Trump oder Biden - wer wird neuer Präsident der USA?
Aktuelle Pressestimmen zur US-Wahl: "Land ist gespaltener als je zuvor"
Die US-Wahl ist weltweit das Thema: Die Berichterstattung über die Wahl wurde beispielsweise auch über große Monitore in der Innenstadt von Hongkong übertragen.
Bild: Liau Chung-Ren, ZUMA Wire, dpa
Die US-Wahl ist weltweit das Thema: Die Berichterstattung über die Wahl wurde beispielsweise auch über große Monitore in der Innenstadt von Hongkong übertragen.
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Noch immer steht nicht fest, wer der neue Präsident ist. Medien sprechen von einer "Schlacht" und "Schickssalsstunden in den USA". Pressestimmen im Überblick.
Aktualisiert am Samstag, 9 Uhr -Trump oder Biden - wer wird neuer US-Präsident? Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen ums Weiße Haus. Die ganze Welt schaut gerade gespannt in die USA - denn die Wahl wird auch internationale einschneidende Folgen haben. Da sind sich viele Medien einig. Die Pressestimmen und Reaktionen im Überblick.
"Dass Biden die Rückkehr der USA in internationale Projekte und Abkommen ankündigte, sollte gleichfalls Mut machen. Freilich wäre es etwa mit dem formalen Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen längst noch nicht getan. Viele Millionen Amerikaner sind dem Leugner der globalen Klima-Herausforderung, Trump, auf den Leim gegangen. Viele Wirtschaftszweige, mit Millionen Jobs, ignorieren die Notwendigkeit nachhaltig zu wirtschaften, statt weiterhin ungehemmt Treibhausgase in die Luft zu pusten." Mittelbayerische Zeitung
"Man kann Amerika zu seinem neuen Präsidenten Joe Biden gratulieren. Ob man Joe Biden zu dem Amerika gratulieren sollte, dessen Führung er übernimmt, ist eine andere Frage. Aber es hilft nichts. Donald Trump hat vier Jahre damit verbracht, die amerikanische Gesellschaft zu zerrütten. Er hat den Tod einer Viertelmillion Amerikaner in der Corona-Pandemie mit einem Achselzucken hingenommen. "Es ist, wie es ist", hat er gesagt. Man muss sich nur den Jubel ansehen, der vielerorts ausbrach, als Trumps Niederlage bekannt wurde - als sei ein Diktator gestürzt worden. Jetzt muss jemand den Wiederaufbau leiten und sich bemühen, die Wunden zu heilen. Joe Biden wird es versuchen." Süddeutsche Zeitung
"Möglich, dass Biden der Richtige ist, um Brücken zu bauen. Er braucht dazu aber auch Bürger, die bereit sind, Brücken zu beschreiten. Davon scheinen keineswegs alle Trump-Anhänger überzeugt zu sein: Sie sehen im politischen Gegner den Feind. Auch da haben Trump und sein Familienclan die Tonlage vorgegeben, kriegerisch und höchst riskant. Man kann nur hoffen, dass diese Saat des Hasses nicht aufgeht." Nürnberger Nachrichten
"Nicht überall wird die Erleichterung über den Ausgang der amerikanischen Präsidentenwahl so groß sein wie in Europa, wo man sich für den Fall einer zweiten Amtszeit Donald Trumps schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt hatte. Das hat sich Gott sei Dank als unnötig herausgestellt; die Nato wird fortbestehen! Die meisten Europäer haben Joe Biden die Daumen gedrückt, ihr Wunschkandidat wird die präsidentgewordene Abrissbirne im Weißen Haus in gut zwei Monaten ablösen. Aber was kommt nach dem großen Aufatmen (...), schließlich wird sich der 46. Präsident der Vereinigten Staaten vor allem der inneren Erneuerung und Versöhnung Amerikas widmen wollen und müssen? Dann schlägt die Stunde der Wahrheit, auf andere Art als sie das getan hätte, wenn Trump sein Werk der "Disruption" hätte fortsetzen können, aber sie schlägt. (...)" FAZ
Pressestimmen zur US-Wahl vom 7. November:
"Donald Trump hat natürlich das Recht, jedes Ergebnis anzufechten, sollte er Beweise für Fehlverhalten haben. Die müsste er aber erst noch vorlegen. Tatsächlich ist einiges von dem, was er gesagt hat, einfach unwahr. Vieles klang eher wie ein unheilvoller Appell an seine Anhänger, auf die Straße zu gehen. Einige von ihnen haben bereits Waffen schwingend vor Zentren zur Stimmauszählung demonstriert. Das ist eine potenziell gefährliche Situation. (...) Man kann jetzt nur hoffen, dass moderate Stimmen in der Administration und in der Republikanischen Partei diesen launenhaftesten aller Präsidenten dazu bringen können, sich so zu verhalten, dass die Einheit des Landes und die Würde des Amtes gewahrt bleiben." The Times
"Das Vorgehen von ABC, CBS, CNBC und MSNBC war unreif, unklug, übergriffig. Journalisten ergriffen Partei und machten von ihrer Diskurshoheit Gebrauch. Im Gewand vermeintlicher Haltung übten sie einen entmündigenden Paternalismus aus. Sie brachten die Zuschauer um die Chance, sich selbst ein Bild zu machen, und den Präsidenten um sein Recht der freien Äusserung. Nichts, wirklich gar nichts hätte dagegen gesprochen, die Rede kritisch zu bewerten, einzuordnen, sie hart auf Pro und Contra abzuklopfen - aber bitte schön erst dann, wenn man sie gehört hat.(...)
Es ist das Gegenteil von Besonnenheit, die freie Rede mit der Macht des technischen Apparats zu verhindern. Auch einem Gegenüber, das selbst das Gegenteil von Besonnenheit und Reife ist, sollte auf erwachsene Weise widersprochen werden. Sonst gibt es am Ende nur noch Rechthaberei und Monologe." NZZ
"Joe Biden wird sich ohne Zweifel zum Präsidenten der Vereinigten Staaten erklären, sobald die Stimmen ausgezählt sind. Eigentlich wäre damit die Frage einer jeden Wahl beantwortet, nämlich wer gewonnen hat. In der jetzigen Lage stellt sich von nun an eine zweite Frage (...): Was wird Donald Trump von nun an tun? (...) Wir werden sicherlich Aktionen erleben, die in der langen Geschichte der amerikanischen Demokratie ohne Gleichen sind. Als Vorgeschmack haben wir bereits am Donnerstagabend erlebt, wie die drei seriösen TV-Sender ABC, CBS und NBC die Live-Übertragung von Präsident Trump unterbrachen, weil er Lügen und falsche Anschuldigungen verbreitete.
Die Entscheidung ist beispiellos und stellt einen Präzedenzfall dar, der zum Nachdenken über die Rolle der Medien einlädt. Eine Sache ist es, die Meinung eines Politikers einzuholen und dann darzulegen, dass das, was er gesagt hat, nicht korrekt oder gar falsch ist (das haben CNN und Fox News getan), eine andere Sache ist es, einem Politiker direkt das Wort abzuschneiden. (...) Vielleicht aber lässt sich der Trumpismus eher mit Transparenz und ohne Zensur bekämpfen. Zeigen, wie es ist. Auf diese Weise hat Trump die Wahl verloren, obwohl er dies nicht zugeben will." La Vanguardia
"Seit Monaten war offensichtlich, dass Donald Trump den Sieg für sich beanspruchen und Betrugsvorwürfe erheben würde, sollte er die Wahl verlieren. Er hatte sich geweigert, zu erklären, dass er eine friedliche Übergabe der Macht akzeptieren würde. Der Abstimmung könne man nicht trauen, behauptete er. Trump scheint ohne auch nur eine Spur von Scham bereit zu sein, die Gültigkeit der Abstimmung in jedem Bundesstaat anzufechten, in dem er verloren hat. So versucht er, die Wahlen zu unterminieren, um sie schließlich für ungültig zu erklären. Das ist ein gefährlicher Moment." The Guardian
Pressestimmen 6. November:
Die einst schöne und edle Demokratie der USA ist in ihrem Kern morsch und brüchig. Und nicht wenige Amerikaner sind ihrer überdrüssig geworden. Viel zu viele stimmten für einen Mann, der mit jeder seiner Äußerungen diese Demokratie verhöhnt und sie mit fragwürdigsten Mitteln immer weiter beschädigt. Müde und ermattet wird daher nicht nur der neue Präsident aus diesen Nach-Wahltagen hervorgehen. Das ganze Land wird mit einem furchtbaren Kater aufwachen, den man andernorts nicht zu Unrecht als Schwäche interpretieren dürfte. Nürnberger Nachrichten
Er wird bis zur letzten Instanz gegen ein Ergebnis klagen. Zudem werden einige der Anschuldigungen in seiner Anhängerschaft verfangen haben. Die Trump-Fans berufen sich ebenfalls auf die Demokratie. Doch hier liegt die Gefahr: In ihrer Logik hatte der Präsident einen klaren Vorsprung - schließlich kennen sie oft nur Menschen, die auch Trump gewählt haben. Biden konnte also nur mit Betrug aufholen. Den USA stehen heiße Wochen bevor. Reutlinger General-Anzeiger
Trump hat schon oft den starken Mann markiert, um sich später als Maulheld zu erweisen. Das wird auch diesmal so sein. Deshalb sollte seinen absurden Aufführungen nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es ist die letzte Show eines Politclowns, der sich mit seinem Verhalten zu einer traurigen Lachnummer gemacht hat. Rhein-Zeitung
Trump und seine Reaktionen in der Kritik
Immer mehr zeichnet sich ab, dass der Präsident sich nicht damit abfinden wird, sollte sein Herausforderer Biden, der an der Schwelle zum Präsidentenamt steht, die Mehrheit im Wahlmännergremium erlangen. Seine Niederlage in Würde eingestehen und seinem Nachfolger viel Glück wünschen, das wird er nicht tun. Von einem Mann, der kein Ehrgefühl im Leib hat, ist das nicht zu erwarten. Trump wird vor viele Gerichte ziehen, vielleicht sogar vor das Oberste Gericht. Aber was wird er tun, sollte das alles keinen Erfolg haben (.)? Will er sich heraustragen lassen, wie schon gemutmaßt wurde, und die Staatskrise perfekt machen? Nach dem Schmierentheater, das Trump aufgeführt hat, kann man nichts ausschließen; auch nicht, dass einige seiner Anhänger auf ganz dumme Gedanken kommen. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Trump ist kein Mann der Partei. Außerdem spielen Parteien im politischen System der USA keine so zentrale Rolle wie etwa in Deutschland. Dennoch sind die beiden Parteien große Zelte, unter denen sich Frauen und Männer versammeln, um sich für das Abgeordnetenhaus, den Senat oder eben das Weiße Haus zu bewerben. Trump hat die Partei für seine Zwecke benutzt. Nachdem er 2016 die Wahl gewonnen hatte, hat er sie sich untertan gemacht. Mehr noch: Die allermeisten Republikaner haben sich ihm bereitwillig unterworfen, sie haben die Seele der sogenannten Grand Old Party (GOP) prostituiert für den schlimmsten Ego-Politiker, der seit Menschengedenken das Weiße Haus gewann. Weil Trump nun im Angesicht der Niederlage die Grundlagen der Demokratie angreift, müssen Abgeordnete und Senatoren, Bürgermeisterinnen und Gouverneure der GOP Farbe bekennen: für Trump und damit gegen Recht und Moral oder eben für Recht und Moral und damit gegen Trump. Süddeutsche Zeitung
Es wäre blauäugig zu glauben, dass mit Biden eine Zeit unterschiedsloser Interessen zwischen der Alten und der Neuen Welt anbrechen würde. In Berlin tut man gut daran, der von lustvoller Empörung über die Gepflogenheiten Trumps geprägte Haltung nicht eine zu lange Phase fröhlicher Naivität über den neuen Mann im Weißen Haus folgen zu lassen. Nürnberger Zeitung
Pressestimmen 5. November:
"Die USA sind ein Land mit zwei Realitäten, tief zerrissen. Es braucht dringend Versöhnung, Aufeinander-Zugehen, eine Verständigung auf die Regeln der Demokratie. Donald Trump hat heute einmal mehr gezeigt, dass er das nicht will. Joe Biden würde ein nach den lauten Trump-Jahren erschöpftes Amerika beruhigen. Ob er die Kraft hat, das Land wieder zusammenzubringen, müsste er als Präsident Biden beweisen." ZDF
"Aus Trumps Twitter-Kanal sprüht ein Dauerfeuer aus Lügen, Verleumdung, Verschwörungsgeschwurbel. Trump schürt politisch motivierte Gewalt oder stiftet dazu an. Ein solches Amtsverständnis war für einen US-Präsidenten vor ihm eigentlich undenkbar. Trumps Schamlosigkeit hat sich nun auch nach dieser Wahl gezeigt, als er wie ein Autokrat den Sieg beanspruchte, bevor vielerorts überhaupt fertig ausgezählt war." Süddeutsche Zeitung
"Was nun anbricht, könnte die längste und dunkelste Nacht der amerikanischen Demokratie werden: eine Wahl, die de facto vom amerikanischen Präsidenten abgebrochen wurde, als die Ergebnisse sich gegen ihn zu wenden drohten. „Betrug“ und eine „gestohlene“ Wahl – das waren die Worte, die Donald Trump wählte. Worte, die man überall erwarten würde, aber nicht in der Bastion westlicher Demokratie und Freiheitlichkeit. Der erste Winter der Corona-Pandemie, die unsere Welt erschüttert hat, bräuchte nichts mehr als die Hoffnung auf einen neuen Morgen. Von wo sollte diese Hoffnung ausgehen, wenn nicht von Amerika?" Bild
Bereits jetzt steht fest, dass die Vereinigten Staaten so tief gespalten sind wie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr. Das hat die Wahl verdeutlicht. Wer künftig im Weißen Haus ist, wird Präsident von zwei Amerika, einem roten und einem blauen. Und diese beiden Amerika wollen nichts von einander wissen und sind sich spinnefeind. Der Schaden ist angerichtet. Biden würde versuchen, die beiden Lager zu versöhnen. Aber das ist eine Aufgabe für Generationen. Und Donald Trump, das wissen wir nun, pfeift auf die Demokratie." Tages-Anzeiger (Schweiz)
Trump missachtet das allgemeine Wahlrecht
"Sollte Donald Trump gehen - und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass er dies ohne einen Kampf tun würde -, wird seine Hinterlassenschaft eine Politik der Wut und des Hasses sein. Für Amerika ist es eine Tragödie, dass eine gefährliche Spaltung zur Norm wird, statt eine Ausnahme zu bleiben. In den USA besteht die Sorge, dass die kulturellen Spaltungen nicht mehr rückgängig zu machen sind. Für die Amerikaner sollte es vor allem darum gehen, möglichst zu verhindern, dass die politische Kluft so weit aufreißt, dass die beiden verfeindeten - und teils bewaffneten - Lager nicht mehr miteinander reden können." The Guardian (England)
"Eine der ältesten Demokratien der Welt, die Vereinigten Staaten (von Amerika), befindet sich in einer nie dagewesenen Situation: Ein amtierender Präsident stört absichtlich einen föderalen Wahlprozess, beansprucht den Sieg noch während der Auszählungen für sich und droht damit, diese durch einen unabhängigen Rechtsspruch zu unterbrechen (...). Dies ist eine Missachtung des allgemeinen Wahlrechts. Die Funktion der Wahl, die ein wesentlicher Bestandteil des demokratischen Systems ist, wird geleugnet." Le Monde (Frankreich)
"Niemand hielt es für möglich, aber die USA sind aus der Präsidentenwahl noch gespaltener hervorgegangen, als sie es vorher waren. Ob Joe Biden oder Donald Trump - die amerikanische Demokratie befindet sich mitten in einer Schicksalsstunde, die - so unglaublich es auch klingen mag - in allem enden könnte, von einem Drama um das Wahlergebnis im Gerichtssaal bis zu sozialen Unruhen mit Straßenkämpfen. Oder beides. (...) Die USA haben noch nie in einen breiteren und tieferen Abgrund von Spaltung, Wut und Hass geblickt. Das kann verhängnisvoll sein." Politiken (Dänemark)
"Das Ende dieses heißesten Wahltages wird etwas sein, was immer in Erinnerung bleibt: Noch war der Name des neuen Präsidenten der USA nicht bekannt, da wurde schon klar, dass im politischen System der größten Demokratie der Welt zweifellos dramatische Wandlungen zu verzeichnen sind." La Repubblica (Italien)
Pressestimmen 4. November:
"Egal ob aus dieser Schlacht, und die vergangenen Monate lassen nichts als solch eine brutale Rhetorik zu, Joe Biden oder Donald Trump als Sieger hervorgeht - ein ganzes Land hat nach diesen vier Jahren verloren. Eine weitere Amtszeit von Donald Trump würde das Scheitern noch weiter zementieren. Ein Präsident Joe Biden würde den Schmerz über das, was aus den USA geworden ist, im besten Fall ein wenig lindern. Der Weg zurück zu einer gemeinsamen Idee von Amerika jedoch wird lang und anstrengend. Und es scheint in diesen Tagen immer wahrscheinlicher, dass am Ende dieses Weges die Erkenntnis steht, dass es diese Idee nicht mehr gibt." Zeit online
"Die rechten und rechtsextremen Parteien in Europa haben den Verfall der europäischen Sozialdemokratie eingeleitet. Die US-Demokraten laufen Gefahr, einen ähnlichen Weg zu nehmen. Sie werden sich entscheiden müssen, ob sie eine dezidiert "linke" Politik machen - die nämlich wirklich das Sozialsystem stabilisiert, Gerechtigkeit herstellt und die Dominanz von Geld und Vermögen zurückdrängt. Denn mit Biden und Harris war die linke Komponente ein Feigenblatt, nicht mehr. Die Feudalherrschaft, die die politischen und wirtschaftlichen Eliten in den vergangenen Jahrzehnten in den USA und weltweit errichtet haben, ist nicht mehr mit einer sozialen Fassade aufrechtzuerhalten. Es wird an einer neuen linken Bewegung liegen, die totalitären Tendenzen abzuwehren, die das in seinen letzten Zügen liegende, mitunter oligarchische System für sein Überleben einsetzen wird. Es wird aber auch an einer neuen linken Bewegung liegen, die neuen digitalen Oligarchen in die Schranken zu weisen." Berliner Zeitung
"Bereits jetzt steht fest, dass keiner der beiden Kandidaten bei diesen historischen Wahlen ein überzeugendes Mandat für sich reklamieren kann. Der von den Demokraten erhoffte und einigen Demoskopen vorausgesagte Erdrutsch-Sieg Bidens blieb aus. Bis auf Arizona und den zweiten Wahlbezirk von Nebraska, der einen eigenen Wahlmann stellt, blieben die Mehrheiten in den 50 Bundesstaaten weitgehend unverändert." Mittelbayerische Zeitung
Demokratie in Amerika gehört zu den Verlieren - und der Anstand auch
"Die trumpeske Verrohung des politischen Diskurses ist längst Teil unseres Miteinanders. Die Herabwürdigung aller Menschen, deren Haltung nicht der eigenen entspricht, hat der Immobilien-Milliardär zwar auf die Spitze getrieben. Aber sie ist mehr denn je auch tonangebend in unseren eigenen Debatten. Wer's nicht glaubt, möge einfach mal bei Facebook vorbeischauen. Die Demokratie gehörte schon vor dieser US-Wahl zu den Verlierern, der Anstand allerdings auch. Am Ende mag es einen Sieger geben. Aber so fühlt es sich nicht an." Mannheimer Morgen
"Politik ohne Skrupel: Diese Wahlen werden prominent in die Geschichtsbücher eingehen. Selbst wenn Donald Trump am Ende als Verlierer dastehen sollte, er hat der Welt gezeigt, dass in den USA mit Skrupellosigkeit und radikaler Rhetorik erfolgreich Politik gemacht werden kann. Die Wahlbeteiligung war ausgesprochen hoch, neben Joe Biden hat Trump also auch seine Wähler mobilisieren können. Unabhängig von der schwierigen Wirtschaftslage hat Trump in den Augen seiner Anhänger als Staatschef geliefert. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben ihm nicht geschadet. Sollte sich Biden durchsetzen, dann ist das für Europa kein Grund für Entspannung. Der nationalistische Populismus hat eine Delle bekommen, verschwunden ist er nicht. Zum Fürchten war der Auftritt Trumps in der Wahlnacht. Rechtswidrig erklärte er sich zum Wahlsieger, obgleich die Auszählung nicht beendet war. Damit zeigte der mächtigste Politiker des Westens, was er tatsächlich von der Demokratie hält: nichts." Schwäbische Zeitung
"Aus hiesiger Sicht ist dabei verstörend, dass all dies mit Ansage kommt. Jeder, der Trump wählte, wusste, was passieren würde. Hinzu kommt, dass etwa die Hälfte der US-Wähler keinen Anstoß an seiner Performance der vergangenen vier Jahre nahm, sondern sich offensichtlich diese oder eine sehr ähnliche Politik gewünscht hat, und zwar inhaltlich und wohl auch stilistisch." Stuttgarter Zeitung
"Der Austritt der USA aus dem Weltklima-Abkommen ist vollzogen - just am Tag nach der Präsidentenwahl. Das ist ein Skandal, was sonst. Ausgerechnet das Land, das historisch mit Abstand die meisten Treibhausgase in die Atmosphäre gepustet hat und heute noch globaler Einheizer Nummer zwei ist, stiehlt sich aus der Verantwortung. Der von Präsident Trump durchgesetzte Austritt, sollte er nicht von einem noch möglichen Nachfolger Biden revidiert werden, erhöht die Gefahr einer Heißzeit auf dem Globus. Es sinkt der Druck auf die anderen Big Player, wie China, die EU, ihre bisher zu lasche Klimapolitik den Paris-Anfordernissen anzupassen. Zuletzt kamen mutmachende Signale. Die EU plant einen Green Deal, China peilt erstmals Klimaneutralität an, Japan und Südkorea streben die "Netto-Null" für 2050 an. Das darf nicht alles wieder entwertet werden. Diese Länder sollten Vorreiterallianzen bilden. Zur Not eben ohne die USA." Frankfurter Rundschau
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Die US-Wahl 2020 in Fotos: Wut, Hass und Jubel
Atlanta: Anhänger von US-Präsident Donald Trump halten ein Schild mit der Aufschrift "Stop the Steal" (Stoppen Sie den Diebstahl) während einer Demonstration vor der State Farm Arena, wo eine Stimmenauszählung stattfindet.
Bild: John Bazemore, AP, dpa
Atlanta: Anhänger von US-Präsident Donald Trump halten ein Schild mit der Aufschrift "Stop the Steal" (Stoppen Sie den Diebstahl) während einer Demonstration vor der State Farm Arena, wo eine Stimmenauszählung stattfindet.
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Phoenix: Bewaffnete Anhänger von US-Präsident Trump stehen vor dem Büro des Bezirksschreibers von Maricopa County, wo die Stimmen für die Präsidentschaftswahl ausgezählt werden.
Bild: Dario Lopez-Mills, AP, dpa
Phoenix: Bewaffnete Anhänger von US-Präsident Trump stehen vor dem Büro des Bezirksschreibers von Maricopa County, wo die Stimmen für die Präsidentschaftswahl ausgezählt werden.
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Detroit: Eine Unterstützerin von US-Präsident Trump argumentiert mit einem Gegendemonstranten, während Trump-Anhänger vor dem TCF Center in Detroit gegen die Wahlergebnisse demonstrieren.
Bild: David Goldman, AP, dpa
Detroit: Eine Unterstützerin von US-Präsident Trump argumentiert mit einem Gegendemonstranten, während Trump-Anhänger vor dem TCF Center in Detroit gegen die Wahlergebnisse demonstrieren.
Bild: David Goldman, AP, dpa
Washington: Zwei Anti-Trump-Demonstranten halten Plakate mit den Aufschriften "Loser" (Verlierer) beziehungsweise "Trump is a danger to us all" (Trump ist eine Gefahr für uns alle), als sie sich mit anderen Protestierenden am Black Lives Matter Plaza versammeln.
Bild: Carol Guzy, ZUMA Wire, dpa
Washington: Zwei Anti-Trump-Demonstranten halten Plakate mit den Aufschriften "Loser" (Verlierer) beziehungsweise "Trump is a danger to us all" (Trump ist eine Gefahr für uns alle), als sie sich mit anderen Protestierenden am Black Lives Matter Plaza versammeln.
Bild: Carol Guzy, ZUMA Wire, dpa
Las Vegas: Anhänger von US-Präsident Trump protestieren gegen die Abstimmung im Bundesstaat Nevada vor dem Clark County Election Department.
Bild: John Locher, AP, dpa
Las Vegas: Anhänger von US-Präsident Trump protestieren gegen die Abstimmung im Bundesstaat Nevada vor dem Clark County Election Department.
Bild: John Locher, AP, dpa
Philadelphia: Rudy Giuliani, ein Anwalt von US-Präsident Donald Trump, spricht während einer Pressekonferenz über rechtliche Anfechtungen der Stimmenauszählung in Pennsylvania. Links sind Eric Trump, Sohn von Präsident Trump, und seine Frau Lara Trump zu sehen.
Bild: Matt Slocum, AP, dpa
Philadelphia: Rudy Giuliani, ein Anwalt von US-Präsident Donald Trump, spricht während einer Pressekonferenz über rechtliche Anfechtungen der Stimmenauszählung in Pennsylvania. Links sind Eric Trump, Sohn von Präsident Trump, und seine Frau Lara Trump zu sehen.
Bild: Matt Slocum, AP, dpa
Phoenix: Ein QAnon-Anhänger spricht während eines Protests von Trump-Unterstützern.
Bild: Dario Lopez-Mills, AP, dpa
Phoenix: Ein QAnon-Anhänger spricht während eines Protests von Trump-Unterstützern.
Bild: Dario Lopez-Mills, AP, dpa
Washington: Donald Trump, Präsident der USA, spricht in der Nacht auf Freitag im Weißen Haus und bekräftigt seine Betrugs-Vorwürfe bei der US-Wahl 2020. Er kündigt gleichzeitig mehrere Klagen an.
Bild: Evan Vucci, AP, dpa
Washington: Donald Trump, Präsident der USA, spricht in der Nacht auf Freitag im Weißen Haus und bekräftigt seine Betrugs-Vorwürfe bei der US-Wahl 2020. Er kündigt gleichzeitig mehrere Klagen an.
Bild: Evan Vucci, AP, dpa
Portland: Ein Demonstrant steht neben einer brennenden US-Flagge vor dem Mark O. Hatfield United States Courthouse nach einem Protestmarsch in der Wahlnacht.
Bild: Marcio Jose Sanchez, AP, dpa
Portland: Ein Demonstrant steht neben einer brennenden US-Flagge vor dem Mark O. Hatfield United States Courthouse nach einem Protestmarsch in der Wahlnacht.
Bild: Marcio Jose Sanchez, AP, dpa
03.11.2020, USA, Broken Arrow: Joanna Baker, Nancy Sposato und Laura Burkett singen während Wahlparty der Republikanischen Partei im Stoney Creek Hotel and Conference Center. Foto: Matt Barnard/Tulsa World/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ |
Bild: Matt Barnard
03.11.2020, USA, Broken Arrow: Joanna Baker, Nancy Sposato und Laura Burkett singen während Wahlparty der Republikanischen Partei im Stoney Creek Hotel and Conference Center. Foto: Matt Barnard/Tulsa World/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ |
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USA, Miami: Unterstützer von Präsident Trump schwenken Fahnen vor einem kubanischen Restaurant am Tag der US-Präsidentschaftswahl im Stadtteil Little Havana.
Bild: Wilfredo Lee, Ap, dpa
USA, Miami: Unterstützer von Präsident Trump schwenken Fahnen vor einem kubanischen Restaurant am Tag der US-Präsidentschaftswahl im Stadtteil Little Havana.
Bild: Wilfredo Lee, Ap, dpa
03.11.2020, USA, Grass Valley: Wählerinnen und Wähler geben am Wahltag ihre Stimme ab.
Bild: Elias Funez, The Union, AP, dpa
03.11.2020, USA, Grass Valley: Wählerinnen und Wähler geben am Wahltag ihre Stimme ab.
Bild: Elias Funez, The Union, AP, dpa
Chandler: Anhänger von Präsident Donald Trump schwenken während einer Wahlparty eine Flagge.
Bild: Matt York, AP, dpa
Chandler: Anhänger von Präsident Donald Trump schwenken während einer Wahlparty eine Flagge.
Bild: Matt York, AP, dpa
Las Vegas: Die Trump-Anhängerinnen Lane Vines (l) und Sharon Gross verfolgen auf einer Wahlparty die neuesten Prognosen.
Bild: John Locher, AP, dpa
Las Vegas: Die Trump-Anhängerinnen Lane Vines (l) und Sharon Gross verfolgen auf einer Wahlparty die neuesten Prognosen.
Bild: John Locher, AP, dpa
Portland: Demonstranten halten ihre leuchtenden Smartphones während einer Demonstration am Tag der US-Präsidentschaftswahl.
Bild: Marcio Jose Sanchez, AP, dpa
Portland: Demonstranten halten ihre leuchtenden Smartphones während einer Demonstration am Tag der US-Präsidentschaftswahl.
Bild: Marcio Jose Sanchez, AP, dpa
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, steht neben seiner Ehefrau Jill Biden und spricht zu seinen Anhängern in Wilmington.
Bild: Andrew Harnik, AP, dpa
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, steht neben seiner Ehefrau Jill Biden und spricht zu seinen Anhängern in Wilmington.
Bild: Andrew Harnik, AP, dpa
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat und ehemaliger US-Vizepräsident, gestikuliert auf den Stufen seines Elternhauses während eines Besuchs am Tag der US-Präsidentschaftswahl.
Bild: Jose F. Moreno, The Philadelphia Inquirer, AP, dpa
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat und ehemaliger US-Vizepräsident, gestikuliert auf den Stufen seines Elternhauses während eines Besuchs am Tag der US-Präsidentschaftswahl.
Bild: Jose F. Moreno, The Philadelphia Inquirer, AP, dpa
Donald Trump, Präsident der USA, macht während seiner Rede in seiner Wahlkampfzentrale am Tag der US-Präsidentschaftswahl eine Pause.
Bild: Alex Brandon, AP, dpa
Donald Trump, Präsident der USA, macht während seiner Rede in seiner Wahlkampfzentrale am Tag der US-Präsidentschaftswahl eine Pause.
Bild: Alex Brandon, AP, dpa
Erin Doherty umarmt ihre Mutter Susanna Dew, 61, die zum ersten Mal in ihrem Leben zur Wahl geht, während sie am Tag der US-Präsidentschaftswahl an einem Wahllokal im Stadtteil Mid City von New Orleans Schlange stehen.
Bild: Gerald Herbert, AP, dpa
Erin Doherty umarmt ihre Mutter Susanna Dew, 61, die zum ersten Mal in ihrem Leben zur Wahl geht, während sie am Tag der US-Präsidentschaftswahl an einem Wahllokal im Stadtteil Mid City von New Orleans Schlange stehen.
Bild: Gerald Herbert, AP, dpa
Wähler wie Stacy Glass füllen im Madison Square Garden während der ersten Stunde der Abstimmung am Tag der US-Präsidentschaftswahl ihren Stimmzettel aus.
Bild: Mary Altaffer, AP, dpa
Wähler wie Stacy Glass füllen im Madison Square Garden während der ersten Stunde der Abstimmung am Tag der US-Präsidentschaftswahl ihren Stimmzettel aus.
Bild: Mary Altaffer, AP, dpa
Wahlhelfer sortieren in der Bostoner Stadthalle Stimmzettel für die vorzeitigen Stimmabgabe.
Bild: Elise Amendola, AP, dpa
Wahlhelfer sortieren in der Bostoner Stadthalle Stimmzettel für die vorzeitigen Stimmabgabe.
Bild: Elise Amendola, AP, dpa
Guter Start für Joe Biden: Der Kandidat der Demokraten erhielt um kurz nach Mitternacht alle fünf Stimmen in dem kleinen Örtchen Dixville Notch in New Hampshire. Hillary Clinton hatte dort vor vier Jahren mit 4:2 gegen Donald Trump gewonnen.
Bild: Scott Eisen, AP, dpa
Guter Start für Joe Biden: Der Kandidat der Demokraten erhielt um kurz nach Mitternacht alle fünf Stimmen in dem kleinen Örtchen Dixville Notch in New Hampshire. Hillary Clinton hatte dort vor vier Jahren mit 4:2 gegen Donald Trump gewonnen.
Bild: Scott Eisen, AP, dpa
Donald Trump "verhext" die ganze USA
"In einem erschütternden Akt der Demokratieverachtung hat sich Amtsinhaber Donald Trump in der Wahlnacht vorzeitig zum Sieger erklärt, "die anderen" des Betrugs bezichtigt und gedroht, die Auszählung der Stimmen stoppen zu lassen. Dergleichen kennt man aus Diktaturen. Womöglich einer der letzten Tiefpunkte seiner Präsidentschaft? Selbst wenn es für den früheren Vizepräsidenten Joe Biden reicht und es Trump nicht gelingt, sich mithilfe der Gerichte im Amt zu halten, so hat die Wahl gezeigt: Trump war kein Betriebsunfall der US-Demokratie, der Republikaner ist 2016 nicht aus Versehen gewählt worden. Das Gefühl, der Spalter und Zerstörer müsse weg, war nicht so verbreitet, dass Biden der von den Demokraten erhoffte Erdrutschsieg in den Schoß gefallen ist." Ludwigsburger Kreiszeitung
"Sollte Trump gewonnen haben (hoffentlich ebenfalls ohne jeden Betrug), dann wäre auch diese Entscheidung des amerikanischen Volkes selbstverständlich zu respektieren. Bejubeln könnte man sie freilich so wenig wie die vielen Millionen Amerikaner, die Trump nicht wählten. Denn gesiegt hätte dann nicht nur ein Republikaner über einen Demokraten, sondern auch die Charakterlosigkeit über den Anstand, das Spalten über das Versöhnen und die Lüge über die Wahrheit." Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Donald Trump scheint das halbe Land zu verhexen: Ein ins Trudeln geratener Unternehmer wird zum Vorbild für Wirtschaftslenker, ein moralisch zweifelhafter Mann zum Wächter religiöser Werte, ein Dauerlügner, der die Wissenschaft verachtet, elektrisiert wie ein Popstar Durchschnittsamerikaner. Es bleibt zu hoffen, dass Joe Biden mit seiner versöhnlichen Botschaft es doch noch schafft und der Welt vier weitere Jahre Trump erspart bleiben - denn das bedeutet neue Dauerangriffe auf die Demokratie und eine Abwärtsspirale aus Rassismus und extremen Aktionen." Westfälische Nachrichten
Die Demokratie wird bei den US-Wahlen entscheiden
"Puuuh, ist das spannend! Da kann ein TV-Thriller kaum mithalten - wobei da am Ende in der Regel immerhin ein happy end steht. Ob die US-Wahlen ebenfalls gut ausgehen, das ist an diesem Morgen völlig offen. Wobei "gut" nach vier Jahren Donald Trump leider auch heißt: friedlich." Nürnberger Nachrichten
"Sollte Trump am Ende triumphieren, ist der Wählerwille zu akzeptieren. Dann hat er auch bei seinen härtesten Gegnern eine zweite Chance verdient. So funktioniert Demokratie. Bis dahin kommt es wirklich auf jede Stimme an. Und Gerichte und demokratische Institutionen müssen das geordnete Ende dieser Wahl sichern. Man möchte dafür beten, dass sie es schaffen und dass alles friedlich bleibt." Hamburger Abendblatt
"Was der Wahltag schon jetzt zeigt, bevor das endgültige Ergebnis vorliegt: Amerikas Demokratie ist lebendig - trotz aller Einschüchterungen, Manipulationen, Bedrohungen vor der Wahl. Das polarisierte, zerrissene Land ist nicht in politischer Apathie versunken, sondern zu den Wahlurnen geströmt. Die hohe Wahlbeteiligung gibt der Welt ein Beispiel für politische Mitwirkung - und das mitten in einer lebensbedrohenden Pandemie." ZDF
Amerikas Rolle wird für immer anders sein
"Die USA waren bereits ein stark zerstrittenes Land, bevor Trump an die Macht kam, doch er hat die Gegensätze noch weiter vertieft. Dieser Präsident wurde zum Symbol der Spaltung. Nicht nur in der Politik. Selbst die klassischen Medien ergriffen Partei und sogar bei großen Publikationen wurde das Streben nach einigermaßen Objektivität über Bord geworfen. Man war entweder für oder gegen Trump, und das bestimmte die Berichterstattung." De Tijd (Belgien)
"Wenn Trump sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzt, ist es unwahrscheinlich, dass sich der Verlauf der letzten vier Jahre ändern wird. Amerika wird für immer anders sein als früher und der Bruch seiner traditionellen Beziehungen zum Rest der Welt wird lange dauern oder sogar permanent sein. Wenn Biden gewinnt, bleiben einige der Narben dieser bizarren Periode in der Geschichte sowie die Spaltungen und das Misstrauen, die im In- und Ausland gesät wurden, weiter bestehen." Sydney Morning Herald (Australien)
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Von Washington bis Trump: Die bekanntesten Präsidenten der USA
Mit ihm fing alles an: George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, von 1789 bis 1797.
Bild: picture alliance, dpa
Mit ihm fing alles an: George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, von 1789 bis 1797.
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Sie folgten nacheinander als Präsidenten auf Washington: John Adams (links) and Thomas Jefferson - ihre Zementbüsten stehen im Präsidentenpark im Black Hills Forest. Die beiden waren ihr ganzes Leben erbitterte Rivalen, respektierten sich aber. Als Adams starb, waren die letzten Worte: «Und Thom...
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Sie folgten nacheinander als Präsidenten auf Washington: John Adams (links) and Thomas Jefferson - ihre Zementbüsten stehen im Präsidentenpark im Black Hills Forest. Die beiden waren ihr ganzes Leben erbitterte Rivalen, respektierten sich aber. Als Adams starb, waren die letzten Worte: «Und Thom...
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Es bleibt in der Familie: Die Bildkombo zeigt den zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, John Adams (links, Amtszeit 1797-1801), und seinen Sohn John Quincy Adams, der von 1825-1829 US-Präsident war. John Quincy Adams Vorgänger waren James Madion und James Monroe.
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Es bleibt in der Familie: Die Bildkombo zeigt den zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, John Adams (links, Amtszeit 1797-1801), und seinen Sohn John Quincy Adams, der von 1825-1829 US-Präsident war. John Quincy Adams Vorgänger waren James Madion und James Monroe.
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Wir überspringen einige US-Präsidenten und stellen Abraham Lincoln vor, der von 1861 bis 1865 regierte. Lincoln wird wohl am häufigsten mit dem Bürgerkrieg assoziiert: Mit den Nordstaaten besiegte er die sklavenhaltenden Südstaaten - die Union war wiederhergestellt. Lincoln handelte im Krieg en...
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Wir überspringen einige US-Präsidenten und stellen Abraham Lincoln vor, der von 1861 bis 1865 regierte. Lincoln wird wohl am häufigsten mit dem Bürgerkrieg assoziiert: Mit den Nordstaaten besiegte er die sklavenhaltenden Südstaaten - die Union war wiederhergestellt. Lincoln handelte im Krieg en...
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Woodrow Wilson (ganz rechts) gehörte als US-Präsident zu den "Großen Vier" von 1919, die über den Inhalt des Versailler Vertrages nahezu allein entschieden. Das Foto zeigt von links: Die Ministerpräsidenten David Lloyd George (England), Vittorio Emanuele Orlando (Italien), Georges Benjamin Clem...
Bild: picture alliance, dpa
Woodrow Wilson (ganz rechts) gehörte als US-Präsident zu den "Großen Vier" von 1919, die über den Inhalt des Versailler Vertrages nahezu allein entschieden. Das Foto zeigt von links: Die Ministerpräsidenten David Lloyd George (England), Vittorio Emanuele Orlando (Italien), Georges Benjamin Clem...
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Franklin D. Roosevelt war zur Zeit des Dritten Reichs in Deutschland US-Präsident: von 1933 bis 1945. Das Foto zeigt ihn bei einer Radiosendung im Weißen Haus.
Bild: Eugene Abbott, picture alliance, dpa
Franklin D. Roosevelt war zur Zeit des Dritten Reichs in Deutschland US-Präsident: von 1933 bis 1945. Das Foto zeigt ihn bei einer Radiosendung im Weißen Haus.
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Franklin D. Roosevelt (Mitte) bemühte sich während des Zweiten Weltkrieges offiziell um Neutralität, unterstützte die Alliierten aber schon früh. Roosevelt starb kurz nach der berühmten Jalta-Konferenz, bei der es unter anderem um die Aufteilung von Deutschland ging. Das Foto zeigt ihn zwische...
Bild: picture alliance, dpa
Franklin D. Roosevelt (Mitte) bemühte sich während des Zweiten Weltkrieges offiziell um Neutralität, unterstützte die Alliierten aber schon früh. Roosevelt starb kurz nach der berühmten Jalta-Konferenz, bei der es unter anderem um die Aufteilung von Deutschland ging. Das Foto zeigt ihn zwische...
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Ähnliche Gesellschaft, anderer US-Präsident: Nach dem plötzlichen Tod Roosevelts wurde sein Stellvertreter Harry S. Truman zum Präsidenten. In Trumans Präsidentschaft vom 12. April 1945 bis 1953 fallen historische Ereignisse wie das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Berlin Blockade, die McCarthy...
Bild: picture alliance, dpa
Ähnliche Gesellschaft, anderer US-Präsident: Nach dem plötzlichen Tod Roosevelts wurde sein Stellvertreter Harry S. Truman zum Präsidenten. In Trumans Präsidentschaft vom 12. April 1945 bis 1953 fallen historische Ereignisse wie das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Berlin Blockade, die McCarthy...
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Einer der berühmtesten US-Präsidenten und sein Vorgänger: John F. Kennedy (links) mit Dwight D. Eisenhower, der auf Truman folgte.
Bild: EPA, Robert Knudsen, Office of the Naval Aide, dpa
Einer der berühmtesten US-Präsidenten und sein Vorgänger: John F. Kennedy (links) mit Dwight D. Eisenhower, der auf Truman folgte.
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John F. Kennedy war der erste römisch-katholische Präsident der USA. In seine 34-monatige Amtszeit fielen bedeutende Ereignisse wie die Invasion der Schweinebucht, die Kuba-Krise, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Kennedy wurde am 22. November 1963 bei einem Attentat...
Bild: picture alliance, dpa
John F. Kennedy war der erste römisch-katholische Präsident der USA. In seine 34-monatige Amtszeit fielen bedeutende Ereignisse wie die Invasion der Schweinebucht, die Kuba-Krise, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Kennedy wurde am 22. November 1963 bei einem Attentat...
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Lyndon B. Johnson übernahm die Präsidentschaft nach Kennedys Ermordung und wurde daraufhin im Amt bestätigt. Mithilfe des von ihm durchgesetzten Civil Rights Act wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben. Durch den Voting Rights Act durften Afroamerikaner und andere Minderheiten wählen.
Bild: Anonymous, AP, dpa
Lyndon B. Johnson übernahm die Präsidentschaft nach Kennedys Ermordung und wurde daraufhin im Amt bestätigt. Mithilfe des von ihm durchgesetzten Civil Rights Act wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben. Durch den Voting Rights Act durften Afroamerikaner und andere Minderheiten wählen.
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Er war von 1969 bis 1974 US-Präsident - und sein Name wird immer mit der Watergate-Affäre verbunden sein: Während Richard Nixons Amtszeit reizten viele Politiker ihre Regierungsvollmachten aus und missbrauchten sie.
Er war von 1969 bis 1974 US-Präsident - und sein Name wird immer mit der Watergate-Affäre verbunden sein: Während Richard Nixons Amtszeit reizten viele Politiker ihre Regierungsvollmachten aus und missbrauchten sie.
Auf Nixon folgten Gerald Ford, Jimmy Carter und der hier abgebildete Ronald Reagan - der Schauspieler war, bevor er Gouveneur von Kalifornien wurde. Reagan war von 1981 bis 1989 Präsident und überzeugter "Antikommunist".
Bild: picture alliance, dpa
Auf Nixon folgten Gerald Ford, Jimmy Carter und der hier abgebildete Ronald Reagan - der Schauspieler war, bevor er Gouveneur von Kalifornien wurde. Reagan war von 1981 bis 1989 Präsident und überzeugter "Antikommunist".
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Staatsbesuch in Deutschland: Reagans Nachfolger George H. W. Bush zwischen Michail Gorbatschow (links) und Altkanzler Helmut Kohl (rechts). Bush war von 1989 bis 1993 Präsident, die deutsche Wiedervereinigung fiel in seine Amtszeit. Bush ist 2018 im Alter von 94 Jahren gestorben.
Bild: Martin Schutt, dpa
Staatsbesuch in Deutschland: Reagans Nachfolger George H. W. Bush zwischen Michail Gorbatschow (links) und Altkanzler Helmut Kohl (rechts). Bush war von 1989 bis 1993 Präsident, die deutsche Wiedervereinigung fiel in seine Amtszeit. Bush ist 2018 im Alter von 94 Jahren gestorben.
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Bill Clinton war von 1993 bis 2001 Präsident. Den erhobenen Zeigefinger zeigte ihm die amerikanische Gesellschaft nach der "Lewinsky-Affäre": Seine Praktikantin Monica Lewinsky beschuldigte Clinton, mit ihre eine außereheliche Affäre gehabt zu haben. Clinton leugnete dies zunächst, gab die AffÃ...
Bild: Peter Kneffel, dpa
Bill Clinton war von 1993 bis 2001 Präsident. Den erhobenen Zeigefinger zeigte ihm die amerikanische Gesellschaft nach der "Lewinsky-Affäre": Seine Praktikantin Monica Lewinsky beschuldigte Clinton, mit ihre eine außereheliche Affäre gehabt zu haben. Clinton leugnete dies zunächst, gab die AffÃ...
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Das war knapp: Nach Clintons Amtszeit gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore (links) und George W. Bush, Sohn des früheren Präsidenten George H.W. Bush. Das Wahlergebnis, bei dem Gore zwar mehr Stimmen insgesamt, Bush aber mehr Wahlmänner-Stimmen holte, gilt bis heute als umstritten.
Bild: epa, Kevin Dietsch, dpa
Das war knapp: Nach Clintons Amtszeit gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore (links) und George W. Bush, Sohn des früheren Präsidenten George H.W. Bush. Das Wahlergebnis, bei dem Gore zwar mehr Stimmen insgesamt, Bush aber mehr Wahlmänner-Stimmen holte, gilt bis heute als umstritten.
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In Bush' Amtszeit von 2001 bis 2009 fiel unter anderem der Terror-Angriff vom 11. September 2001. Bush rief daraufhin zum "Krieg gegen den Terror auf" - das beinhaltete unter anderem die Gründung des Ministeriums für Innere Sicherheit und Kriege gegen die sogenannten Schurkenstaaten.
Bild: Boris Roessler, dpa
In Bush' Amtszeit von 2001 bis 2009 fiel unter anderem der Terror-Angriff vom 11. September 2001. Bush rief daraufhin zum "Krieg gegen den Terror auf" - das beinhaltete unter anderem die Gründung des Ministeriums für Innere Sicherheit und Kriege gegen die sogenannten Schurkenstaaten.
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Historisch: Barack Obama wurde am 20. Januar 2009 offiziell der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Für seine diplomatischen Bemühungen wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen - er arbeitete beispielsweise daran, bessere Beziehungen zu Kuba aufzubauen. 2015 unterzeichnet...
Bild: Tannen Maury, EPA, dpa
Historisch: Barack Obama wurde am 20. Januar 2009 offiziell der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Für seine diplomatischen Bemühungen wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen - er arbeitete beispielsweise daran, bessere Beziehungen zu Kuba aufzubauen. 2015 unterzeichnet...
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Barack Obama und Angela Merkel diskutieren während des G7-Gipfels in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen.
Bild: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)
Barack Obama und Angela Merkel diskutieren während des G7-Gipfels in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen.
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Das Verhältnis zwischen Merkel und Obamas Nachfolger Donald Trump kann man getrost als unterkühlt bezeichnen. Im Sommer zog Trump US-Truppen aus Deutschland ab und beschuldigte Deutschland, der NATO "Abermillionen Dollar" zu schulden.
Bild: Michael Kappeler, dpa
Das Verhältnis zwischen Merkel und Obamas Nachfolger Donald Trump kann man getrost als unterkühlt bezeichnen. Im Sommer zog Trump US-Truppen aus Deutschland ab und beschuldigte Deutschland, der NATO "Abermillionen Dollar" zu schulden.
