Wie teuer ist das Wohnen in Lindau? Das will die Stadt am Bodensee von ihren Bürgerinnen und Bürgern wissen. Sie macht deshalb eine Umfrage. Rund 5000 Haushalte werden angeschrieben. Die Teilnahme ist verpflichtend.
Lindau benötigt Gutachten für Zweitwohnungssteuer
Die Stadt Lindau erstellt ein Gutachten zur ortsüblichen Nettokaltmiete. Diese repräsentative Erhebung ist laut einer Pressemitteilung notwendig, um aktuelle Daten über die Mietpreissituation in der Kreisstadt zu gewinnen. Das Gutachten dient als Grundlage für die Anpassung der Zweitwohnungssteuer, welche die Kreisstadt seit 2006 erhebt.
Das letzte Gutachten liegt sechs Jahre zurück. Damals hatte die Stadt rund 7000 Haushalte angeschrieben. Nun wird es aktualisiert.

Die Nettokaltmiete wird im Gutachten in Abhängigkeit von Baualter, Wohnungsgröße und dem Wohnumfeld erfasst, das durch den Vermieter bereitgestellt wird. Ziel ist es, ein realistisches und aussagekräftiges Bild der Wohnkosten in Lindau zu erstellen.
Verpflichtende Umfrage zu Mietpreisen in Lindau
In Lindau wohnen rund 25.900 Menschen. Die Stadt am Bodensee ist die größte Kommune im Landkreis Lindau, der mit insgesamt rund 83.500 Menschen zu den kleinsten in Bayern gehört.
Zwischen den Pfingstferien und den Sommerferien werden rund 5000 Lindauer Haushalte angeschrieben. Sie werden nach Angaben der Stadt per Zufallsverfahren ausgewählt und erhalten per Post einen speziell entwickelten Fragebogen. Diese gehen ausgefüllt an das EMA-Institut für empirische Marktanalysen in Regensburg, das mit der Auswertung und Gutachtenerstellung beauftragt wurde. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Fragebogen online über einen verschlüsselten Link auszufüllen.

Was passiert in Lindau mit den erhobenen Daten?
Die Teilnahme an der Befragung ist nach Angaben der Stadt verpflichtend. Eine Auskunftspflicht hatte der Stadtrat im März beschlossen. Der Schutz persönlicher Daten sei dabei „jederzeit gewährleistet“, heißt es in der Pressemitteilung. Die erhobenen Informationen werden nach der Auswertung pseudonymisiert. Der Name oder andere Merkmale, mit denen eine Person identifiziert werden könnte, werden durch ein Pseudonym ersetzt. Danach werden die Daten vollständig anonymisiert. Ein Rückschluss auf Einzelpersonen sei dann nicht mehr möglich.

Eine ähnliche Umfrage hatte vor einigen Monaten auch die Stadt Lindenberg durchgeführt, um die Höhe der Zweitwohnungssteuer festsetzen zu können. Auch sie hatte damit auf das genannte Gerichtsurteil reagiert.
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