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Ehemaliges Seitz-Areal in Wangen: Investoren wollen Wohnungen und Büros bauen

Bauprojekt in Wangen

Das haben Investoren mit dem früheren Seitz-Areal in Wangen vor

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    Wo an der Friedrich-Ebert-Straße (B32) früher das Autohaus Seitz beheimatet war, will nun die „F&G Wohnwelten GmbH“ einen Gewerbe- und Wohnpark entwickeln.
    Wo an der Friedrich-Ebert-Straße (B32) früher das Autohaus Seitz beheimatet war, will nun die „F&G Wohnwelten GmbH“ einen Gewerbe- und Wohnpark entwickeln. Foto: Bernd Treffler

    Was haben Wohnraum und größere Gewerbeflächen gemeinsam? Beides wird in Wangen händeringend gesucht. Zumindest bei großen Gewerbeobjekten heißt das aber keineswegs, dass derzeit gar nichts auf dem Markt ist. Ein Überblick für die Kernstadt.

    Wie ist die Situation bei den Gewerbeflächen allgemein?

    13,8 Hektar, das sind umgerechnet rund 20 Fußballfelder: So groß ist der Flächenbedarf, den die Stadt Wangen in der jüngsten Abfrage unter den vier Verbandsgemeinden des geplanten Interkommunalen Gewerbegebiets Waltershofen (Ikowa) auswies. Laut dieser Momentaufnahme bräuchten 29 der teilnehmenden 41 Unternehmen ganz aktuell mehr Platz. Etwa zwei Drittel der Firmen kommen aus den Bereichen Handel, Verkehr und vor allem aus dem produzierenden Gewerbe. „Der Bedarf übersteigt bei Weitem das derzeitige Angebot an gewerblichen Flächen“, sagt dazu Holger Sonntag.

    In diese Richtung äußert sich der städtische Wirtschaftsförderer schon seit einigen Jahren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die konkrete Umsetzung geplanter Gewerbegebiete in der Region weiter nicht absehbar ist. Das prominenteste Beispiel ist hier sicher die schier unendliche Geschichte um das Ikowa. Beim von der Stadt Wangen geplanten, interkommunalen Gewerbegebiet zwischen Herfatz und der A 96 gibt es wegen der darüber verlaufenden Stromtrasse ebenfalls ein großes Hindernis. Auch beim von privaten Investoren entwickelten NTW-Areal - allein hier geht es um rund 25.000 Quadratmeter Gewerbefläche - wird es vermutlich noch eine ganze Weile dauern, bis die Bagger anrollen können.

    Was könnte sich demnächst im Ebnet tun?

    Wo zuletzt das Autohaus Seitz seine Skoda-Modelle präsentierte, wirbt vor der Schaufensterfront an der Friedrich-Ebert-Straße 16 derzeit großflächig die „F&G Wohnwelten GmbH“ und kündigt an: „Hier entstehen Gewerbe und Wohnflächen!“ Geführt wird das Unternehmen mit Sitz in Lindenberg von Fabian Frrokaj und Florian Guci. Das Duo hat das gut 4800 Quadratmeter große Gelände zum Jahreswechsel erworben und will nun darauf einen Gewerbe- und Wohnpark entwickeln. Der Flächenanteil für Wohnen soll maximal die Hälfte ausmachen, sagt der 25-jährige Neuravensburger Frrokaj.

    Laut Fabian Frrokaj (rechts) und Florian Guci gibt es bereits Mieter für die Ausstellungsräume an der B32.
    Laut Fabian Frrokaj (rechts) und Florian Guci gibt es bereits Mieter für die Ausstellungsräume an der B32. Foto: Bernd Treffler

    Geplant ist, dass die rund 800 Quadratmeter große Büro- und Ausstellungsfläche an der Bundesstraße erhalten bleibt und der Verwaltungstrakt aufgestockt wird. Die dahinter liegende Werkstatthalle samt Tiefgarage (Grundfläche etwa 600 Quadratmeter) wollen die Investoren abreißen und stattdessen ein mehrstöckiges Gebäude mit Gewerbe- und Wohnflächen erstellen - entweder zum Vermieten oder zum Verkauf. „Die Nachfrage nach Wohnen ist derzeit um einiges stärker als bei Gewerbe“, sagt Fabian Frrokaj.

