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Allgäu: Katze angefahren: Was tun? Polizei gibt Tipps

Langwierige Suche nach Kater Caruso

Was soll man tun, wenn man eine Katze angefahren hat? Polizei gibt Tipps

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    Wochenlang hat Marion Bach nach ihrem Kater Caruso gesucht. Erst dann erhielt sie die Nachricht, dass er überfahren wurde.
    Wochenlang hat Marion Bach nach ihrem Kater Caruso gesucht. Erst dann erhielt sie die Nachricht, dass er überfahren wurde. Foto: Marion Bach

    Als ihr Kater Caruso nicht mehr Hause kam, begann für Marion Bach aus Heimenkirch (Westallgäu) eine Odyssee. Überall suchte sie nach ihrem Tier, hängte Plakate auf, fragte die Nachbarn, rief bei Tierheimen und Tierärzten an. Auch bei der Straßenmeisterei und der Polizei erkundigte sie sich nach Unfällen. Sogar eine Hundestaffel ließ sie nach ihrem Vierbeiner suchen. Ohne Erfolg.

    Erst Wochen später erhielt sie die Nachricht, dass Caruso überfahren worden ist. „Der Unfallfahrer hatte bei einem Bauernhof geklingelt und Bescheid gegeben. Aber weil er den Kater nicht zu einem Tierarzt gebracht hat, wo sein Chip hätte ausgelesen werden können, wurden wir nicht informiert.“ Wie Bach geht es vielen Allgäuer Katzenbesitzern. Was also sollte man tun, wenn man eine Katze anfährt oder ein verletztes Tier findet?

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    Katze zum Tierarzt bringen

    „Wenn ein Tier angefahren wurde, ist der Weg zum Tierarzt das richtige“, sagt Dr. Dirk Römer, Geschäftsführer der Kleintierspezialisten in Kempten. Dort werde der Vierbeiner behandelt – und es werde geprüft, ob eine Katze tätowiert oder gechippt ist. „Ist das Tier registriert, informieren wir den Verein Tasso. Der wiederum setzt sich dann mit den Besitzern in Verbindung.“

    Die Finder sollten zunächst Selbstschutz walten lassen: „Von Tieren, die einen Schock haben oder in Panik sind, geht eine gewisse Gefahr aus.“ Idealerweise sollten sie nicht mit bloßen Händen, sondern mit Handschuhen oder einem Handtuch angefasst werden. Dann gelte es zu prüfen, welcher Tierarzt erreichbar ist. Nach den Öffnungszeiten stellten viele Praxen laut Römer auf ihren Anrufbeantwortern Informationen bereit, wer Notdienst hat oder wo sich die nächste Tierklinik befindet.

    Polizei verständigen

    Zudem empfiehlt es sich, bei einem Unfall die Polizei zu rufen. „Wir nehmen den Vorfall auf und sorgen dafür, dass die Katze zum Tierarzt kommt“, sagt Polizeisprecher Holger Stabik. Arztkosten entstünden für den Finder zunächst nicht. Und: „Wenn es einen Schaden am Auto gibt, der bei der Versicherung geltend gemacht werden soll, kann die Polizei bestätigen, dass es einen Unfall gegeben hat.“ Über die Schuldfrage entschieden die Beamten nicht. „Prinzipiell muss der Besitzer dafür sorgen, dass von seinem Tier keine Gefahr ausgeht und es nicht einfach auf die Straße läuft“, sagt Stabik. Andererseits hätten Autofahrer auch die Pflicht, bremsbereit zu sein und nicht zu schnell zu fahren.

    Wer kann die Chips auslesen?

    Für die Besitzer ist es oft das wichtigste zu wissen, was mit ihren Tieren passiert ist und wo sie sind. „Ich fände es sinnvoll, wenn die Polizei und die Straßenmeistereien standardmäßig mit Geräten zum Auslesen der Chips ausgestatten wären“, sagt Bach. Das sei organisatorisch aber kaum machbar, heißt es seitens der Straßenmeisterei Kempten. Auch Stabik ist diesbezüglich skeptisch. Schon jetzt gebe es derlei Geräte aber auf einzelnen Dienststellen.

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