Einen Fehlalarm der eher spektakulären Art hat die Feuerwehr in Lindau erlebt. Auslöser war eine über 100 Jahre alte Dampflok, die am Samstag einmal quer durch das Allgäu und somit auch durch den Landkreis Lindau gefahren ist.
Feuerwehr Lindau rückt mit 40 Einsatzkräften aus
Wie die Lindauer Zeitung berichtet, ging bei der Feuerwehr am Samstag gegen 17.30 Uhr ein Notruf wegen einer starken Rauchentwicklung am oberen Schrannenplatz ein. Sofort rückten mehr als 40 Einsatzkräfte der Löschgruppe Altstadt, der Wache West und der Hauptfeuerwache Lindau aus. Auch der Rettungsdienst und die Polizei eilten zum vermeintlichen Brandherd.
Doch statt eines lodernden Feuers erwartete die Helfer vor Ort eine dampfende Lokomotive. Die Schnellzuglokomotive 18 478 (S3/6) wird vom Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen betrieben. Dort war sie als Sonderzug am frühen Morgen gestartet und gegen Mittag in Lindau angekommen.

Die Rückfahrt sollte gegen 17 Uhr beginnen. Vor der Abfahrt musste noch „Dampf gemacht“ werden, damit die Steigungen der Strecke bis Schlachters bewältigt werden konnten.
Der Bürger, der die Einsatzkräfte alarmiert hatte, hatte offenbar nicht nachgesehen, warum es raucht, sondern sofort den Notruf 112 verständigt. Vor Ort konnte das Missverständnis jedoch schnell aufgeklärt werden. Nach kurzer Verwunderung konnten die Feuerwehrleute wieder abrücken.
Alte Dampflok fährt quer durch das Allgäu
Bei dem Sonderzug handelt es sich um eine Schnellzuglokomotive, die im Jahr 1918 von der Firma Maffei in München gebaut worden ist. Sie hat ein Gewicht von 88 Tonnen und verfügt über einen Wassertank von 26.000 Litern. Zum Vergleich: Das große Becken im Hallenbad in Lindenberg fasst 518.000 Liter.
Die Lokomotive erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 120 km/h und wird mit acht Tonnen Kohle betrieben. Sie ist 1960 ausgemustert worden. Am Wochenende war sie auch im Westallgäu ein häufig fotografiertes Motiv. Viele Menschen haben ihre Social-Media-Accounts oder WhatsApp-Kanäle damit gefüttert.
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