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Pressestimmen am 3. November:
"Europa, und vor allem Deutschland, hat sich klugerweise nicht mit unbedachten offiziellen Äußerungen in den inneramerikanischen Wahlkampf eingemischt. Was die Merkel, Macron und Co. vom US-Präsidenten halten, ist ohnehin klar. Umgekehrt gilt das ebenso. Auch jetzt muss weiter diplomatische Zurückhaltung geübt werden." Mittelbayerische
"Wie vor einem Hurrikan werden die Schaufenster in New York und anderen Großstädten verbarrikadiert. Die Angst, dass der politische Sturm rund um die Präsidentenwahl zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in den USA führt, ist gegenwärtig. Nach vier Jahren Trump bleibt festzuhalten: Die Demokratie in den Vereinigten Staaten ist bedroht und der Staatschef treibt die Spaltung der Gesellschaft aktiv voran. Was bedeutet das für Europa oder Deutschland? Sollte Trump bestätigt werden, und diese Möglichkeit ist trotz des Umfragenvorsprungs von Biden durchaus vorhanden, steht die Weltnachkriegsordnung auf der Kippe. Internationale Abkommen sind für ihn Ausdruck von faulen Kompromissen. Welthandel, Klimaschutz, Sicherheitspolitik, alles unfair, soweit sich Trump nicht breitbeinig durchsetzt. Den Sinn des Verteidigungsbündnisses Nato versteht Trump nicht wirklich, von der EU erst gar nicht zu reden. Gründe genug, die Wahlen genau zu verfolgen." Schwäbische Zeitung (Lesen Sie auch: Alles, was Sie zur US-Wahl 2020 wissen müssen)
"Trumpismus" bleibt auch, wenn Trump geht
"Wenn Trump im Januar das Weiße Haus verlassen sollte, wird er die politische Kultur seines Landes tiefgreifend verändert haben - und ein Stück weit auch den Rest der Welt. Das zentrale Versprechen seines Herausforderers Joe Biden ist es, das polarisierte Land wieder zu einen und auch die außenpolitische Verlässlichkeit der USA wiederherzustellen. Ist das unter diesen von Trump in nur vier Jahren geschaffenen Voraussetzungen auf absehbare Zeit überhaupt möglich? Das Freiheitsversprechen, das Amerika nicht nur groß, sondern auch zu einem Anziehungspunkt machte - der 45. Präsident der Vereinigten Staaten hat es bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der Trumpismus wird erst mal bleiben, auch wenn Trump geht." Handelsblatt
"In der US-Wahl am 3. November geht es deshalb um viel mehr als um eine einzelne Person oder konkrete politische Inhalte. Es geht um die Fundamente der Demokratie und des internationalen Zusammenlebens." Stuttgarter Zeitung (Lesen Sie auch: Wann ist mit dem Ergebnis der US-Wahl zu rechnen?)
Das schreiben internationale Medien zur US-Wahl
"Dass ein Präsident regelmässig die strafrechtliche Verfolgung und Inhaftierung seiner Konkurrenten anregt, erinnert an diktatorische Regime. Eine solche Rhetorik bereitet zunehmender Eskalation den Boden. (...) Das Land hat in den letzten Jahren an Strahlkraft eingebüßt. Deshalb ist es nicht übertrieben, wenn es derzeit heißt, die Wahl am Dienstag sei ein Kampf um die Seele Amerikas. Auch ein Sieg Bidens bedeutete keine rasche Rückkehr zum einstigen Grundkonsens, dafür ist das Land zu zerrissen. Aber er böte immerhin die Chance auf Anstand und Berechenbarkeit im Weißen Haus. Eine zweite Amtszeit Trumps hingegen wäre die Legitimierung und Normalisierung eines Verhaltens, das vor wenigen Jahren noch als undenkbar galt - mit nachhaltigem Schaden für die Demokratie." NZZ (Schweiz)
"Eine der seltsamsten, am meisten polarisierenden und bedeutsamsten Präsidentschaftswahlen geht heute zu Ende. Millionen von Menschen graut davor, dass Präsident Donald Trump eine zweite Amtszeit gewinnen könnte, Millionen andere haben große Angst, dass er verlieren könnte. (...) Dies ist eine Wahl wie ein Kulturkrieg. Und viele befürchten, dass daraus mehr entstehen könnte als ein verbaler Kampf der Ideologien. Jedes Lager glaubt, dass seine Gegner die Werte zerstören werden, die ihm am wichtigsten sind. Angesichts dessen sind Teile von Städten wie Los Angeles und New York aus Angst vor Gewaltausbrüchen mit Brettern vernagelt, egal wer gewinnen wird. Joe Biden sagt, dies sei ein "Kampf um die Seele Amerikas". Beide Seiten könnten dem inbrünstig zustimmen. Nur dass sie diametral entgegensetzte Ansichten dazu haben, wer diese Seele retten würde." The Times (England)
"Donald Trump und die heutige Republikanische Partei respektieren die Demokratie nicht. Sie tun ihr Bestes, um die Möglichkeiten ihrer Widersacher zum Wählen zu begrenzen und die Wahlbeteiligung unten zu halten. Und Trump gibt nicht einmal vor, die Spielregeln respektieren zu wollen. Wahrscheinlich geht das in den kommenden Tagen so weiter. Vielleicht ruft er sich zum Sieger aus, bevor die Wahl durch ist, vielleicht wirft er den Demokraten Wahlbetrug vor und versucht dann, die Auszählung zu stoppen. Niemand weiß es, was sich absurd anfühlt, weil das ja eine Wahl in den USA und nicht in irgendeiner Bananenrepublik ist. Eines ist aber bereits sicher: Unsere liberale Demokratie ist zerbrechlicher, als viele von uns geglaubt haben." Aftonbladet (Schweden)
Bilderstrecke
Donald Trump feiert 75. Geburtstag - seine Präsidentschaft in Fotos
Donald Trump, wie man ihn kennt: Der ehemalige US-Präsident bei einem Parteitags-Auftritt in North Carolina im Juni 2021. Am 14.6. feiert Trump seinen 75. Geburtstag. Wir zeigen Stationen seiner umstrittenen Präsidentschaft im Rückblick.
Bild: Chris Seward, AP, dpa
Donald Trump, wie man ihn kennt: Der ehemalige US-Präsident bei einem Parteitags-Auftritt in North Carolina im Juni 2021. Am 14.6. feiert Trump seinen 75. Geburtstag. Wir zeigen Stationen seiner umstrittenen Präsidentschaft im Rückblick.
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Am 20. Januar 2017 wurde Donald Trump als 45. Präsident der USA in sein Amt eingeführt. Zuvor hatte er sich bei der Wahl gegen Hillary Clinton durchgesetzt. Die Kandidatin der Demokraten hatte zwar drei Millionen Stimmen mehr als Trump bekommen. Das System der Wahlmänner in den USA machte es mög...
Bild: Gary He, dpa (Archivbild)
Am 20. Januar 2017 wurde Donald Trump als 45. Präsident der USA in sein Amt eingeführt. Zuvor hatte er sich bei der Wahl gegen Hillary Clinton durchgesetzt. Die Kandidatin der Demokraten hatte zwar drei Millionen Stimmen mehr als Trump bekommen. Das System der Wahlmänner in den USA machte es mög...
Bild: Gary He, dpa (Archivbild)
Schon seine Amtseinführung beginnt mit einer Lüge. Trumps Sprecher Sean Spicer behauptet, bei der Feier seien deutlich mehr Zuschauer gewesen als bei Obamas Amtseinführung - was weder von Luftbildern noch von Zählungen gedeckt ist. Kellyanne Conway, Beraterin des US-Präsidenten, spricht später...
Bild: Richard Ellis, dpa
Schon seine Amtseinführung beginnt mit einer Lüge. Trumps Sprecher Sean Spicer behauptet, bei der Feier seien deutlich mehr Zuschauer gewesen als bei Obamas Amtseinführung - was weder von Luftbildern noch von Zählungen gedeckt ist. Kellyanne Conway, Beraterin des US-Präsidenten, spricht später...
Bild: Richard Ellis, dpa
Unter Trump verlassen in den kommenden Jahren zahlreiche Führungspersonen ihre Positionen. Auf dem Bild sind einige hochrangige Mitarbeiter zu sehen, die unter Trump entlassen werden oder zurücktreten, beispielsweise der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, (oben links) sowie der ehemal...
Unter Trump verlassen in den kommenden Jahren zahlreiche Führungspersonen ihre Positionen. Auf dem Bild sind einige hochrangige Mitarbeiter zu sehen, die unter Trump entlassen werden oder zurücktreten, beispielsweise der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, (oben links) sowie der ehemal...
Nach seinem Wahlsieg Ende 2016 verstärken sich Proteste gegen Trump. Zum Women’s March on Washington am 21. Januar 2017, dem Tag nach der Amtseinführung Trumps, kommen etwa eine halbe Million Menschen nach Washington, D.C. Zu den Protesten nach dem Tod George Floyds entsendet Trump Bundestruppen...
Bild: Patrick Semansky, dpa (Archivbild)
Nach seinem Wahlsieg Ende 2016 verstärken sich Proteste gegen Trump. Zum Women’s March on Washington am 21. Januar 2017, dem Tag nach der Amtseinführung Trumps, kommen etwa eine halbe Million Menschen nach Washington, D.C. Zu den Protesten nach dem Tod George Floyds entsendet Trump Bundestruppen...
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Trump kündigt während seiner Amtszeit eine bessere Strafverfolgung mithilfe einer „Law and Order“-Politik an. Er veranlasst zudem den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko - eines seiner wichtigsten Wahlversprechen.
Bild: Susan Walsh, dpa (Archivbild)
Trump kündigt während seiner Amtszeit eine bessere Strafverfolgung mithilfe einer „Law and Order“-Politik an. Er veranlasst zudem den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko - eines seiner wichtigsten Wahlversprechen.