    Er und sein Kompagnon wollen den Fokus zunächst auf die Bestandsbauten an der B32 legen, für die bereits neue Mieter gefunden seien. Die Umbauarbeiten sollen in einigen Wochen starten, genutzt werden sollen die Räumlichkeiten spätestens im Sommer. Ein detailliertes Konzept für die restlichen Flächen will „F&G“, die sich als Bauträger mit selbstausführenden Gewerken bezeichnet, in den kommenden Monaten entwickeln. Einen Namen für das Projekt gibt es aber bereits: „F&F EbnetPark“.

    Wie sieht es auf der anderen Seite der B32 aus?

    Schräg gegenüber, auf der anderen Seite der Bundesstraße, ist das große Gelände des früheren Autohauses Wald mittlerweile wieder komplett verwaist. Zuletzt war dort die Firma Alphavan ansässig, die wegen des geplanten Wachstums aber keine passende Gewerbefläche in Wangen fand. Deshalb ist der Entwickler und Hersteller von Premium-Wohnmobilen mittlerweile in ein Gewerbegebiet im Leutkircher Westen umgezogen, wo er ein neues Innovations- und Produktionszentrum hingestellt hat.

    Die insgesamt rund 4200 Quadratmeter große, frühere Wald-Gewerbefläche an der Ebnetstraße wird derzeit auf Immo-Portalen zur Vermietung angeboten. Die Büro-, Werkstatt und Ausstellungsflächen nehmen dabei etwa 1700 Quadratmeter ein. Marc-Ernst Oberscheid vom Ravensburger Immobilienmakler Sterk spricht von „positiver Resonanz“ und gibt sich zuversichtlich, dass das Objekt in absehbarer Zeit wieder gewerblich genutzt wird.

    Was steht derzeit im Waltersbühl leer?

    Ein drittes, von der Gesamtfläche ebenfalls größeres, aber derzeit ungenutztes Gewerbeobjekt steht im Stadtteil Waltersbühl - genauer in der Franz-Joseph-Spiegler-Straße 7. In der dortigen, früheren EVS-Zentrale war bis Mitte 2024 die frühere Sorg Dokumentation GmbH beheimatet. Das Ingenieurbüro für technische Dokumentation heißt nun DAWG GmbH und ist im benachbarten Gebäude August-Braun-Straße 1 untergekommen. Dort war einst die SET GmbH (Testsysteme und Elektronik in der Luftfahrt- und Leistungshalbleiterindustrie) drin, die vor rund einem Jahr in die Alte Spinnerei auf dem Erba-Areal umzog.

    Das jetzt leerstehende, aus den 70er-Jahren stammende Bürogebäude im Waltersbühl mit insgesamt 1000 Quadratmetern Fläche steht aktuell in der städtischen Gewerberaumbörse. „Wir suchen Mieter im Bestand oder nach einer Modernisierung“, sagt Jürgen Boneberger vom Eigentümer, der Immler GmbH aus Isny. Das sei aber nicht in Stein gemeißelt: „Bei entsprechendem Interesse ist ein Neubau nicht ausgeschlossen.“

    So wie gleich neben an, wo Immler in den vergangenen Jahren zwei neue Mehrstöcker (Franz-Joseph-Spiegler-Straße 5 und August-Braun-Straße 3) hingestellt hat. Dort ist seit Mitte 2024 die vormals in der Pfannerstraße ansässige SEW-PowerSystems GmbH (Entwicklung industrieller Antriebstechnologien) drin. Die Räumlichkeiten hatte davor AVL SET genutzt, der Spezialist für Leistungselektronik in der E-Mobilität hat seinen Firmensitz mittlerweile ebenfalls im Erba-Areal.

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