Tag 1 nach der Bärenmeldung: Am Montag wurde bekannt und bestätigt, dass Wanderer im Hintersteiner Tal einen Braunbären gesichtet hatten. Wie sieht es am Dienstag auf den beliebten Wanderpfaden nahe Bad Hindelang aus - und treiben Urlauber und Einheimische Sorgen um?
Im Pendelbus auf dem zehn Kilometer langen Weg zum Giebelhaus mitten im Hintersteiner Tal ist am Dienstagmorgen nicht sonderlich viel los. Nur drei Wanderer machen sich per Bus auf den Weg - vereinzelt kreuzen Radfahrer die Strecke.
Bär im Oberallgäu gesichtet: Wie gehen Urlauber und Anwohner mit der Situation um?
Landrätin Indra Baier-Müller warnt eindringlich - und rät zur Vorsicht. „Der Schutz der Menschen und Tiere in der Region muss jetzt höchste Priorität haben“, sagte die Landrätin am Montagabend. Was zu tun ist, wenn Sie einem Bären begegnen, erfahren Sie hier. Auch Älpler im Oberallgäu machen sich Sorgen - doch Gefahr im Verzug gebe es nicht, sagt Manfred Berktold, Hauptamtsleiter in Bad Hindelang.
Auch zwei einheimische Radlerinnen wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Sie sorgen sich um die Touristen. Nicht um die, die vielleicht ausbleiben könnten - sondern um jene, die extra wegen des Bären kämen. "Ich hoffe, da begibt sich keiner in Gefahr."
Bär im Hintersteiner Tal: There is a bear?!
Ein Paar mit ihrem kleinen Sohn wirkt auf unsere Interview-Anfrage doppelt überrascht. Sie kämen aus Frankreich und sprächen kein Deutsch. Und von einem Bären hätten sie noch nie etwas gehört, sagen sie besorgt. Zwar hatten die Gemeinden Bad Hindelang und Hinterstein noch am Montag Hotels und Ferienwohnung-Anbieter über die Sichtung informiert, doch zu allen Reisenden scheint diese Info nicht durchgedrungen zu sein.