Ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss bringt das Bürgermobil in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Sigmarszell einen wichtigen Schritt voran: Die Gemeinde Hergensweiler stellt einen Zuschuss von 10.000 Euro in Aussicht, um die Gründung eines entsprechenden Vereins zu unterstützen. Ziel sei es, so Bürgermeister wolfgang Strohmaier, „älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen – mithilfe eines Fahrdienstes, der auf ehrenamtlicher Basis betrieben wird.“
Das Konzept ist nicht neu: In mehreren Gemeinden des Landkreises Lindau sind bereits Bürgermobile im Einsatz – mit Erfolg. Die Fahrten erfolgen kostenfrei und sind ausschließlich für private Zwecke gedacht. Um Konflikte mit dem Personenbeförderungsrecht zu vermeiden, dürfen keine entgeltpflichtigen Fahrten oder solche im Auftrag von Krankenkassen übernommen werden.
Jede Gemeinde soll 10.000 Euro bezahlen
In den vergangenen Monaten wurde das Mobilitätsprojekt in drei Bürgerveranstaltungen in der VG Sigmarszell vorgestellt und traf auf großes Interesse. Bärbel Schmid, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Sigmarszell, regte an, dass jede Mitgliedsgemeinde – also Hergensweiler, Sigmarszell und Weißensberg – einen einmaligen Zuschuss von 10.000 Euro leisten solle. Der Landkreis Lindau unterstützte bislang die Gründung solcher Vereine zusätzlich mit bis zu 20.000 Euro für die Anschaffung eines Fahrzeugs.
Bürgermeister Wolfgang Strohmaier bestätigte, dass sich bereits mehrere potenzielle Fahrerinnen und Fahrer sowie mögliche Vorstandsmitglieder gemeldet hätten. Auch im Gremium selbst traf das Projekt auf breite Zustimmung. Martin Heimpel nannte das Bürgermobil „eine super Sache, die eine Anschubfinanzierung verdient hat.“ Alfred Biesenberger betonte: „Das würde unserer Gemeinde gut tun.“ Frank Wawrzyniak verwies auf die positiven Erfahrungen in den Argentalgemeinden, wo sich das Modell durch Spenden und Sponsoren problemlos selbst trage.
„Verein steht auf soliden Beinen“
Auch Gemeinderätin Constanze Heim unterstützte den Vorschlag und gab zu bedenken: „Es ist wichtig, dass der Verein auf soliden Beinen steht und unabhängig von einzelnen Personen funktioniert.“ Sibylle Englmann zeigte sich begeistert über das große Interesse: „Ich kann mir vorstellen, dass es ein sehr gefragtes Modell wird.“
Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, 10.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Eine dauerhafte finanzielle Beteiligung der Gemeinde ist nicht vorgesehen. Langfristig soll sich der Verein eigenständig finanzieren.
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