Die erste große Hitzewelle des Sommers ist vorbei – mit Temperaturen jenseits der 30 Grad war sie eine Belastungsprobe für die Bevölkerung und das Gesundheitssystem. Laut Oberschwabenklinik (OSK) haben sowohl das St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg als auch das Westallgäu-Klinikum in Wangen einen spürbaren Anstieg an Patienten mit hitzebedingten Beschwerden verzeichnet.
Besonders älteren Menschen und Risikopatienten haben die Bedingungen demnach zu schaffen gemacht. Zwar werden solche Fälle nicht gesondert erfasst, doch das medizinische Personal in den Notaufnahmen beobachtet eine deutliche Zunahme, sagt OSK-Sprecher Christian Metz.
Wie war der Ansturm bei der Hitze bei Hausärzten?
Hauptursache für einen Besuch in der Notaufnahme: Kreislaufprobleme. Die Beschwerden reichten von Schwindel und Schwäche bis hin zum Kollaps – meist ausgelöst durch Flüssigkeitsmangel oder Hitzeerschöpfung. „Besonders ältere Patienten, die zu wenig trinken, kommen im Sommer häufig mit Harnwegsinfekten oder Dehydrierung zu uns“, so Metz. Auch Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden oder chronische Atemwegserkrankungen hätten sich deutlich verschlechtert.

In den Sommern 2023 und 2024 gab es in Deutschland jeweils rund 3000 hitzebedingte Todesfälle. Besonders betroffen waren Menschen über 75 Jahre mit Vorerkrankungen wie Demenz sowie Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts, die im Mai 2025 veröffentlicht wurde.
In den Hausarztpraxen blieb der große Ansturm dagegen aus. Es seien nur vereinzelt und größtenteils ältere Patienten gewesen, die ihn aufgesucht hätten, weil sie unter den hohen Temperaturen litten, berichtet der Wangener Allgemeinmediziner Dr. Alwin Burth. Überwiegend seien sie dehydriert gewesen, hätten also zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen.
Angehörige von Senioren sollten bei Hitze auf diese Symptome achten
Sein Tipp: viel trinken, gegebenenfalls auch Elektrolyte zu sich nehmen. Die OSK rät dazu, körperliche Anstrengungen auf die frühen Morgenstunden oder den Abend zu legen. Zum Schutz der Patienten setzen die Kliniken bei Hitze auf ein Bündel bewährter Maßnahmen. In sensiblen Bereichen wie den Intensivstationen sorgen Klimaanlagen dafür, dass die Temperaturen konstant auf einem verträglichen Niveau bleiben. In anderen Stationen helfen laut OSK einfache, aber wirksame Mittel: Jalousien bleiben tagsüber geschlossen, die Räume werden gezielt in den kühlen Morgen- und Abendstunden gelüftet.
Meteorologen sind sich indes sicher: Schon bald sollen die Temperaturen erneut über 30 Grad steigen. Ein besonderes Augenmerk gilt älteren Menschen und chronisch Kranken. Sie reagieren laut Medizinern oft erst spät auf Flüssigkeitsmangel oder Kreislaufprobleme. Angehörige sollten in solchen Zeiten besonderes auf gefährdete Personen achten. Und: Bei Symptomen wie starker Erschöpfung, Schwindel, Verwirrtheit oder Fieber solle in jedem Fall medizinischer Rat eingeholt werden.
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