Mit einem vergnüglichen Theaterabend hat die Volksbühne Hergensweiler am Samstag in der voll besetzten Leiblachhalle ihre Zuschauer begeistert. Die Theatergruppe um die Spielleiterinnen Silvia Kleinhans und Gitti Karg entschied sich in diesem Jahr für das Lustspiel „Schüsselfertig“ von Reinhard Seibold, das die Herausforderungen rund ums Bauen und Renovieren komödiantisch inszeniert. Das schreibt die Volksbühne in einer Pressemitteilung.
Die Familie Funk scheint rosigen Zeiten entgegenzugehen. Die Tochter (gespielt von Veronika Müller, die kurzfristig für Carmen Lanz eingesprungen ist) scheint aus dem Haus und mit der zur Auszahlung kommenden Lebensversicherung kann nun das Heim renoviert werden. Ehefrau Stupsi Funk (Beate Gruber-Knoll, wieder brillant in einer tragenden Rolle) ist die treibende Kraft, die ihren Mann umsorgt und ihr Heim verschönern möchte.
„Allesversprecherin“ und ein Ehemann mit zwei linken Händen
Peter Funk (Uwe Esslinger erneut sehenswert in einer Hauptrolle) ist ihr Ehemann mit zwei linken Händen. Bauträger und „Allesversprecherin“ Friedl Scherz (überzeugend gemimt von Barbara Oppl), stets zu einem „Scherz am Rande“ aufgelegt, will die Renovierung innerhalb von acht Wochen schlüsselfertig erledigen.
Volksbühne Hergensweiler: Bauträger besorgt „Top-Leute“
So werden alle Arbeiten an den Bauträger übergeben, während Funks sich in den stets erträumten Toskana-Urlaub verabschieden. Die Bauträgerin Frau Scherz besorgt „Top-Leute“ wie den Heizungs- und Sanitärfachmann Karl Schmitt (Alleskönner Dominik Wilhelm zeigt wiederum sein gekonnt sein Repertoire), den Maler Sepp (wunderbar besetzt mit Max Membarth) oder den ausländischen Gehilfen Smirko (Anton Kleinhans, der mit seinen „nix verstehen“ running gags sofort zum Publikumsliebling wird). Den Opa der Familie, dessen Mundwerk wie geschmiert geht, spielt Theatervorstand und Routinier Alfred Biesenberger. Die mit der Sanierung beauftragten Handwerker bringen wenig auf die Reihe, dafür aber die Familie Funk an den Rand der Verzweiflung.
Angesichts der turbulenten Handlung dieser Realsatire bleibt in manchen Szenen dem Publikum das Lachen im Munde stecken, die Darsteller trainieren aber mit ihrem Spielwitz ständig die Lachmuskeln aller Freunde der Komödie. Das Publikum spürt den Reiz des Live-Theaters, wenn das Publikum spontan kurz Teil der Handlung wird oder sogar assistieren darf. Den Ton und Effekte spielt das Technik-Team (Robert und Jürgen Kibele mit Martin Rehm) ein.
Urlaubsvideo in Handlung mit eingebaut
Das in die Handlung eingebaute Urlaubsvideo wurde von Lea Schäfer produziert. Den perfekten Look in jeder Szene macht Masken-Chefin Ulrike Immler, für passende Kostümausstattung sorgt wieder Heike Schäfer. Das Schauspiel wird abgerundet durch Bühnenbilder von Andreas, Kilian und Samuel Biesenberger, Timo Weiler, Peter Müller und Marc Erath mit Bühnenmalerin Lena Schega. Inspizienz (Jessica Kibele) und Souffleuse (Bärbel Wilhelm) sorgen mit jahrelanger Erfahrung für reibungslosen Ablauf.
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Angesichts des 75-jährigen Vereinsjubiläums erinnerte Vorsitzende der Volksbühne Alfred Biesenberger in seiner Ansprache an die Anfänge des Vereins, als sich am 8. Dezember 1949 interessierte Theaterfreunde zur Vereinsgründung der „Theatervereinigung Eintracht“ im Gasthof Schweinberger (heute Alte Post) getroffen hatten.
Weitere Vorstellungen sind an folgenden Terminen: 14., 21., 22., 26., 27. und 28. Dezember. Beginn ist jeweils um 20 Uhr in der Leiblachhalle Hergensweiler. Karten: www.theater-hergensweiler.de oder (08388) 1202 (von 18 bis 19 Uhr).
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