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Wildschweine auf der Piste, autonome Snowboards und der einbeinige Skifahrer

Kuriose Wintersport-Crashes

Wildschweine auf der Piste, autonome Snowboards und der einbeinige Skifahrer

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    D’r Balthes: „Des isch der neie Bergwacht-Dienschtanzug gegen Snowboards vo B’soffene...“
    D’r Balthes: „Des isch der neie Bergwacht-Dienschtanzug gegen Snowboards vo B’soffene...“ Foto: Küchle (Archiv)

    Spektakuläre Begebenheiten auf der Ski- oder Rodelpiste gibt es immer wieder. Dass jedoch eine Skifahrerin von einem Wildschwein angegriffen wird, ist ein außergewöhnlicher Fall. Die Frau wurde an Heiligabend in Gunzesried von einem 90 Kilogramm schweren Keiler leicht verletzt.

    Vor einer Woche verursachte eine 19-Jährige mit 1,5 Promille in Reutte (Tirol) einen Skiunfall. Die junge Frau hielt während der Abfahrt eine Glasflasche mit einem alkoholischen Getränk in der Hand. Auch in den vergangenen Jahren ereigneten sich immer wieder kuriose Unfälle auf den Pisten in der Region.

    Im März 2013 wurde ein Bergwachtmann im Gebiet der Bolsterlanger Hörnerbahn von einem herrenlosen Snowboard verletzt. Nicht etwa auf der Piste, sondern mitten in der Bergwachthütte. Der Besitzer des Snowboards hatte im Hörnerhaus so viel gebechert, dass er nicht mehr mit seinem Brett auf die Piste konnte. Deshalb bat er eine Bekannte, das Snowboard zur Mittelstation zu tragen. Daraufhin nahm die 51-Jährige das Sportgerät und lief los.

    Auf dem Weg zur Mittelstation fiel die Frau jedoch hin. Das Snowboard entglitt ihr und machte sich selbstständig. Es raste etwa hundert Meter bergab auf eine Bergwachthütte zu. Dort durchbrach das Snowboard das Fenster der Hütte und traf einen Bergwachtmann. Dieser musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.

    Bein entpuppt sich als Prothese

    Bergwachtler Bernd Zehetleitner wurde 2002 zu einem Skiunfall in Balderschwang gerufen. Dort lag ein 50 Jahre alter Mann im Schnee, dessen Bein in Kniehöhe im Winkel von 90 Grad abgeknickt war. Zehetleitner rechnete mit dem Schlimmsten und war sehr verwundert, „dass der Skifahrer zunächst ganz normal wirkte“, erinnert sich der Bergwachtler.

    Der Verletzte gab schnell Entwarnung, weil es sich bei dem vermuteten gebrochenen Bein um eine Prothese handelte. Der Verletzte benötigte nur ein Transportmittel ins Tal, da das Skifahren auf einem Bein nicht möglich war.

    Mit Schnittverletzungen wurde im Januar 2015 ein Skiliftmitarbeiter im Skigebiet Hochschelpen in Balderschwang ins Krankenhaus gebracht, nachdem er mit seinem Motorschlitten mit einem Snowboarder zusammengestoßen war. Der 38-jährige Angestellte der Skiliftbetriebe war mit seinem Skidoo auf Kontrollfahrt bergwärts unterwegs. Unterhalb der Bodenseehütte kam ihm in einer Waldschneise der Snowboarder entgegen, der nicht mehr ausweichen konnte und gegen den Schlitten prallte. Der 43-jährige Snowboarder erlitt leichtere Verletzungen am Knöchel.

    Eine Störung am Übungslift war der Grund für einen Unfall im Januar 2008 im Kleinwalsertal. Ein Snowboarder war in der Mitte der Ausstiegstelle des Gaisbühellifts stehen geblieben. Der Liftteller des nächsten Skifahrers prallte an dem Mann ab und verhedderte sich mit dem entgegenkommenden Liftgehänge. Durch die Spannung riss ein Seil. Darauf sprang das Hauptseil aus der Rolle und fiel fünf Meter zu Boden. Dabei traf es eine 26-jährige Frau, die leicht verletzt wurde.

    Stets erstaunt über Urlaubsgäste, die zu ihm ins Behandlungszimmer des Medizinischen Versorgungszentrums Oberstdorf kommen, ist Orthopäde Dr. Jan Schneider. Denn diese Hobbyskifahrer haben oft erhebliche Verletzungen, „ohne nur einen Schwung mit ihren Skiern gemacht zu haben“. Schneider muss Patienten behandeln, die sich beim Gang über den Parkplatz oder beim Ausstieg aus dem Lift verletzen.

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