Es sind heftige Diskussionen zu erwarten: Am Mittwoch, 27. November, muss der Stadtrat beschließen, wie es mit Lindaus Schulen weitergehen soll. Und darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.
Das auf 49 Millionen Euro geschätzte Neubauprojekt einer einhäusigen Mittelschule auf der Blauwiese (Plan A) ist aus Sicht der Stadtverwaltung nicht finanzierbar. Deshalb hat sie einen Plan B erarbeitet. Dieser sieht einen Mix aus mehreren Einzelprojekten für die verschiedenen Schulstandorte vor, die je nach Priorität angegangen werden sollen.
Steigende Schülerzahlen und die verpflichtende Ganztagsbetreuung ab 2026 zwingen die Stadt zum Handeln. Im Juni hatte der Stadtrat beschlossen, die Planungen für zusätzliche Gebäude an den Grundschulen Aeschach und Hoyren vorzuziehen. Außerdem wurde die Stadtverwaltung beauftragt, einen ersten, groben Kostenvergleich für die unterschiedlichen Varianten aufzustellen. Eine vorläufige Kostenschätzung liegt nun vor, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Der einhäusige Neubau der Mittelschule werde die Stadt voraussichtlich rund 49 Millionen Euro kosten (Plan A). Würde man eine kleinere Mittelschule auf der Blauwiese bauen, käme das laut Stadtverwaltung auf geschätzt 38 Millionen Euro (Plan C). Zusätzlich würden bei beiden Plänen noch die notwendigen Maßnahmen an den Grundschulen kommen - 28 Millionen Euro.
Plan B, der für mehrere Einzelmaßnahmen an den Schulstandorten steht, sei mit voraussichtlich 17 Millionen Euro die günstigste Option. „Die Stadtverwaltung empfiehlt dem Stadtrat, sich für Plan B auszusprechen“, heißt es in der Mitteilung. Damit würde die Mittelschule bis auf Weiteres zweihäusig bleiben.
„Wir müssen so ehrlich sein und feststellen, dass Plan A nicht finanzierbar ist“, wird Oberbürgermeisterin Claudia Alfons in der Pressemitteilung zitiert. Stadtkämmerin Birgitt Richter ergänzt: „Mit dieser immensen Investition kann der städtische Haushalt nicht genehmigungsfähig aufgestellt werden.“
Plan B ermögliche es der Stadt, direkt loszulegen. Neben den geringeren Kosten würden dort auch die Projekte an den Grundschulen priorisiert.
Grundstücksverkäufe „keine Option“
Mit Grundstücksverkäufen die Mittelschule zu finanzieren, wie es die CSU-Fraktion fordert, ist für die Oberbürgermeisterin und die Kämmerin keine Option. Da das Geld nicht für den Neubau ausreichen würde und es sich nur um „Einmaleffekte“ handle.
Aus Sicht der Stadtverwaltung wäre es auch falsch, die Fördermittel für einen eventuellen Neubau in der Berechnung schon abzuziehen. Denn diese müsse die Stadt zunächst einmal über einen längeren Zeitraum vorfinanzieren. Zudem würden Fördermittel nur gewährt, wenn die Maßnahme finanziell gesichert sei.
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