Diese Geräte können im Ernstfall Leben retten. In Lindenberg gibt es drei neue Defibrillatoren: am THW-Standort in Goßholz, in Ried und am Nadenberg beim ehemaligen Impfzentrum. Bedienen können sie auch Laien. Von den 9700 Euro Gesamtkosten übernimmt der Freistaat die Hälfte als Zuschuss. Das hat das Landratsamt mitgeteilt.
Wie die „Defi-Map“ des Vereins „Region der Lebensretter“ zeigt, gibt es inzwischen in fast jeder Ortschaft im Landkreis Lindau Defibrillatoren. Allein in Lindenberg stehen neben den neuen Exemplaren welche in der Innenstadt (fünf), beim Hallenbad und im Bereich Waldsee (zwei) zur Verfügung.
Ein Defibrillator kann im Ernstfall Leben retten
Laut dem Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) sterben in Deutschland jährlich über 100.000 Menschen plötzlich und unerwartet an einem Herz-Kreislauf-Stillstand – meist verursacht durch Herzkammerflimmern. Meistens könnte eine rasche Defibrillation helfen.
Die Realität zeigt laut Landratsamt jedoch, dass professionelle Hilfe vor allem im ländlichen Raum oft nicht schnell genug vor Ort ist. Um diese Lücke zu schließen, haben der Landkreis Lindau und die Stadt Lindenberg gezielt in den Ausbau von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren investiert. Erkennbar sind sie an der Aufschrift AED für „Automatisierter Externer Defibrillator“.

Die neuen Defibrillatoren wertet Bürgermeister Eric Ballerstedt als wichtige Ergänzung zu bestehenden Strukturen im Rettungswesen. Ziel sei es, flächendeckend solche Geräte vorzuhalten, „um auch Laien eine Reanimation so einfach wie möglich zu machen“. In Notfällen zähle schließlich jede Minute.
Dass ein neuer Defibrillator beim THW zu finden ist, freut die stellvertretende Ortsbeauftragte Pia Hege. Die Ehrenamtlichen würden regelmäßig in Erster Hilfe geschult. Es gehe darum, „vielleicht dem eigenen Nachbarn das Leben zu retten“.
So funktioniert die Lebensretter-App im Allgäu
Gemeinsam mit der Gesundheitsregion plus wirbt indes die Kreisbehörde für das appbasierte System der „Region der Lebensretter“ als Ergänzung der Rettungsstruktur: Wer medizinisch qualifiziert ist (etwa Pflegekräfte, Notfallsanitäter, medizinisches Personal) oder praktische Einsatzerfahrung in Hilfsorganisationen wie dem THW mitbringt, kann sich freiwillig bei der „Region der Lebensretter“ registrieren lassen.

Im Ernstfall alarmiert eine App gezielt verfügbare Ersthelfer in der Nähe des Notfalls. So kann die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes entscheidend überbrückt werden. „Wir setzen auf starke Partner mit medizinischer Qualifikation und engagierte Mitglieder aus den Hilfsorganisationen und wollen mehr von ihnen motivieren, sich bei der Region der Lebensretter zu engagieren.“ sagt Thomas Kaleja, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregion plus.
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