Vom Allgäu in die „Höhle der Löwen“? Für die Unternehmer Hans-Peter Nägele sowie Christoph und Andreas Tutschner aus Leutkirch wurde das kürzlich Realität. Mit dem „Akku Life Guard“, einem smarten Steckdosenadapter, schafften es die drei am Montagabend (16.06.2025) in die bekannte TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ und damit vor ein Millionenpublikum.
Der Auftritt der drei Allgäuer überzeugte einen der Investoren sogar so sehr, dass er eine sechsstellige Summe investierte. Andreas Tutschner, einer der drei Gründer des Start-up-Unternehmens „Natune GmbH“ aus Leutkirch im Allgäu, erzählt vom Weg in die Show.
Akku Life Guard - „Die Höhle der Löwen“: Allgäuer Erfinder bekommen Deal
Die Idee für die smarten Steckdosenadapter stammt von Andreas jüngerem Bruder Christoph. „Ihn hat es gestört, dass Akkus, auch wenn sie schon voll sind, immer weiter am Strom hängen“, erklärt Andreas Tutschner. Aus dem Problem heraus kam die Idee für einen Steckdosenadapter, der den Akku schont. Bei einem „Gründerstammtisch“, wie es Tutschner beschreibt, wo er mit seinem Bruder und Nägele gemeinsam Ideen für mögliche Start-ups austauschte, brachte Christoph den Vorschlag ein.
Aus 60 bis 70 Ideen, die die drei gesammelt hatten, wählten sie letztendlich den „Akku Life Guard“ aus. Zum einen, da sie großes Marktpotenzial in dem Produkt sahen und zum anderen, da sie über ein gewisses Know-how in dem Bereich verfügen. Christoph Tutschner nämlich habe Elektrotechnik studiert.

„Wir dachten zuerst, dass die Anfrage ein Spam ist“
Anfang 2021 kam es zur Firmengründung. Bereits 2022 hatten die drei den ersten funktionierenden Prototyp entwickelt. Das alles in ihrer Freizeit wohlgemerkt. Denn die drei arbeiten bis heute noch alle in festen Jobs. Auf der Erfindermesse IENA in Nürnberg als auch auf der Allgäuer Gründerbühne fand das Produkt laut Tutschner dann großen Anklang.
2024 wurde die Höhle der Löwen auf das Produkt aufmerksam. „Wir haben eine Anfrage bekommen, ob wir denn mitmachen wollen“, sagt Tutschner. Zuerst dachten sie, dass es sich bei der Anfrage um Spam handelt. „Als dann aber die zweite Mail kam, wussten wir, dass es echt sein muss“, sagt Tutschner schmunzelnd.
DHDL: Investor Ralf Dümmel vom Steckdosen-Adapter aus Leutkirch überzeugt
Im Februar 2024 durfte das dreiköpfige Team aus dem Allgäu dann vor den „Löwen“ stehen und ihr Produkt vorstellen. „Vor dem Pitch waren wir alle sehr nervös“, so der Unternehmer. „Wir wussten aber natürlich auch, dass wir ein super Produkt haben, was den „Löwen“ gefallen wird.“ Tutschners Hoffnung, dass ihr Produkt bei den Investoren Anklang findet, bestätigte sich. Seit Montagabend, knapp anderthalb Jahre nach dem Pitch, ist bekannt, dass sie sich einen Deal holen konnten.

Investor Ralf Dümmel war so überzeugt, dass er das Projekt mit 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile fördern wollte. Gefordert hatten die drei Anfangs 200.000 Euro für 10 Prozent der Anteile. Durch mutiges Pokern handelten die Allgäuer den Unternehmer noch ein wenig runter. Der finale Deal: 200.000 Euro und 15 Prozent der Anteile.
So hat sich das Unternehmen seit der Investition von Ralf Dümmel entwickelt
Durch die Förderung konnte das Start-up mittlerweile in Produktion gehen. „Wir hatten schon mehrere Verkäufe und sind mit unserem Produkt auch auf Amazon vertreten“, so der Firmenchef. Zudem haben sie ihr Netzwerk weiter ausgebaut und viele Händlerkontakte geknüpft.
In Marketing hingegen hat das Unternehmen laut Tutschner bisher recht wenig investiert. „Wir hoffen durch den Fernsehauftritt eine gewisse Reichweite zu bekommen“, sagt Tutschner. Ein Ziel der Firma ist es, das Produkt neben dem Online-Angebot zeitnah vermehrt in die Elektroläden zu bringen. „Ein paar Anbieter aus der Region haben unser Produkt bereits im Sortiment. Wir hoffen, dass das in Zukunft noch mehr wird“, erklärt der Mitgründer. Langfristiges Ziel ist es, den Betrieb als mittelständisches Unternehmen zu etablieren.

Das ist der „Akku Life Guard“
Laut der Homepage der Firma ist der „Akku Life Guard“ ein intelligenter Steckdosenadapter, der Akkus schützt, Strom spart und zusätzliche Sicherheit bietet. Der Stecker passt demnach auf alle Geräte mit Schuko-Stecker. Der Adapter wird in Deutschland hergestellt und entwickelt. Der „Akku Life Guard“ kann in jede Steckdose im Haus gesteckt werden und hat drei verschiedene Modi.
Modus 1
Der Akku wird zu 100 Prozent geladen. Sobald er die 100 Prozent erreicht, trennt sich der Adapter vom Strom und damit auch das angeschlossene Akkugerät. Der Modus verhindert ständiges Nachladen des Akkus. Zudem überwacht der Adapter das Laden des Akkus. Bei Kurzschlussreaktionen im Ladevorgang würde der Adapter sofort ausschalten.
Modus 2
Der Adapter sorgt dafür, dass das Akkugerät nur zwischen 70 und 90 Prozent aufgeladen wird. Sobald das der Fall ist, trennt sich der Adapter wieder vom Strom. Das Laden eines Akkus zwischen 70 und 90 Prozent kann die Lebenszeit verdoppeln. Ebenso wie bei Modus 1 würde der Adapter bei Kurzschlussreaktionen im Ladevorgang direkt ausschalten.
Modus 3
Der Adapter funktioniert wie eine normale Steckdose. Der Adapter muss nicht extra abgesteckt werden, wenn man nur Strom benötigt und keinen Akkus aufladen will.
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