergstation.

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