Hirnschäden nach Corona

Welchen Einfluss hat das Coronavirus auf das Gehirn? Neue Studie aus Oxford gibt Aufschluss

Welchen Einfluss hat das Coronavirus auf das Gehirn?

Welchen Einfluss hat das Coronavirus auf das Gehirn?

Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

Welchen Einfluss hat das Coronavirus auf das Gehirn?

Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

Welchen Einfluss hat das Coronavirus auf das Gehirn? Eine Studie aus Oxford ergab, dass eine Infektion das Gehirn schrumpfen lassen kann.
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Von Allgäuer Zeitung
09.03.2022 | Stand: 08:55 Uhr

Forscherinnen und Forscher aus Oxford haben den Einfluss des Coronavirus auf das Gehirn untersucht. Offenbar können Menschen nach einer Corona-Infektion Gehirnschäden dahintragen und sogar ein Schrumpfen des Gehirns sei möglich. Die Studie erscheint in der Fachzeitschrift Nature, wurde aber bereits vorab online veröffentlicht.

Wie beeinflusst Corona das Gehirn?

Bei ihrer Untersuchung führten die Forschenden jeweils zwei Gehirnscans bei 785 Menschen zwischen 51 und 81 Jahren aus Großbritannien durch. 401 Probanden machten zwischen dem ersten und dem zweiten Gehirnscan eine Corona-Infektion durch. Die restlichen 384 Menschen gehörten zur Kontrollgruppe. So können die Forschenden Rückschlüsse ziehen, wie sich die Corona-Infektion auf das Gehirn ausgewirkt hat und die Gehirnveränderungen der Genesenen mit denen der Kontrollgruppe vergleichen, die sich nicht mit Corona infiziert haben.

Zwischen der Diagnose der Corona-Infektion und dem zweiten Scan lagen im Durchschnitt 141 Tage. Auch ohne die 15 Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, waren die Effekte auf das Gehirn signifikant, schreiben die Forschenden.

Einfluss des Coronavirus auf das Gehirn - drei zentrale Erkenntnisse

Diese zentralen Veränderungen wurden bei der Untersuchung der Gehirne der Genesenen festgestellt:

  • Eine geringere Dicke der grauen Substanz und einen verringerten Gewebekontrast der Bereiche im Gehirn, die für das Erkennen und Erinnern zuständig sind
  • Gewebeschäden in Regionen, die mit dem primären olfaktorischen Cortex verbunden sind, dieser hängt mit dem Geruchssinn zusammen
  • Insgesamt eine stärkere Verringerung der gesamten Größe des Gehirns

Selbst bei milden Verläufen verschlechterten sich die Hirnfunktionen, die für Konzentration und Organisation zuständig sind. Auch bei einem Test der geistigen Fähigkeiten schnitten die genesenen Probanden schlechter ab als die Kontrollgruppe.

Grenzen der Oxford-Studie

Nach Angaben der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist das die erste Studie ihrer Art, bei der die Gehirne der Probanden vor ihrer Corona-Infektion gescannt wurden. Unklar sei jedoch, wie schwer die Probanden erkrankt sind und mit welcher Variante des Coronavirus sie infiziert waren. Zudem seien die Teilnehmer überwiegend weiß gewesen, es habe kaum Probanden anderer ethnischer Herkunft gegeben.

Ob die Veränderungen im Gehirn dauerhaft sind oder wieder rückgängig gemacht werden können, sprich reversibel sind, bleibt offen. Dazu brauche es weitere Daten.

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