Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Bundestagswahl 2021: CDU warnt vor Rot-Grün-Rot - SPD: Mit CDU droht Stillstand

Bundestagswahlkampf

Merkel legt sich für Laschet ins Zeug und warnt vor Linksbündnis

    • |
    • |
    Wenige Tage vor der Bundestagswahl verschärft die Union ihre Warnungen vor einer Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sprach einem solchen Bündnis die sicherheitspolitische Kompetenz ab. Kanzlerin Angela Merkel warnte vor finanzpolitischen Folgen einer rot-grün-roten Koalition.
    Wenige Tage vor der Bundestagswahl verschärft die Union ihre Warnungen vor einer Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sprach einem solchen Bündnis die sicherheitspolitische Kompetenz ab. Kanzlerin Angela Merkel warnte vor finanzpolitischen Folgen einer rot-grün-roten Koalition. Foto: Bernd Wüstneck, dpa

    Wenige Tage vor der Bundestagswahl verschärft die Union ihre Warnungen vor einer Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet sprach einem solchen Bündnis die sicherheitspolitische Kompetenz ab. Kanzlerin Angela Merkel warnte vor finanzpolitischen Folgen einer rot-grün-roten Koalition. CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt sähe für diesen Fall die Gefahr einer internationalen Isolation Deutschlands.

    Laschet war am Dienstagabend nach Stralsund für einen gemeinsamen Auftritt mit Merkel in deren Wahlkreis gekommen. Die Kanzlerin tritt für die Bundestagswahl nicht mehr an. Merkel sagte auf dem Alten Markt in Stralsund, sie glaube nicht, dass eine Regierung aus SPD, Linken und Grünen nach der Corona-Pandemie zu soliden Finanzen zurückkehren würde. Merkel kritisierte zudem Pläne für neue oder höhere Steuern und warnte vor der Abwanderungen von Unternehmen ins Ausland. Auch Laschet erteilte höheren Belastungen für Unternehmen eine Absage.

    Union warnt vor Rot-Grün-Rot

    Der CDU-Chef betonte ferner, ein rot-grün-rotes Bündnis könne die äußere und innere Sicherheit nicht garantieren. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt warnte in der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch): "Rot-Rot-Grün würde unser Land wirtschaftlich und politisch isolieren, solch ein Bündnis wird im Ausland schon jetzt als antieuropäisches, europagefährdendes Projekt wahrgenommen". Das betreffe nicht nur die militärische Kooperation in der Nato, sondern auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union.

    Nach seinem Abitur studiert Laschet Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. Von 1987 bis 1994 ist er als Journalist tätig. Von 1994 bis 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1995 bis 1999 Leiter und Geschäftsführer eines Verlagsunternehmens. Auf dem Foto ist der Politiker im Januar 2015 in seinem Büro im Landtag in Düsseldorf zu sehen.
    Icon Galerie
    10 Bilder
    Armin Laschet möchte auf Angela Merkel folgen und der nächste Bundeskanzler werden. In der CDU hat der gebürtige Aachener schon einige Stationen durchlaufen.

    Dobrindt kündigte für die letzten Tage des Wahlkampfes an, dass die Union verstärkt gegen ein Linksbündnis mobilisieren werde. "Wir müssen diese unheilige Koalition inhaltlich angreifen", betonte er. "Olaf Scholz will in der SPD-Zentrale eine Statue von sich neben der von Willy Brandt. Und die bekommt er nur mit Rot-Rot-Grün", fügte er mit Blick auf den SPD-Kanzlerkandidaten hinzu.

    Aiwanger: Freie Wähler könnten Hebel gegen Rot-Rot-Grün sein

    Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sieht in einem Einzug seiner Partei in den Bundestag einen Hebel, um eine Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei zu verhindern. Deutschland stehe kurz vor einer rot-grün-roten Regierung, "außer, die Freien Wähler ziehen in den Bundestag ein. Dann sind andere Konstellationen wahrscheinlich", sagte Aiwanger der "Welt" (Mittwoch). In einigen Umfragen stehen die Freien Wähler bei drei Prozent.

    Olaf Scholz wird 1958 in Osnabrück geboren. Er macht sein Abitur 1977 in Hamburg-Rahlstedt und studiert anschließend bis 1984 Rechtswissenschaften. Danach leistet er für ein Jahr Zivildienst und ist im Anschluss als Rechtsanwalt tätig. Das Bild zeigt ihn (links) 2008 als Bundesarbeitsminister.
    Icon Galerie
    12 Bilder
    Olaf Scholz ist langjähriges Mitglied der SPD. Seit Dezember 2021 ist der ehemalige Bürgermeister Hamburgs deutscher Bundeskanzler.

    Umfragen sehen die SPD derzeit vor der Union. Dobrindt hält zugleich ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen für ausgeschlossen, sollte es dabei bleiben. "Es wird kein Jamaika-Bündnis geben, wenn die Union nicht vor der SPD liegt", sagte der CSU-Politiker. Die FDP versuche die Illusion aufzubauen, dass man mit einer zweitplatzierten Union unter Beteiligung der Grünen eine Regierung bilden könnte. "Die Union muss auf Sieg setzen und nicht auf Platz", betonte Dobrindt.

    FDP geht auf Distanz zur Ampel

    FDP-Chef Christian Lindner ging derweil noch einmal auf Distanz zu einer möglichen Ampelkoalition aus SPD, Grünen und seiner Partei. Es gebe im FDP-Programm im Grunde nur die Legalisierung von Cannabis, die für seine Partei in einer Ampelkoalition leichter durchzusetzen wäre als mit der Union, sagte Lindner der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). Ansonsten falle ihm wenig ein, was für ein Bündnis seiner Partei ohne die Union spräche.

    Annalena Charlotte Alma Baerbock, geboren am 15. Dezember 1980 in Hannover, studierte nach dem Abitur Politikwissenschaft und öffentliches Recht in Hamburg sowie Völkerrecht in London. Seit 2005 ist Baerbock Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags. Das Bild zeigt sie im Jahr 2009.
    Icon Galerie
    12 Bilder
    Annalena Baerbock wird neue Außenministerin und war Kanzlerkandidatin der Grünen 2021. Sie hat bei Bündnis 90/Grüne einige politische Stationen durchlaufen.

    Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, warf der CDU vor, nach der Wahl nur Stillstand zu wollen. "Armin Laschet und auch Ralph Brinkhaus haben noch mal bestätigt, was der Plan der CDU ist: einfach mal nichts machen", sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur. Er bezog sich dabei auf eine Aussage von Unionsfraktionschef Brinkhaus, der in der ARD-Sendung "hart aber fair" gesagt hatte, die Union wolle nach der Wahl "einfach mal machen lassen". "Stillstand kann sich Deutschland nicht leisten", sagte Schneider. "Die Unionsparteien sind ausgebrannt und sollten deshalb besser in die Opposition."

    60 Millionen Bürger sind stimmberechtigt

    Am Sonntag sind mehr als 60 Millionen Bürger zur Bundestagswahl stimmberechtigt. Bundeswahlleiter Georg Thiel rief die Menschen auf, ihre Stimmen abzugeben. Das sei die wichtigste Möglichkeit, "Einfluss darauf zu nehmen, wie sich die Bundesrepublik Deutschland in den kommenden Jahren entwickelt", sagte Thiel der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

    Lesen Sie auch: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2021: Letzte Hilfestellung für Unentschlossene

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden