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Allgäuer Tierskandal: Landwirte aus Bad Grönenbach legen Revision gegen Urteil ein

Allgäuer Tierskandal

Tierskandal-Prozess: Verurteilte Landwirte legen Revision ein

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    Die beiden Landwirte, die kürzlich in einem Prozess zum Allgäuer Tierskandal vom Landgericht Memmingen verurteilt wurden, legen Revision gegen das Urteil ein. Auf der Anklagebank von links: Der 68-jährige Landwirt, sein Verteidiger Alexander Chasklowicz, der Verteidiger Maximilian Pauls und sein Mandant, der 25-Jährige Landwirt.
    Die beiden Landwirte, die kürzlich in einem Prozess zum Allgäuer Tierskandal vom Landgericht Memmingen verurteilt wurden, legen Revision gegen das Urteil ein. Auf der Anklagebank von links: Der 68-jährige Landwirt, sein Verteidiger Alexander Chasklowicz, der Verteidiger Maximilian Pauls und sein Mandant, der 25-Jährige Landwirt. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Gegen das Urteil im Tierskandal von Bad Grönenbach haben beide Angeklagte Revision eingelegt. Der 25-jährige Landwirt war am Dienstag, 29. November, vom Memminger Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Sein 68-jähriger Vater kam mit einer Bewährungsstrafe davon, er muss also nicht ins Gefängnis. Er muss zudem 12.000 Euro an einen Gnadenhof zahlen. Beide dürfen fünf Jahre keine Tiere halten und betreuen. Nun wollen beide das Urteil prüfen lassen.

    Warum er für seinen 68-jährigen Mandanten Revision eingelegt hat, obwohl dieser nicht ins Gefängnis muss, wollte Rechtsanwalt Alexander Chasklowicz aus Kaufbeuren am Mittwoch noch nicht kommentieren. Er wolle zunächst die schriftliche Begründung des Urteils abwarten.

    Die Memminger Staatsanwaltschaft hat keine Revision eingelegt, wie Pressesprecher Thorsten Thamm auf Anfrage unserer Redaktion sagt.

    Der Bauernverband Unterallgäu hat bereits zum Urteil Stellung genommen.

    Allgäuer Tierskandal: Haftstrafe für Sohn, Bewährung für Vater

    Die Landwirte wurden jeweils wegen quälerischer Misshandlung von Wirbeltieren durch Unterlassen schuldig gesprochen. Der Vorsitzende Richter Christian Liebhart sprach von "verheerenden Bedingungen vor Ort". Auf den Höfen habe es zu wenige Liegeplätze für die Kühe gegeben, der Kot habe bis zu einem halben Meter hoch gestanden. Kranke Rinder und Kälber seien nicht behandelt und Anordnungen der Behörden missachtet worden.

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    Der Richter kritisierte eine "Ignoranz gegenüber behördlichen Vorgaben". Durch das Verhalten mussten Tiere erheblich leiden, mehrere mussten auch notgetötet werden. Die beiden Bauern hatten Versäumnisse eingeräumt.

    Landwirte aus Bad Grönenbach - Richter sprach von "Ignoranz"

    Die Bauern waren mit ihrem Betrieb in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) vor drei Jahren in die Schlagzeilen geraten, als solche Verstöße auf mehreren Allgäuer Bauernhöfen bekannt wurden. Im Laufe des kommenden Jahres sollen sich die Betreiber von zwei weiteren Bauernhöfen ebenfalls in Memmingen vor Gericht verantworten.

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