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Zukunft der Obstbauschule Schlachters: Felßner verspricht Hilfe

Einmalige Einrichtung in Not

Bayerns Bauernpräsident sagt seine Unterstützung für Obstbauschule im Westallgäu zu

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    Michael Zoth, Leiter des Obstbaubetriebs (vorn links), erklärt der Bundestagsabgeordneten Mechthilde Wittmann und Bauernpräsident Günther Felßner (Mitte, beide CSU) die Bedeutung der Versuchsstation Schlachters. Mit dabei Landrat Elmar Stegmann, Ulrich Pfanner (rechts im Vordergrund) sowie Vertreter aus der Landwirtschaft.
    Michael Zoth, Leiter des Obstbaubetriebs (vorn links), erklärt der Bundestagsabgeordneten Mechthilde Wittmann und Bauernpräsident Günther Felßner (Mitte, beide CSU) die Bedeutung der Versuchsstation Schlachters. Mit dabei Landrat Elmar Stegmann, Ulrich Pfanner (rechts im Vordergrund) sowie Vertreter aus der Landwirtschaft. Foto: Isabel de Placido

    Seit über 100 Jahren wird in der Obstbauschule Schlachters über alles geforscht, was mit Äpfeln, Birnen und Co.
    zu tun hat. Davon profitieren nicht nur die vielen Obstbauern im Landkreis Lindau, sondern auch die am gesamten Bodensee und in ganz Bayern. Und die Gesellschaft ebenso. Trotzdem ist die Zukunft der Versuchsstation nicht gesichert. Hilfe und Fürsprache erhoffen sich alle Beteiligten von Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV). Er hat die Einrichtung jetzt besucht.

    „Wir brauchen vor allem eine große Unterstützung“, sagt Ulrich Pfanner, Vorsitzender des Fördervereins für die Obstbauschule in seiner Begrüßung. Er kommt ohne viele Worte gleich zum eigentlichen Anlass für die Einladung. Obwohl Felßner seit zwei Jahren Bauernpräsident ist, war er noch nie in der Obstbauschule.

    Weil Felßner ohnehin in Sachen Wahlkampf in der Region unterwegs ist, haben ihn der Förderverein und sämtliche Bauerninstitutionen des Landkreises nach Schlachters eingeladen. „Wir haben ihn gefragt und er hat sofort Ja gesagt“, erklärt die CSU-Abgeordnete Mechthilde Wittmann. Pfanner ergänzt: „Der Bauernpräsident soll sehen, dass das ein wichtiger Standort ist.“ Immerhin soll Felßner nach den Vorstellungen der CSU nächster Landwirtschaftsminister in Berlin werden - einen Wahlsieg der Union vorausgesetzt.

    Ein Problem der Obstbauschule ist der Kooperationsvertrag. 2009 haben ihn der Landkreis, die Hochschule
    Weihenstephan-Triesdorf und der Förderverein geschlossen. Seine wesentlichen Bestimmungen: Der Landkreis stellt kostenlos die Liegenschaften zur Verfügung und damit acht Hektar Fläche sowie das Schulgebäude samt Halle und Werkstatt. Die Hochschule wiederum übernimmt den Betrieb und stellt Personal. Und der Förderverein unterstützt die ehemals königlich bayerische Obst- und Weinbauschule. Sie ist durch den Kooperationsvertrag zur Versuchsstation für Obstbau und damit zu einem Standort der Hochschule geworden.

    Schimmel im Keller, veraltete Technik

    Nach 15 Jahren ist der Kooperationsvertrag Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Nach zähem Ringen sei er zwar verlängert worden, wie Kreisobmann Ralf Arnold erklärt, allerdings nur für ein Jahr. Der Knackpunkt ist das Schulgebäude, das über 100 Jahre alt und in einem „schlechten Zustand ist“, wie Professor Dominikus Kittemann, der wissenschaftliche Leiter, erklärt. Schimmel im Keller, veraltete Elektrik und Heizung, der Zustand der Werkstatt, all dies sei nicht mehr zeitgemäß und weit weg von heutigen Arbeitsplatzstandards. Deswegen muss entweder das alte Schulhaus saniert werden oder es muss ein neues Gebäude her, fordert die Hochschule.

    Ein Millionenprojekt steht im Raum

    Der Landkreis allein kann und will diesen Wunsch, dessen Umsetzung nach groben Kostenschätzungen mindestens 2,5 Millionen Euro kosten soll, nicht erfüllen. „Wir brauchen die Unterstützung, wenn wir wollen, dass wir künftig heimische Lebensmittel unter guten Bedingungen produzieren“, sagt Kittemann.

    Offensichtlich hat der Ortstermin den Bauernpräsidenten überzeugt. Jedenfalls sagt Felßner seine Unterstützung zu: „Ich würde mich, wo ich kann, dafür einsetzen, dass der Kooperationsvertrag in einer guten Art und Weise zustande kommt. Wir brauchen Wissenschaft und Forschung“, sagt er nach einem Rundgang durch die Anlage und den Sortengarten, in dem über 200 alte schwäbische Apfel- und Birnensorten erhalten werden. Zuvor hatten sowohl Michael Zoth als auch Kittemann die Bedeutung der Anlage und der Schule für Forschung und Wissenstransfer sowie die verschiedenen Forschungsprojekte und deren Nutzen erklärt.

    Nachdem der Bauernpräsident über die Rolle der Landwirtschaft gesprochen hat, beantwortet er Fragen von Landwirten zu den Themen Biogasanlagen, Bürokratie, Pflanzenschutz, Energieversorgung, Mindestlohn und Forstwirtschaft und bekommt dafür jede Menge Zustimmung. Es ist quasi ein Heimspiel für den Bauernpräsidenten.

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