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Aufkleber auf Bänken als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Aktion im Westallgäu

Aufkleber auf Bänken als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

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    In Maierhöfen bringt Bürgermeister Martin Schwarz die Aufkleber an – und dafür hat er eine rote Bank im Park hinter dem Rathaus ausgewählt.
    In Maierhöfen bringt Bürgermeister Martin Schwarz die Aufkleber an – und dafür hat er eine rote Bank im Park hinter dem Rathaus ausgewählt. Foto: Olaf Winkler

    Gewalt an Frauen gibt es täglich – und sie findet auch inmitten der Gesellschaft statt. Schätzungsweise jede vierte Frau in Deutschland ist mindestens einmal im Leben Opfer von häuslicher oder sexualisierter Gewalt, nennt Ursula Sauter-Heiler, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Lindau, eine Zahl. Die finde nicht nur in Großstädten, sondern auch im ländlichen Bereich statt.

    Darauf will der Arbeitskreis „Wege aus der Gewalt“ mit einer Aktion hinweisen, die zum gestrigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen begonnen hat. Auf zahlreichen Sitzbänken findet man nun Aufkleber, die auf das Thema aufmerksam machen sollen. Gleichzeitig bieten sie Betroffenen über einen aufgedruckten QR-Code auch die Möglichkeit, mit Ansprechpartnerinnen eines Hilfetelefons in Kontakt zu treten.

    In dem Arbeitskreis sind zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Organisationen und Verbände im Landkreis zusammengeschlossen – etwa das Lindauer Frauenhaus, die Polizei, der Integrationsbeirat und verschiedene Mitarbeitende des Landratsamtes.

    Lesen Sie dazu auch: Ein Jahr nach der Flucht ins Frauenhaus: Eine Allgäuerin erzählt

    Diese Gemeinden im Westallgäu setzen ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen

    Initiiert hat die Aktion Ursula Sauter-Heiler. Sie wollte die Thematik zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bewusst auch in die Kreis-Gemeinden hinaustragen, um dort zu sensibilisieren. Zahlreiche Gemeinden beteiligen sich daran, so unter anderem auch Hergatz, Maierhöfen, Heimenkirch, Opfenbach, Stiefenhofen, Oberreute und Gestratz. Meist waren es Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs, die am Freitag die Aufkleber angebracht haben. In Maierhöfen übernahm die Aufgabe Bürgermeister Martin Schwarz selbst, um damit die große Wichtigkeit des Themas zu unterstreichen. „Gewalt hat hier keinen Platz“ und „Liebe endet, wo Gewalt beginnt“ lauten die vom Arbeitskreis ausgewählten Slogans, die auf das Thema aufmerksam machen sollen.

    Dass dazu Bänke genutzt werden, hat indes einen bestimmten Hintergrund: Die Idee dazu stammt ursprünglich aus Italien. Dort heißt die Aktion „La panchina rossa“. Seit 2016 weisen dort rote Bänke auf das Thema hin. Bereits seit 40 Jahren haben die Vereinten Nationen es aufgegriffen und veranstalten am 25. November den „Orange Day“. Er steht am Anfang der 16-tägigen Kampagne „Orange the World“, die ein Ende geschlechtsspezifischer Gewalt fordert. Entsprechend sollen die Aufkleber auf den Bänken im Landkreis auch bis mindestens 12. Dezember kleben bleiben.

    Auch andere Städte und Gemeinden im Allgäu beteiligen sich an der Aktion, darunter etwa Kaufbeuren und Kempten.

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