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Bis Ende 2020 steht allerdings erst ein Teil der geplanten 3.300 Kilometer langen Mauer - auch, weil Trump die Milliarden-Finanzierung nicht durchsetzen kann.
Bild: Evan Vucci, dpa (Archivbild)
Bis Ende 2020 steht allerdings erst ein Teil der geplanten 3.300 Kilometer langen Mauer - auch, weil Trump die Milliarden-Finanzierung nicht durchsetzen kann.
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Unter dem Motto „America First“ wollte Trump Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und ein jährliches Wirtschaftswachstum von vier Prozent erreichen. Rechnet man das Corona-Jahr 2020 heraus, betrug das jährliche Wachstum unter ihm allerdings durchschnittlich 2,4 Prozent.
Bild: Laurent Gillieron, dpa (Archivbild)
Unter dem Motto „America First“ wollte Trump Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und ein jährliches Wirtschaftswachstum von vier Prozent erreichen. Rechnet man das Corona-Jahr 2020 heraus, betrug das jährliche Wachstum unter ihm allerdings durchschnittlich 2,4 Prozent.
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Beim G7-Gipfel-Treffen im italienischen Taormina vom 26. bis 27. Mai 2017 blockiert Trump eine Einigung in der Flüchtlings- und Klimapolitik. Überhaupt hat es Trump nicht so sehr mit multinationalen Organisationen. Immerhin: Seine Drohung, die Nato zu verlassen, macht er nicht wahr.
Bild: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)
Beim G7-Gipfel-Treffen im italienischen Taormina vom 26. bis 27. Mai 2017 blockiert Trump eine Einigung in der Flüchtlings- und Klimapolitik. Überhaupt hat es Trump nicht so sehr mit multinationalen Organisationen. Immerhin: Seine Drohung, die Nato zu verlassen, macht er nicht wahr.
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Für Staatsangehörige einiger muslimisch geprägter Länder verfügt Trump am 27. Januar 2017 ein 90-tägiges Einreiseverbot, das von mehreren Bundesrichtern ausgesetzt wird. Am 26. Juni 2018 erklärt der Supreme Court mit sehr knapper Mehrheit das Einreiseverbot für Staatsangehörige von sieben m...
Bild: Wilfredo Lee, dpa (Archivbild)
Für Staatsangehörige einiger muslimisch geprägter Länder verfügt Trump am 27. Januar 2017 ein 90-tägiges Einreiseverbot, das von mehreren Bundesrichtern ausgesetzt wird. Am 26. Juni 2018 erklärt der Supreme Court mit sehr knapper Mehrheit das Einreiseverbot für Staatsangehörige von sieben m...
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Das Verhältnis der USA zu Nordkorea hat sich während der Amtszeit Donald Trumps gewandelt. Hatten sich beide Seiten zunächst mit gegenseitigen Drohungen überzogen, war es später vor allem von den Beziehungen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un geprägt. Dennoch, trotz...
Bild: dpa (Archivbild)
Das Verhältnis der USA zu Nordkorea hat sich während der Amtszeit Donald Trumps gewandelt. Hatten sich beide Seiten zunächst mit gegenseitigen Drohungen überzogen, war es später vor allem von den Beziehungen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un geprägt. Dennoch, trotz...
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Mit seinem Handels- und Technologiekrieg sowie seinem konfrontativen Kurs gegenüber China hat Trump das Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf den tiefsten Stand seit Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen fallen lassen. Auch übt Trump Druck auf seine internationalen Pa...
Bild: Evan Vucci, dpa (Archivbild)
Mit seinem Handels- und Technologiekrieg sowie seinem konfrontativen Kurs gegenüber China hat Trump das Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf den tiefsten Stand seit Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen fallen lassen. Auch übt Trump Druck auf seine internationalen Pa...
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Bereits vor Trumps Amtseinführung beginnen die Republicans im Kongress, ein Gesetz zur Abschaffung der Gesundheitsreform „Obamacare“ einzuführen. Im Juni 2020 schließlich wendet sich die Regierung Trumps an den Obersten Gerichtshof, um „Obamacare“ abschaffen zu lassen.
Bild: Chris Carlson, dpa (Archivbild)
Bereits vor Trumps Amtseinführung beginnen die Republicans im Kongress, ein Gesetz zur Abschaffung der Gesundheitsreform „Obamacare“ einzuführen. Im Juni 2020 schließlich wendet sich die Regierung Trumps an den Obersten Gerichtshof, um „Obamacare“ abschaffen zu lassen.
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Am 18. Dezember 2019 leitet das mehrheitlich demokratische Repräsentantenhaus offiziell ein Amtsenthebungsverfahren mit dem Vorwurf des Machtmissbrauchs und der Behinderung des Kongresses gegen Trump (vorne) ein. Trump wird jedoch in beiden Anklagepunkten freigesprochen.
Bild: Alex Brandon, dpa (Archivbild)
Am 18. Dezember 2019 leitet das mehrheitlich demokratische Repräsentantenhaus offiziell ein Amtsenthebungsverfahren mit dem Vorwurf des Machtmissbrauchs und der Behinderung des Kongresses gegen Trump (vorne) ein. Trump wird jedoch in beiden Anklagepunkten freigesprochen.
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Während der Corona-Pandemie spricht Donald Trump vom „China-Virus“ und empfiehlt den Einsatz umstrittener Medikamente. Im Oktober 2020 wird bekannt, dass Donald Trump und seine Frau Melania ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert sind. Später sagt Trump, er fühle sich besser denn je.
Bild: Alex Brandon, dpa (Archivbild)
Während der Corona-Pandemie spricht Donald Trump vom „China-Virus“ und empfiehlt den Einsatz umstrittener Medikamente. Im Oktober 2020 wird bekannt, dass Donald Trump und seine Frau Melania ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert sind. Später sagt Trump, er fühle sich besser denn je.
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Für die Präsidentschaftswahl am 4. November 2020 geht Donald Trump wieder als Kandidat für die Republican Party ins Rennen und muss sich gegen Herausforderer Joe Biden behaupten.
Bild: Shealah Craighead, dpa (Archivbild)
Für die Präsidentschaftswahl am 4. November 2020 geht Donald Trump wieder als Kandidat für die Republican Party ins Rennen und muss sich gegen Herausforderer Joe Biden behaupten.
Bild: Shealah Craighead, dpa (Archivbild)
Die US-Wahl 2020 gegen Biden verliert Trump am Ende deutlich. Danach startet er eine beispiellose Kampagne gegen das Wahlergebnis und behauptet bis heute, die Wahl sei ihm durch Wahlbetrug im großen Stil gestohlen worden. Freilich ohne einzigen standhaften Beweis...
Bild: Jim Bourg, AP, dpa (Archiv)
Die US-Wahl 2020 gegen Biden verliert Trump am Ende deutlich. Danach startet er eine beispiellose Kampagne gegen das Wahlergebnis und behauptet bis heute, die Wahl sei ihm durch Wahlbetrug im großen Stil gestohlen worden. Freilich ohne einzigen standhaften Beweis...
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Seine Anhänger versetzt Trump mit seiner fortwährenden Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Wallung. Am 6. Januar 2021 kommt es in Washington zu einem gewaltsamen Sturm aufs Kapitol der Trump-Anhänger. Dort sollten die Abgeordneten den Sieg des gewählten Präsidenten Joe Biden bei der Wah...
Bild: Essdras M. Suarez, Zuma Press, dpa
Seine Anhänger versetzt Trump mit seiner fortwährenden Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Wallung. Am 6. Januar 2021 kommt es in Washington zu einem gewaltsamen Sturm aufs Kapitol der Trump-Anhänger. Dort sollten die Abgeordneten den Sieg des gewählten Präsidenten Joe Biden bei der Wah...
Bild: Essdras M. Suarez, Zuma Press, dpa
Nach dem Sturm aufs Kapitol wird gegen Trump in den letzten Tagen seiner Amtszeit ein zweites Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Einzigartig in der Geschichte der USA. Mithilfe der Republikaner wird auch dieses abgeschmettert. Trump zieht sich mit seiner Familie in sein Ferien-Domizil Mar-a-Lago n...
Bild: Carolyn Kaster, AP, dpa
Nach dem Sturm aufs Kapitol wird gegen Trump in den letzten Tagen seiner Amtszeit ein zweites Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Einzigartig in der Geschichte der USA. Mithilfe der Republikaner wird auch dieses abgeschmettert. Trump zieht sich mit seiner Familie in sein Ferien-Domizil Mar-a-Lago n...
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