Russland hat zwei deutsche Diplomaten ausgewiesen. Das teilte das Außenministerium am Montag in Moskau nach einem Gespräch mit Botschafter Géza Andreas von Geyr mit.
Grund ist der diplomatische Streit nach dem Urteil im sogenannten Tiergartenmord-Prozess, das am vergangenen Mittwoch fiel. Das Ministerium in Moskau hatte das Berliner Urteil zuvor bereits als politisch motiviert kritisiert.
Tiergartenmord Berlin: Verurteilter Russe handelte im Auftrag Russlands
Das Auswärtige Amt in Berlin kritisierte die Entscheidung Russlands. "Dieser Schritt kommt nicht überraschend, ist aus Sicht der Bundesregierung jedoch vollkommen unbegründet", hieß es in einer Mitteilung.
Das Kammergericht in Berlin verurteilte am Mittwoch einen Russland zu lebenslanger Haft, weil er im August 2019 einen Georgier in der Parkanlage Kleiner Tiergarten erschossen hatte. Im Urteil ist von "Staatsterrorismus" die Rede: Die Richter sind überzeugt, dass der 56-jährige Russe im Auftrag staatlicher russischer Stellen gehandelt hat. Russland weist das zurück.
Daraufhin erfolgte die Ausweisung der russischen Diplomaten. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach von einer "schwerwiegenden Verletzung deutschen Rechts und der Souveränität der Bundesrepublik Deutschland". Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sprach daraufhin von "unfreundlichen Handlungen Berlins", die nicht unbeantwortet bleiben könnten.
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