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Lebensmittel teurer: Inflation hält sich knapp über der Zwei-Prozent-Marke

Lebensmittel teurer

Inflation hält sich knapp über der Zwei-Prozent-Marke

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    Nahrungsmittel haben sich erneut überdurchschnittlich verteuert
    Nahrungsmittel haben sich erneut überdurchschnittlich verteuert Foto: Sebastian Kahnert/dpa

    Teure Lebensmittel, aber Entlastung bei den Energiepreisen: Insgesamt hat sich die Teuerung in Deutschland im Mai in Grenzen gehalten. Wie im April lagen die Verbraucherpreise auch im Mai um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

    Von April auf Mai des laufenden Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte jeweils vorläufige Zahlen zur Inflation.

    Je höher die Teuerungsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen, weil sie sich dann für einen Euro weniger leisten können.

    Preisentwicklung bei Energie dämpft Inflationsrate deutlich

    Dass der Preisanstieg im Mai insgesamt vergleichsweise moderat ausfiel, liegt vor allem an weiterhin rückläufigen Energiepreisen. Tanken und Heizen waren im Mai 4,6 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Im April betrug die Preisdifferenz zum Vorjahresmonat noch 5,4 Prozent. «Die Inflationsrate hat sich stabilisiert, vor allem wegen der weiterhin fallenden Energiepreise», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein.

    Preise für Dienstleistungen steigen erneut überdurchschnittlich

    Hartnäckig hält sich dagegen die überdurchschnittlich hohe Teuerung bei Dienstleistungen. Hier lagen die Preise im Mai 3,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Besonders große Preissprünge gab es bei Beförderungsdienstleistungen (plus 11,4 Prozent) und Versicherungen (plus 9,4 Prozent). Dass der Preisauftrieb bei Dienstleistungen immer noch kräftiger ist als in anderen Ländern, erklären Volkswirte vor allem mit höherem Lohnwachstum hierzulande.

    Teurer Wocheneinkauf

    Überdurchschnittlich angezogen haben binnen Jahresfrist auch im Mai die Preise für Nahrungsmittel mit 2,8 Prozent. Für Butter zum Beispiel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher 17,6 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, Schokolade verteuerte sich um 20,2 Prozent. Die Preise für Obst erhöhten sich um 7,4 Prozent. Es gab aber teilweise auch deutliche Preisrückgänge: etwa bei Zucker (minus 27,5 Prozent) und Olivenöl (minus 17,2 Prozent).

    Teuerung zunächst weiterhin knapp über zwei Prozent erwartet

    Ganz ausgestanden ist das Thema Preissprünge nach Einschätzung von Volkswirten nicht. So lag die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel mit 2,8 Prozent noch deutlich höher.

    «Während wir in der Eurozone im zweiten Halbjahr 2025 mit Inflationsraten von temporär unter zwei Prozent rechnen, dürfte Deutschland weiterhin leicht über der Zwei-Prozent-Marke verharren», prognostizierte jüngst Ulrike Kastens, Europa-Volkswirtin bei der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS.

    Preisauftrieb verliert an Tempo

    Für das Gesamtjahr erwarten Volkswirte eine vergleichsweise moderate Inflationsrate in Deutschland. Das Ifo-Institut geht in seiner jüngsten Prognose von 2,1 Prozent für 2025 aus, 2026 dann von 2,0 Prozent.

    Die Bundesbank rechnet für das laufende Jahr mit einer nach europäischer Methode (HVPI) berechneten Inflationsrate von 2,2 Prozent in Deutschland, im Jahr 2026 sollen es 1,5 Prozent sein. Von 2026 an dürfte sich nach Einschätzung der Bundesbank auch die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel bei etwa 2 Prozent einpendeln.

    Energieprodukte teils deutlich günstiger als ein Jahr zuvor
    Energieprodukte teils deutlich günstiger als ein Jahr zuvor Foto: Sebastian Kahnert/dpa
    Inflationsrate auch im Mai bei 2,1 Prozent
    Inflationsrate auch im Mai bei 2,1 Prozent Foto: Sebastian Kahnert/dpa
    Der tägliche Einkauf ist für Verbraucherinnen und Verbraucher teils erheblich teurer geworden
    Der tägliche Einkauf ist für Verbraucherinnen und Verbraucher teils erheblich teurer geworden Foto: Sebastian Kahnert/dpa
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